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Baubefunde Bergfried

  Befund Nr: BE 01
Lokalisierung: Bergfried, Anschluss an südlichen Verbindungsbau

EG: Das Mauerwerk des südlich angrenzenden Verbindungsbaus weist augenscheinlich keinen Verband mit dem Mauerwerk des Turmschaftes auf. Das Mauerwerk des Verbindungsbaues stößt stumpf auf das des Bergfrieds.

Der Befund belegt die unterschiedlichen Zeitstellungen des ab 1795 errichteten Verbindungsbaues und des 1861 erstellten Turmschaftes.

1.OG: Auch im 1.OG stoßen die Mauerwerke von Verbindungsbau und Bergfried stumpf aneinander. Das Mauerwerk des Verbindungsbaues wurde 1999-2001 errichtet, das des Bergfrieds, stammt von 2003.

  Befund Nr: BE 02
Lokalisierung: Treppenturm, Nordfassade

EG/1./2.OG: Vom Kleinen Burghof aus ist der einzige freistehende Bereich des Treppenturmes einsehbar. In Höhe der Oberkante des erhaltenen Konsolsteins ist eine Änderung des verbauten Steinmaterials festzustellen. Die unteren beiden Geschoße sind durch eine Variabilität der verwendeten Steinformate und –farbigkeiten sowie ein Verspringen der Setzfugen charakterisiert. In den oberen Geschossen sind dagegen Steine mit gleichmäßigeren Formaten und einer graueren Färbung verwendet worden, die darüber hinaus ein regelmäßigeres Fugenbild aufweisen.

In der Fuge zwischen diesen beiden Abschnitten markiert sich der Ansatz der durch Dehn-Rotfelser 1858-61 erneuerten oberen Turmgeschosse. Im unteren Bereich ist Substanz des ursprünglichen Treppenturmes von 1793-95 erhalten.


  Befund Nr: BE 03
Lokalisierung: Bergfried, Anschluss Treppenturm

EG: Der Anschluss des Turmschaftes des Bergfrieds an den Treppenturm ist vom kleinen Burghof aus einsichtig. Eine konstruktive Verbindung beider Bereiche ist nicht eindeutig feststellbar. Das Mauerwerk des Treppenturmes stößt offenbar stumpf auf das des Bergfrieds.

Da das Mauerwerk des Treppenturmes in diesem Bereich aus der ersten Bauphase von 1793/95 stammt, zeigt sich hier die Baunaht, die durch den Wiederaufbau des Bergfrieds von 1858-61 entstand, bei dem der neue Turmschaft offenbar stumpf an den Treppenturm angebaut wurde.

  Befund Nr: BE 04
Lokalisierung: Bergfried, Anschluss Mauer Kleiner Burghof

EG: Die Subkonstruktion und die Einfriedungsmauer des nördlich an den Bergfried angrenzenden Kleinen Burghofes sind stumpf auf das Sockelmauerwerk des Bergfrieds gestoßen.

Zu vermuten ist, dass die Mauer trotzdem gleichzeitig mit dem Wiederaufbau des Bergfrieds bis 1861 erneuert worden ist; da ein älterer Bestand die Turmbauarbeiten behindert hätte.

Die Subkonstruktion ist dagegen jedoch mit aller Wahrscheinlichkeit älter, so dass die Baufuge aus dem Anbau des Sockels an bestehende Bausubstanz herrührt.

  Befund Nr: BE 05
Lokalisierung: Bergfried, Sockel

Das leicht rustizierte Mauerwerk des Sockels ist in klaren Schichten aufgemauert. Diese Lagerhaftigkeit ist für den ursprünglichen Zustand nicht zu vermuten. Dehn-Rotfelser schilderte in einem Gutachten zur Untersuchung des Sockels außerdem, dass in das Mauerwerk Felsbrocken integriert waren, die heute nicht mehr bestehen.

Die Baubefunde bestätigen die durch Schriftquellen belegte vollständige Erneuerung des Sockels im Rahmen des Wiederaufbaus des Bergfrieds durch Dehn-Rotfelser.

  Befund Nr: BE 06
Lokalisierung: Bergfried, Sockel

Im Mauerwerk des Sockels befinden sich drei zugesetzte Öffnungen (zwei hochrechteckige mit rundbogigen Stürzen im nordöstlichen Abschnitt; eine runde im südöstlichen Abschnitt).

Nach Angaben in Schriftquellen handelt es sich um Scheinarchitekturen, hinter denen sich keine Räume anschließen. Dezidierte Befunde dazu liegen nicht vor.

