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Baubefunde Schweizer Wache

  Befund Nr: SW 01
Lokalisierung: Nordfassade, Anschluss an Küchenbau

EG/ZwG: Das Mauerwerk der Ostfassade des Küchenbaus stößt stumpf auf das der Nordfassade der Schweizer Wache. Eine konstruktive Anbindung ist augenscheinlich nicht festzustellen. Der Ansatz des Arkadenbogens am Küchenbau ist deutlich in das Mauerwerk der Schweizer Wache eingepasst.

1.OG: Im Bereich des Geschossüberganges des Küchenbaues weist das Mauerwerk der Nordfassade der Schweizer Wache deutlich Spuren von Anpassungen und Auswechselungen an die Form des Küchenbaus auf.

2.OG: Offenbar stößt die Fassade des Küchenbaus stumpf auf den Bogen in der Nordfassade der Schweizer Wache.

Die Befunde belegen die nachträgliche Anfügung der Ostfassade des Küchenbaus, die nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in der Zeit von 1990-1994 wieder aufgebaut und dabei an die bestehende Schweizer Wache angestellt wurde.


  Befund Nr: SW 02
Lokalisierung: Nordfassade

EG: Die Wandfläche des Geschosses ist durch die rundbogige Doppelarkade fast vollständig aufgelöst. Das verbleibende Mauerwerk weist durch die Verwendung von Steinen unterschiedlicher Formate eine freie Fugenstruktur auf, in der keine durchgehenden Lagerfugen bestehen.

1.OG: Das Mauerwerk dieses Geschosses besteht gegenüber dem EG aus deutlich größeren Steinformaten. Eine Lagerhaftigkeit ist aufgrund der geringen Wandfläche nicht zu konstatieren.

Das Geschoss wird nach oben durch ein Rundbogengesims abgeschlossen, das abweichend vom übrigen Bau durch Steine gebildet wird, in die jeweils ein Viertelbogen eingearbeitet ist. Da an den übrigen Fassaden der Schweizer Wache ein einfaches Konsolgesims vorhanden ist, weist das nur hier auftretende Bogengesims auf eine abweichende Stellung dieser Fassade hin.

2.OG: Der Fassadenabschnitt ist durch einen großen Bogen geöffnet, dessen Sohle bewusst ruinös gestaltet ist und über den ein Erschließungsgang von der Schweizer Wache zum 2.OG des Küchenbaus verlief. Die Oberfläche weist deutliche Verwitterungsspuren auf, die in den beiden unteren Geschossen nicht im gleichen Maße festzustellen sind.

Der geringere Grad der Verwitterung im EG ist sehr wahrscheinlich eine Folge der Überarbeitung des unteren Bereiches beim Ausbau der Kassenräume 1998/99.


  Befund Nr: SW 03
Lokalisierung: Nordfassade, Anschluss an Südtor

EG: Die Kehle zwischen dem nordwestlichen Turm des Südtors und der Nordfassade der Schweizer Wache weist zumindest eine partielle Verzahnung auf. Das Rundbogengesims der Schweizer Wache stößt jedoch stumpf und leicht höhenversetzt gegen das Bandgesims des Südtores.

1.OG: Auch hier scheint eine zumindest partielle Verzahnung zu bestehen.

Die nur durch Inaugenscheinnahme erlangten Befunde deuten auf eine gleichzeitige Errichtung des Nordwestturms des Südtors und der Nordwand der Schweizer Wache hin.


  Befund Nr: SW 04
Lokalisierung: Südostfassade, Anschluss an Südtor

EG/1.OG: Das Mauerwerk der Südostfassade der Schweizer Wache stößt stumpf auf das des Südwestturmes des Südtores. Eine konstruktive Anbindung besteht nicht.

Der nachträgliche Anbau der Schweizer Wache wird durch diesen Befund belegt.


  Befund Nr: SW 05
Lokalisierung: Südostfassade

KG: Über die gesamte Breite der Fassade ist ein Bogen gespannt, der zum Kellerraum 1c führt. Mit einer offenbarstumpf eingestellten Wandscheibe ist die Öffnung verschlossen, was auf eine nachträgliche Schließung hindeutet. Hierin deutet sich die Planung eines unter der Schweizer Wache hindurch fließenden Gewässers an, das in einen Wasserfall in der Wolfsschlucht münden sollte.

EG / 1.OG: Das aus Steinen größerer Formate errichtete Mauerwerk beider Geschosse weist keine signifikanten Baufugen auf. Von der Errichtung in einem Bauabschnitt ist auszugehen. Das Traufgesims ist aus einfachen Konsolsteinen gefügt, auf denen eine auf Falz verlegte Steinlage aufliegt, auf die die Zinnenreihe aufgestellt ist.


  Befund Nr: SW 06
Lokalisierung: Südostfassade, Anschluss an Südturm

EG / 1.OG: Der Anschluss zwischen Südostfassade und Südturm weist partielle Verzahnungen auf. Das Geschossgesims ist höhenidentisch am Turm weitergeführt.

Von der gleichzeitigen Errichtung beider Gebäudeteile ist auszugehen.


  Befund Nr: SW 07
Lokalisierung: Südturm (Abwickelung)

Das Mauerwerk des Turmes weist über alle Geschosse keine signifikanten Baufugen auf. Der in Teilen vorhandene ruinöse Charakter ist gestalterischer Wille.

