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1795 1795 Planungsänderung von ein- zu dreischiffiger Kapelle

2 Fassadenentwürfe mit von Beginn an dreischiffigem basilikalem Aufbau der Fassade
1. Entwurf um 1794/95: mit spätgotischem Treppengiebel über Mittelschiff und Rundbogenportal zu seitlichen Lichthöfen..
2. Entwurf um 1795: Planwechsel zu dreischiffiger Burgkirche, nun höherer Fassadenbau mit vertikaler Betonung, Radfenster mit Achtpaß im Mittelschiff, Seitenschiffe statt Lichthöfe.
Beide Entwürfe nicht ausgeführt; zunächst nur Errichtung des Sockels.
Dittscheid 1987, S. 176;
Dötsch 2006, S. 21.
Schlagwort: Kapelle
1796 Veränderungen der Burg durch die 1796 geplante Aufstockung nach Dittscheid: (1)

Von der Hauptschauseite der Burg, der Ostseite, blieb allein der Donjon von Veränderungen frei. Sonst wurden „(…) einige zuvor ruinöse, rein dekorative Teile erstmals einer praktischen Funktion zugeführt“ (2), z.B. südöstlicher Flankierungsturm.

- Herrenbau: doppelgeschossig, wird „(…) von einer Reihe von Zinnen abgeschlossen, die in gleicher Höhe wie beim Südturm verläuft“; „im Obergeschoß (…) neu aufgesetzte Reihe von Biforienfenstern (…) auf einer durchlaufenden Sohlbank, die über dem Klötzchenfries des ehemals eingeschossigen Wandabschnitts verläuft. Die in der Detailzeichnung eingetragenen Maße stimmen mit denen überein, die Jussows Beischrift nennt: ‚Sämtliche Fenster auf dieser Seite der Burg in der bel Etage werden 6 fus hoch und 2 2/3 fus breit (…).’ Beletage entspricht etwa der Höhe des „Entresol“.

- Küche: nach Norden leicht verbreitert mit Aufbau; anstelle der zerstörten Mauerkronen ein Obergeschoß mit fünf schmalen Fenstern über vorgegebenem Obergeschoß, gewalmtes Dach mit aufgesetztem Türmchen mit Spitzdach.
(1796 wurde nördlich an die Küche ein schmaler Anbau angefügt (R. 45), der als „Keller“ diente.(2a).)

- „Zwinger mit kleinem Thürmgen“: eine im Winkel geführte Mauer zwischen Donjon und Küchenbau (Anm.: = Küche Damenbau), mit Zinnen versehen, an der Kante durch ein Wichhäuschen verstärkt.

Südtrakt (3)
Dazu ein Präsentationsriß, in dem sich „unausgeführte Planung und Realisation“ begegnen.

- Südostturm. Hat sich „von der – in Spuren deutlich noch erkennbaren – Ruine zum voll ausgebauten, mit dem Herrenbau verschmolzenen Treppenturm gewandelt“.

- Die westlich anschließende Schmalseite des Palas hat bis zur Höhe des Zinnenkranzes einen gleich hohen Anbau erhalten.

- Süd- oder Haupttor: „Aufsatz mit vier Wichhäuschen an den Kanten und eines Pyramidendaches“. „Um den Torturm von zwei Seiten aus begehbar zu machen, binden ihn rundbogige Brücken links und rechts an die Langseitentrakte in Höhe des Wehrgangs an. Ein das Südtor flankierender Vorbau gehört einer späteren Entstehungsphase an.“

Westtrakt (4)
Über dem horizontalen Gliederungselement des Bogenfrieses wird die Mauerkrone erhöht. Zinnenkranz lässt auf Wehrgang schließen. „Von den erst jetzt mit Satteldächern gedeckten Bauten ist der südlich an die Kapelle anschließende zweigeschossig projektiert.“ Burgkirche um etwa ein Drittel erhöht.

Nordtrakt (5)
Laut Dittscheid ist keine Entwurfszeichnung aus 1796 erhalten.
Die Nachricht, daß „eine Kavalierswohnung ‚nebst dem daran stossenden Thurm und Verbindung mit dem Thore’ eingerichtet wurde’ lässt auf die Aufstockung schließen. Gemeint sein dürfte der nordöstliche Flankierungsturm und das Nordtor; die Kavalierswohnung wurde demnach im zweiten. Obergeschoß über der Burgvogtswohnung angelegt.“