  Befund Nr: BE 07
Lokalisierung: Bergfried, Sockel

In einer Vielzahl der Stirnflächen der Steine des Sockelmauerwerks sind Spuren einer Vernadelung sichtbar.

Die statische Sanierung des Sockelmauerwerks wurde 1987-88 durchgeführt.


  Befund Nr: BE 08
Lokalisierung: Bergfried, Turmschaft

EG: Das erhaltene Mauerwerk des Erdgeschosses des Bergfrieds ist aus Tuffsteinen mit einer grauen Farbigkeit und relativ gleichmäßigen Formaten ausgeführt, die in horizontaler Schichtung mit durchgehenden Lagerfugen vermauert sind.

Aufgrund der Lagerhaftigkeit des Mauerwerks belegt dieser Befund die aktenkundige Erneuerung in der Wiederaufbauphase von 1858-61.


  Befund Nr: BE 09
Lokalisierung: Bergfried, Turmschaft

EG: Die Faschen der Fenster weisen einen sehr regelmäßigen Steinschnitt auf, der bei allen Fenstern gleich ist. Sie sind, im Gegensatz zu den von Dehn-Rotfelser abgelehnten Fensterfaschen des Jussowschen Bergfrieds, außenbündig in das Mauerwerk eingefügt.

Die Entsprechung mit der von Dehn-Rotfelser geplanten Ausführung belegt die Datierung dieses erhaltenen Bereiches des Turmschafts in die Zeit von 1858-61.

  Befund Nr: BE 10
Lokalisierung: Bergfried, Turmschaft

EG: In einer Vielzahl der Stirnflächen der Steine sind Spuren einer Vernadelung deutlich.

Die statische Sanierung des Sockelmauerwerks wurde 1987-88 durchgeführt.

  Befund Nr: BE 11
Lokalisierung: Bergfried, Turmschaft

1.OG: Die direkt über den Fensterfaschen liegende Steinschicht weist bei annähernd gleicher Materialfarbigkeit wie in dem darunter liegenden EG eine merkbar gröbere Oberfläche auf. Diese ist entweder durch Bearbeitung oder Verwitterung entstanden. Darüber hinaus ist diese Lage z.T. leicht aus der Wandflucht zurückgesetzt.

Möglicherweise handelt es sich bei dieser Schicht um die Reste einer Sicherungsmaßnahme der freiliegenden Mauerkrone nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

  Befund Nr: BE 12
Lokalisierung: Bergfried, Turmschaft

1.OG: Die Mauerkrone des EG des Bergfrieds wird durch ein rezentes Mauerwerk aus 3 bzw. 4 Lagen gebildet, das als Verblendmauerwerk mit einer inneren Schale aus Kalksandsteinen errichtet wurde.

Das Mauerwerk wurde im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme, die 2002-03 durchgeführt wurde, errichtet.

  Befund Nr: BE 13
Lokalisierung: Bergfried, Anschluss Freitreppe (ATR 2a)

SG: Die in Resten erhaltene Subkonstruktion der südlich an den Sockel angrenzenden Freitreppe weist in einzelnen Lagen eine Verzahnung mit dem Sockelmauerwerk auf, so dass von ihrer gleichzeitigen Errichtung auszugehen ist.

Die Freitreppe ist damit wie der Sockel in die Zeit 1858-61 zu datieren.

  Befund Nr: BE 14
Lokalisierung: Bergfried, Mauerflanken

2.-6.OG: An den Abbruchkanten ist zu erkennen, dass das Mauerwerk als zweischaliges Mauerwerk errichtet wurde, das in einzelnen Lagen Bindersteine aufweist. Die Fensterlaibung ist vollflächig aus Tuffsteinen errichtet, wogegen die spitzbogigen Stürze aus Ziegeln aufgemauert sind.

Es handelt sich um Bestand aus der Zeit des Wiederaufbaus von 1858-61.

  Befund Nr: BE 15
Lokalisierung: Bergfried, Mauerflanken

2.-6.OG: Ungefähr ab Kämpferhöhe der großen spitzbogigen Tür, die ehemals zum Rittersaal führte, ist das Mauerwerk in den Kanten der Abbruchbereiche mit Ziegelplomben versehen.

Hierbei handelt es sich um rezente Sicherungen, die 2003 ausgeführt wurden.

  Befund Nr: BE 16
Lokalisierung: Treppenturm; Westseite

3.-6.OG: Ungefähr mittig durch die Westflanke des Oktogons verläuft ein vermörtelter Riss über die gesamte Höhe des Turmes.

Seine Ursache hat dieser den statischen Untersuchungen zufolge in der Beschädigung während des Zweiten Weltkrieges. Die Reparatur erfolgte 1987.