Die Errichtung in einem Bauabschnitt ist anzunehmen.


  Befund Nr: SW 08
Lokalisierung: Südostturm, Anschluss an Westfassade

EG / 1.OG: Der Anschluss weist eine konstruktive Anbindung durch Verzahnung in mehreren Steinlagen auf. Das Geschossgesims ist höhenidentisch weitergeführt.

Von der gleichzeitigen Errichtung beider Gebäudeteile ist auszugehen.


  Befund Nr: SW 09
Lokalisierung: Westfassade

KG: Das Mauerwerk ist aus großformatigen Steinen gefügt, die in einer deutlichen Schichtung aufgemauert sind. Zwei segmentbogige Öffnungen, hinter denen die Kellerräume 1c und 1h liegen, sind durch stumpf eingestellte Wandscheiben zugesetzt, wobei in der südlichen eine Tür eingerichtet ist

Der Befund deutet auf die nachträgliche Schließung der Öffnungen hin (siehe Befund SW 05).

EG /1.OG: Das Mauerwerk der beiden oberen Geschosse ist aus etwas kleineren Steinen aufgemauert. Eine Schichtung ist aufgrund der großflächigen Störungen durch die Fenstergewände nicht feststellbar.

Das Traufgesims entspricht dem der übrigen Fassaden der Schweizer Wache.

Die Zinnen weisen deutlich geringere Verwitterungsspuren auf, was auf ihre rezente Erneuerung hindeutet.

In der Fassade sind keine signifikanten Fugen zu erkennen, was auf ihre Errichtung in einem Bauabschnitt hindeutet.


  Befund Nr: SW 10
Lokalisierung: Westfassade, Außentreppe

Die Stufen der Außentreppe (ATR 16.16a) sind stumpf an die Fassade angefügt und überschneiden den nördlichen Bogen.

Der Befund deutet auf den späteren Anbau der Außentreppe hin.


  Befund Nr: SW 11
Lokalisierung: Westfassade, Anschluss an Südfassade

EG / 1.OG: Die Kehle zwischen der Süd- und der Westfassade weist keine augenscheinlich erfassbare konstruktive Verbindung auf. Offenbar stößt die Südfassade stumpf gegen die Westfassade.

Im Bereich des Traufgesimses ist dagegen ein ordentlicher Anschluss festzustellen.

Eine eindeutige Deutung dieses Befundes ist nicht möglich. Da die beiden Wände gleichzeitig errichtet worden sind, kann nur eine nicht sachgerechte Ausführung vermutet werden.


  Befund Nr: SW 12
Lokalisierung: Südfassade

KG: Das Mauerwerk stimmt mit dem der Westfassade überein (siehe Befund SW 09). Eine segmentbogige Öffnung, hinter der der Kellerraum 1d liegt, ist durch eine stumpf eingestellte Wandscheiben zur Hälfte zugesetzt.

Der Befund deutet auf die nachträgliche Schließung der Öffnungen hin.

EG /1.OG: Das Mauerwerk der beiden oberen Geschosse stimmt mit dem der Westfassade überein (siehe Befund SW 09).

Das Traufgesims entspricht dem der übrigen Fassaden der Schweizer Wache.

Die Zinnen weisen deutlich geringere Verwitterungsspuren auf, was auf ihre rezente Erneuerung hindeutet.

Der spitzbogige Sturz der Tür im EG ist sauber in das Mauerwerk eingebunden. Die unteren Steine der Westseite des Gewändes zeigen jedoch Spuren nachträglicher Abarbeitungen. Vor allem in Zusammenhang mit den Befunden an der Freitreppe ist davon auszugehen, dass hier eine ursprüngliche Fensteröffnung zu einer Tür umgebaut wurde.

In der Fassade sind keine signifikanten Fugen zu erkennen, was auf ihre Errichtung in einem Bauabschnitt hindeutet.


  Befund Nr: SW 13
Lokalisierung: Südfassade, Anschluss an Südwestturm

Das Mauerwerk der Südfassade der Schweizer Wache stößt mit einer über alle Geschosse reichenden deutlichen Fuge stumpf auf das Mauerwerk des Turmes.

Der Befund belegt die unterschiedliche Zeitstellung beider Gebäudeteile.


  Befund Nr: SW 14
Lokalisierung: KG, Raum 1c, Wand d

Die wand besteht aus Ziegelmauerwerk. Es wurden strangepresste Ziegel in einem unregelmäßigen Läuferverband vermauert. Die Wand ist verputzt. Ein konstruktiver Anschluss mit dem Tonnengewölbe aus Tuffstein besteht nicht.

Gerade das für den Bau untypische Baumaterial weist auf einen nachträglichen Erstellungszeitpunkt dieser Wand. Die Herstellungstechnik der Ziegel ermöglicht eine ungefähre Datierung in das Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts.


  Befund Nr: SW 15
Lokalisierung: 1.OG, Raum 16b.65, Wand a/b

Das Gesims des Nordwestturms des Südtores ist durch die Nordwand der Schweizer Wache überbaut worden.

Der Befund belegt die nachträgliche Anfügung der Schweizer Wache an das Südtor.



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