Hofseiten (6)
Laut Dittscheid existiert ein „konsequent durchgearbeiteter Entwurf nur vom Osttrakt.
Südostecke: Palas wird erhöht und durch in den Hof vorspringenden Risalit verbreitert. Front mit vier spitzbogigen Blendarkaden auf konsolengetragenen Wandsäulen; Dach hinter Attika mit Zinnen; in den Blendbogenfeldern vier kleine Spitzbogen, von denen die südliche Achse als Fenster, die übrigen als Nischen ausgebildet sind. Der Risalit ist der „Retraite“ und dem Kabinett (Raum 4, 6) vorgelegt. Retraite wurde damit zu etwa quadratischem Zimmer erweitert.
„An die Westseite des Turms (Anm: des Südostturms) schließt der Anbau an, von dem aus nicht nur die Turmtreppe, sondern auch, mit Hilfe eines neu geschaffenen Türdurchbruchs, das Erdgeschoß-Kabinett (R. 6) zu erreichen ist. Da der Vorbau über ein an das Südtor stoßendes Höfchen auch Verbindung zum großen Burghof hat (R.7), kommt ihm die Funktion eines Vestibüls zu.“
-Palas-Erweiterung von 1795 mit Portal des geharnischten Ritters erhält Obergeschoß, das hofseitig von 13 rundbogigen Arkaden, überwiegend Blendarkaden, gegliedert wird. Wenige Fenster in unregelmäßigem Abstand durchstoßen „den Bogenfries als ehemaligen Wandabschluß des eingeschossigen Projekts von oben“. (= „willentlich herbeigeführte Störung“).
Anstelle der von einer Ringmauer geschlossenen Lücke zwischen Donjon und Küche (1795) plante Jussow 1796 eine brückenartige Verbindung: „Auf zwei gespitzten Bögen mit kräftigem Mittelpfeiler ruht eine Galerie, die die Kommunikation innerhalb der in der Chronik so bezeichneten ‚Wohnung neben dem grossen Thurm von der Küche bis zum Thor nach Süden hin“ in der Beletage gewährleistet. Längswand der Galerie in durchfensterte Arkaden über Bogenfries aufgelöst; setzt Gliederungsmotiv des Palas fort. „Gitter über der Galerie lässt darauf schließen, daß die - flachgedeckte - Dachzone vom Salon des Donjon aus betreten werden kann.
Arkaturen der Beletage setzen sich am Küchenbau (Anm. = Küche Damenbau)fort. „Über das erste Obergeschoß hinaus reicht ein Aufsatz, der die in den Hof vorspringende Nordostkante als Unterbau eines Turms umdeutet. (…)“

Außenanlagen (7)
1796 begonnen; in den Quellentexten stets zu den „unabdingbaren Bestandteilen der Burg“ gerechnet
Für den „Fluss nebst denen Wasserfällen und Brücken“ wurden 50.000 Taler veranschlagt. Darstellung auf „dem genauesten Situationsplan, der vom Weissensteiner Park überhaupt exisitiert – er wurde vom Baukondukteur Caspar Christoph Schaeffer gezeichnet und 1796 vollendet.“
„Von der Burg aus fällt der Wassersturz steil nach Osten durch die ‚Wolfsschlucht’, um sich weiter hangabwärts mit dem Abfluß des Fontänenbassins zu vereinigen“; architektonische Auskleidung der Wolfsschlucht.
„Die vorgesehene Verbindung von ruinöser Burg, Aquädukt-Relikten, Felsen und Wasserfall sollte ein Gegenstück zum 1788 begonnenen römischen“ Aquädukt auf der anderen Seite der barocken Parkachse darstellen.
Selbst die Tiergartenmauer wurde von Jussow zu den architektonischen Außenanlagen der Löwenburg gerechnet. (…) Mauer, Türme und Tore gelangten 1796-1798 zur Ausführung.“

(1) Dittscheid 1987, S. 177-179, Abb. 328.
(2) Ebd., S. 177-178.
(2a) Dittscheid 1987, S. 183, Abb. 338.
(3) Ebd., S. 178.
(4) Ebd., S. 178.
(5) Ebd., S. 178-179.
(6) Ebd., S. 179.
(7) Ebd., S. 179-180.
Vgl. Dötsch 2006, S. 22-23.
Schlagworte: Außenanlagen, Bergfried, Burgvogt, Damenbau, Herrenbau, Kapelle, Küche Damenbau, Marstall, Nordtor, Remise, Südostturm, Südtor, Tiergarten, Verbindungsbau, Wasserfall, Zwinger Bergfried
1796 Ende Souterrain und Sockel der Burgkirche waren Ende 1796 vollendet.
Dittscheid 1987, S. 182.
Schlagwort: Kapelle
1796 Dez 31 „Überschlag des Kosten Betrags, der zu gänzlicher Vollendung und innern Ausbauung der Löwenburg annoch erforderlich seyn wird.“ (Jussow)