  Befund Nr: BE 17
Lokalisierung: Treppenturm, Ostseite

3.-6.OG: In den einzelnen Geschoßlagen sind Versprünge in der Stärke des Mauerwerks zu erkennen.

In diesen Absätzen markieren sich die Auflager der Geschossdecken des Bergfrieds.

  Befund Nr: BE 18
Lokalisierung: Treppenturm, Ostseite

4.-6.OG: In den drei oberen Geschossen sind von außen mit Tuffsteinen zugesetzte Türen zu erkennen. Auch von innen sind diese Zusetzungen eindeutig festzustellen.

Hierbei handelt es sich um die ehemaligen Zugänge in die Ritterwohnung, den Dachraum und die Aussichtsplattform.

Anzunehmen ist, dass die ehemaligen Zugänge nach der Zerstörung des Bergfrieds geschlossen wurden.

  Befund Nr: BE 19
Lokalisierung: Treppenturm, Turmspitze

6.OG: Ungefähr fünf Schichten oberhalb der umlaufenden Galerie ist eine Änderung der Materialität augenfällig. Die dort verbauten Steine sind unregelmäßiger in den Formaten und mit breiteren Fugen verlegt. Die Oberflächen sind gröber, wobei nicht eindeutig festzustellen ist, ob dies auf Bewitterung oder Bearbeitung zurückzuführen ist. Darüber hinaus verspringen die Steine aus der Wandflucht.

Das im Verhältnis zum darunter liegenden Mauerwerk deutlich rustizierte Mauerwerk belegt die aktenkundige Intention Dehn-Rotfelsers, beim Wiederaufbau des Bergfrieds den oberen Abschnitt des Treppenturmes nach der Gestaltung von Jussow zu rekonstruieren.

  Befund Nr: BE 20
Lokalisierung: Bergfried; Raum 54, Wand a – h

Die Deckenkonstruktion des Raums besteht aus augenscheinlich jüngeren Balken, Brettern und Stahlträgern.

Die Konstruktion wurde im Rahmen von Sicherungsmaßnahem 1988 eingebaut.

  Befund Nr: BE 21
Lokalisierung: Bergfried; Raum 54, Wand a - h

EG: In der Mauerkrone sind in regelmäßigen Abständen um den gesamten Raum herum Schlitze vorhanden.

Es handelt sich hierbei um Auflager für die Subkonstruktion der ursprünglich vorhandenen Voute.

  Befund Nr: BE 22
Lokalisierung: Bergfried, Raum 54, Wand a - h

EG: Über die gesamte Raumhöhe ist die Wandfläche mit Dübellöchern versehen, die als Befestigung einer ursprünglichen Holzverkleidung gedient haben. Die Löcher erstrecken sind bis zum Ansatz der ursprünglichen Voute und kommen auch in den Fensternischen vor. In Kantenbereichen sind sie deutlich enger gesetzt.

Die Verteilung lässt auf das ursprüngliche Vorhandensein einer Boiserie schließen.

  Befund Nr: BE 24
Lokalisierung: Bergfried, Raum 54, Wand f/g

Die Türnische um IT 54.2 besteht aus Tuffsteinquadermauerwerk. Dabei sind die Lagerfugen der Rückwand gegenüber denen der Laibungswände versetzt angeordnet. Die Rückwand scheint partiell unverbunden. An den Kanten zeichnet sich eine vertikale Baufuge ab, sodass vermutet werden kann, dass das Laibungsmauerwerk an die Rückwand angesetzt wurde. Demnach ist das Mauerwerk des Treppenturms (R 55) vor dem des Bergfrieds errichtet.

Sämtliches Mauerwerk wurde mit einem Zementmörtel nachverfugt.

  Befund Nr: BE 25
Lokalisierung: Bergfried, Raum 54

EG: Unterhalb des Fußbodenniveaus ist ein massiver Stahlbeton-Ringanker eingebaut, der aufgrund der losen Fußbodendielung einsichtig ist.

Die Konstruktion wurde im Rahmen von Sicherungsmaßnahem 1988 eingebaut.

  Befund Nr: BE 26
Lokalisierung: Verbindungsbau, Raum 2a,Wand a

EG: In der Laibung des Zugangs (IT 54.1) von Raum 2a zum Raum 54 im EG des Bergfrieds ist eine deutliche Baufuge zu erkennen.

Es handelt sich hierbei um die Ansatzfuge die beim Wiederaufbau des Bergfrieds durch die Anfügung des neuen Mauerwerks an die erhaltene Mauerschale des ursprünglichen Bestandes entstanden ist.


