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Auswertung Marstall

Auswertung  Marstall / Remise

Der Beginn der Planungen für die Erweiterung der Burg um eine westliche Gebäudespange wird allgemein im Winter 1794/95 angenommen. In einem auf 1794/95 datierten Grundrissentwurf sowie einer annähernd identischen Kopie ist das vom heutigen Bestand deutlich abweichende Gebäude als Stall bezeichnet.

Die gleichzeitige Errichtung mit dem angrenzenden Knechtsbau ist durch Baubefunde belegt (Befund MA 03).

Die unterschiedlichen Zeitstellungen von Marstall und Nordtor sind baubefundlich ebenfalls belegt (Befund MA 01, 12).

Zum Jahresende 1796 legte Jussow eine Kostenaufstellung zur Vollendung des Marstalls und der angrenzenden Gebäude vor, die aufgrund ihres recht hohen Umfangs auf noch umfangreich anstehende Arbeiten hindeutet. 

Eine nachträgliche Erhöhung des ursprünglichen Gebäudes durch die Aufstockung des ersten Geschosses, wie sie in bisherigen Darstellungen (Dittscheid, Dötsch) für den Bauabschnitt III ab 1796 dargestellt wird, ist anhand von Baubefunden nicht ablesbar (Befund MA 02). Nach diesen Befunden und der Quellenauswertung ist davon auszugehen, dass nach dem Baubeginn eine Planänderung erfolgte, der unter Weiterführung der Errichtung der Außenmauern entsprochen werden konnte. Die ursprünglich nicht vorgesehene Zweigeschossigkeit machte jedoch einige nachträgliche Änderungen, wie z.B. den Einbruch der Außenfenster (Befund MA 02) in die bereits bestehenden Außenwände, nötig.

Eine Bestätigung findet sich in den Baufortgangsberichten für 1795 und 1796, in denen zunächst das Mauerwerk der westlich am Hof gelegenen Gebäude als zum Teil aufgeführt geschildert und dann die Ausführung der obersten Stockwerke gemeldet wird. Auch die Fassadenzeichnung von 1794/95 (Dötsch Abb.15.III) belegt, dass eine wesentliche Erhöhung des Mauerwerks für den Einzug einer zweiten Geschossebene nicht notwendig gewesen sein wird.

Im September 1798 sind die auf Anordnung Wilhelm IX. durchgeführte Erweiterung des Marstalls sowie der Anbau einer Remise und eines Hofes erstmalig aktenkundig. Die Erweiterung des Marstalls auf ungefähr die doppelte Gebäudegröße ist in Baubefunden deutlich zu belegen (Befunde MA 11, 22, 24). Der westlich angebaute Remisenbau mit dem Remisenhof ist ebenfalls baubefundlich belegt (Befund MA 05 – 10).

Die Fertigstellung des gesamten Komplexes ist für den Sommer 1800 anhand von Quellen belegt. 

Im gesamten Zeitraum des 19. und 20. Jhs. sind kleinere Bauunterhaltungsmaßnahmen am Gebäude und in der Wohnung im 1.OG. urkundlich belegt.

Einen großen Eingriff in die Substanz bedeutete der 1964 durchgeführte Einbau der Besuchertoiletten im EG (Befund MA 27, 28).



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