= detaillierte Auflistung der am Jahresende 1796 noch in Ausführung begriffenen Bauarbeiten:

„Ausbauung und Erhöhung der Wohnung neben dem grossen Thurm von der Küche bis zu dem Thor nach Süden hin (…)’ (Kostenanschlag: 16.367 Rtlr.); ‚der auf der Seite des grossen Thurms befindliche Zwinger mit dem kleinen Thürmgen (…)’ (Kostenanschlag: 687 Rtlr.); der Marstall, nebst dem daneben liegenden Wachthause und denen darüber anzulegenden Wohnungen (...)’ (Kostenanschlag: 4.049 Rtlr.); die Cavaliers Wohnung nebst dem daran stossenden Thurm und Verbindung mit dem Thore (...)’ (Kostenanschlag: 4.383 Rtlr.)“

„Die ‚Kirche’ der Burg ‚angefangen und der Sockel nebst dem Souterrain fertig’ (Kosten über 14.387 Rtlr. veranschlagt).“

„In Arbeit und beinahe fertig war die Brücke vor dem Thor nach Süden nebst denen Seiten Mauern am Fluss und das Flussbett im Graben, und die Zugbrücke über diesen Graben’ “.

„Für die noch fehlenden Gebäude errechnete Jussow den Gesamtbetrag von 41.713 Rtlr., der von den damals geplanten Außenanlagen noch übertroffen werden sollte. ‚Die Mauern am Thier Garten mit den Blockhäusern, Thoren und der Futtermauer zur Befestigung des gerutschten Berges’, damals bereits ‚größtentheils fertig’, erforderte Kosten in Höhe von 6.780 Rtlr. Die umfangreichste der projektierten Anlagen um die Burg bestand jedoch darin, ‚den ganzen Fluss nebst denen Wasserfällen und Brücken zu bearbeiten.’ Dieser ‚unterhalb der Löwenburg bereits in Arbeit genommen(e)’ Plan sah umfangreiche Erdarbeiten, eine Ausmauerung des Flussbetts und die Auskleidung der - größtenteils gemauerten - Felswände mit Quadersteinen vor; allein seine Ausführung sollte 50.000 Rtlr.verschlingen.“

Voraussetzung war, „dass für den Landgrafen - und damit auch für Jussow - das 1796 gültige Bauprogramm in der Planung als abgeschlossen galt.“
Bezifferung der „Gesamtkosten der Löwenburg ‚von ihrer ersten Grundlegung an bis zu ihrer Vollendung’ auf 171.508 Rtlr.“
Dittscheid 1987, S. 177; vgl. auch Dötsch 2006, S. 22.
Schlagworte: Baukosten, Bergfried, Burggraben, Burgvogt, Damenbau, Herrenbau, Kapelle, Küche Damenbau, Marstall, Nordtor, Südtor, Tiergarten, Verbindungsbau, Wasserfall, Wohnung Marstall, Zwinger Bergfried
1797 Dez 29 Erforderliche Arbeiten im Jahr 1798:

Jussow an den Landgrafen:
„Daß das Aeussere und Innre der in Arbeit begriffenen Gebäude der Löwenburg gänzlich vollendet, die Kirche aufgeführt und der Hof gepflastert werde.“

Veranschlagung der Kosten hierfür: 34.000 Rtlr.
Dittscheid 1987, S. 181.
Schlagworte: Burghof, Kapelle
1798 3. endgültiger Entwurf zur Fassade, der aus einer Überarbeitung des 2. Entwurfs hervorging.
Dittscheid 1987, S.182 f.
Schlagwort: Kapelle
1798 Mai-Okt Rohbau der Kapelle, Gewölbe geschlossen, Mauerwerk vollendet. (1)

Jussow in der Bauchronik (2)
„Von denen den Hof – der in diesem Sommer gepflastert worden – einschließenden Gebäuden war die Kapelle das einzige, das bisher noch gar nicht in Arbeit genommen war. Jetzt wurde die Veranstaltung dazu gemacht und der Bau vom 21ten May an bis zum 24tenOktober soweit gebracht, dass die Gewölbe geschloßen und das Mauerwerk überhaupt vollendet war. Das alsdann noch aufgeschlagene und mit Dielen beschalte Dach konnte aber wegen der eintretenden übeln Witterung nicht ganz gedeckt werden. Der Burgvogt erhielt im Frühjahr einen Garten auf der Wiese hinter der Burg.“