  Befund Nr: BE 27
Lokalisierung: Verbindungsbau, Raum 2a, Wand e

EG: Das vorhandene Portal weist ein spitzbogiges Gewände auf, das leicht vor die Wand vorkragt. Diese Form der Gestaltung ist den Quellen zufolge der Formensprache Jussows zuzuschreiben.

Das Portal ist damit der Bausubstanz der ersten Bauphase von 1793/95 zuzurechnen.


  Befund Nr: BE 28
Lokalisierung: Verbindungsbau, EG, Raum 2a, Wand e

Direkt am Anschluß der Wand d an die Wand e befindet sich in der oberen Wandecke ein länglicher Tuffhaustein mit ausgearbeiteter Kehle. Er ist im Verband mit dem restlichen Mauerwerk vermauert. Seine Funktion ist unklar. Möglicherweise war er ursprünglich ein außen liegendes Bauteil.


  Befund Nr: BE 29
Lokalisierung: Treppenturm, Raum 55
EG: Antritt der Spindeltreppe im Treppenturm. Die umlaufende Wange verläuft in einem eingestemmten Mauerschlitz, der in den oberen Geschossen auch Wandfassungen überschneidet. Dieser Schlitz wurde offenbar erweitert, um den Einbau einer neuen Treppe zu ermöglichen.

  Befund Nr: BE 30
Lokalisierung: Treppenturm, Raum 55
EG: Die Spindeltreppe (TR 55a) ist eine Holztreppe mit Stufen, die in die seitlichen Wangen eingestemmt sind. Sämtliche Holzbauteile weisen feine gerade Sägespuren auf, die von einer modernen Säge mit vertikalem Sägeblatt herrühren. Hobelspuren, wie sie für die bauzeitliche Treppe (TR 8a) charakteristisch sind, finden sich nicht. Die Treppe ist daher nachträglich, wohl erst in der Nachkriegszeit, eingestellt.

  Befund Nr: BE 31
Lokalisierung: Verbindungsbau, EG, Raum 53, Wand b

EG: Ungefähr mittig in der Wand verläuft eine vertikale Baufuge. Sie entsteht durch den stumpfen Stoß zweier unterschiedlicher Mauerwerke, wobei die Steine des südlichen Bereiches Fasen aufweisen, die in die Wandfläche hineinlaufen.

Der südliche Bereich der Wand ist Substanz des ursprünglichen Treppenturmes von 1793/95. Die Flucht der Fasen bestätigt dessen oktogonalen Aufbau.


  Befund Nr: BE 32
Lokalisierung: Verbindungsbau, 1.OG, Raum 58, Wand b/c

1.OG: Die Wände b und c stoßen in einem engwinkligen Grat aufeinander. Die Lagerfugen beider Mauerabschnitte stimmen in ihren Höhenlagen überein. Da eine Verzahnung der Steine augenscheinlich jedoch nicht erkennbar ist, ist eine eindeutige Aussage nicht leistbar.


  Befund Nr: BE 33
Lokalisierung: Verbindungsbau, 1.OG, Raum 56, Wand b

In Wand b befindet sich der Durchgang DU 55a.56. Sein Sturz besteht aus Stahlbeton. Eine gemauerte Sturzkonstruktion ist nicht erkennbar. Eindeutig ist der Sturz aufgrund seines Baumaterials nachträglich hergestellt worden. Dabei wurde möglicherweise der gemauerte Sturz entfernt. Der Zeitpunkt ist unklar.


  Befund Nr: BE 34
Lokalisierung: Verbindungsbau, Raum 56, Wand b

1.OG: Ungefähr mittig in der Wand verläuft eine vertikale Baufuge, die durch den stumpfen Stoß zweier unterschiedlicher Mauerwerke entsteht. Die Steine des südlichen Bereiches lassen im oberen Wandbereich deutlich eine Fase erkennen, die in die Wandflucht hineinläuft.

Der südliche Bereich der Wand ist Substanz des ursprünglichen Treppenturmes von 1793/95. Die Flucht der Fassungen bestätigt dessen oktogonalen Aufbau.

  Befund Nr: BE 35
Lokalisierung: Treppenturm; 3.OG, Raum 55b, Wand a

3.OG: Durch Suchöffnung freigelegtes Flacheisenband (gespannt in Richtung O-W) liegt innerhalb des Mauerwerks der Nordwand des Treppenturmes.

Es handelt sich um eine konstruktive Verbindung zwischen Bergfried und Treppenturm aus der Zeit des Wiederaufbaus 1858-61.


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