Laut Dittscheid waren “Souterrain“ und „Sockel“ Ende 1796 bereits vollendet.
„Wenn erst am 21. Mai 1798 der Kirchenbau wiederaufgegriffen wurde, heißt das, dass Gruft und Grundmauern des darüber Aufgehenden rund eineinhalb Jahre der Vollendung harren mußten. Waren die Gruftgewölbe schon geschlossen - und darauf deutet die überlieferte Vollendung des ‚Souterrains’ hin – so war es erforderlich, sie gegen Unbilden der Witterung zu schützen. Dieser Last hätte man durch rasche Aufführung der Kirche begegnen können. (…) Die ins Stocken geratene Aufführung scheint eher ein Argument dafür zu liefern, dass die Burgkirche als ganz wesentlicher Bestandteil der Anlage gerade deshalb in ihrer Gestaltlösung besonders umstritten war. Sie ist, singulär in der gesamten Entstehungsgeschichte der Burg, erst in der dritten Planungsphase verwirklicht worden.“
Dazu gehört ein Aufriß der Fassade, der aus Überarbeitung des zweiten Entwurfs hervorgegangen ist und „bei gleicher Disposition aus Vereinheitlichung und Glättung besteht“; Fenster mit zweibahnigem Maßwerk (Abb. 320). Grundriß wird nach Westen leicht verschoben, behält Form eines Rechtecks bei, aber vereinfacht; Rundpfeiler statt Bündelpfeiler, damit einfachere Wölbung. Typus Hallenkirche, Gratgewölbe nicht massiv aus Stein, sondern leichte Rabitzgewölbe. Scheitelhöhe der Seitenschiffe ist der des Mittelschiffs untergeordnet.
Drei Projekte für die Kirchenfassade deuten auf langes Zögern des Bauherrn hin – ähnlich wie am Corps de logis des Wilhelmshöher Schlosses. Für das 3. und ausgeführte Projekt ging die Planung nach Dittscheid wohl unmittelbar dem Bau voraus, wohl im Frühjahr 1798. Die „1796 angelegten Westteile mit der Gruft konnten beibehalten werden, nicht jedoch die weiteren Grundmauern, die dem anders proportionierten zweiten Entwurf zugehört haben dürften.“
(1) Strieder nach Holtmeyer 1913, S. 84.
(2) Dittscheid, 1987, S. 182-183, Abb. 320.
Schlagwort: Kapelle
1798 Jul 30 Fortschreiten der Arbeiten:

Jussow an den Landgrafen:
„(…) verfehle ich nicht (…) zu berichten, dass die Zimmer derer Hinter Gebäude auf der Löwenburg nunmehr völlig eingerichtet und meublirt sind; die Wasserleitung nach der Küche geführet; die Gater Thore zum Verschließen des Burghofes angeschlagen und das Mauerwerk der Kapelle bis zur Höhe derer Fenster Stürze aufgebauet worden.
Es ist zwar zur Bewohnung der Burg diesemnach, soweit es der jetzige Gelas erlaubt, die möglichste Zubereitung gemacht und Ew: Hochfürstl.n Durchlaucht höchste Befehle werden entscheiden, wann Gebrauch davon gemacht werden soll; ich muß aber doch unterthänigst zu bemerken nicht verfehlen, dass der von der Erneuerung und Firnisirung derer Gemälde herrührende Geruch aus den Zimmern von Ew. (…) Apartement sich noch nicht völlig verlohren hat.“
Dittscheid 1987, S. 182.
Schlagworte: Kapelle, Nordtor, Südtor, Wasserversorgung und -entsorgung
1799 (Ende?) Baufortgang nach Jussow:

„Das Bauwesen an der Löwenburg (wurde) ohnunterbrochen fortgesetzt und daselbst eine mit allen Rüstungen versehene Waffen Kammer eingerichtet.“
„(…). In der Löwenburg wurde an dem neuen im vorigen Jahr angefangenen Anbaue und an der Vergrößerung des Marstalls fortgefahren; das Dach der Capelle völlig gedeckt; die inwendigen Gewölbe und Wände getüncht und solche zum Theil bemahlt, übrigens auch noch im Winter eine Chaußée im philosophischen Thale angefangen und dre vor dem südlichen Thorte der Burg befindliche Platz, zum Turnier Platze bestimt.“

Ausgaben in 1799: 17.208 Rtlr.
Offene Rechnungen: 10.110 Rtlr., die wichtigsten davon betreffen Kosten für Balustraden, (historische!) gemalte Glasfenster aus Möllenbeck und Bildhauerarbieten Johann Christian Ruhls.
Dittscheid 1987, S. 186.
Schlagworte: Baukosten, Damenbau, Kapelle, Marstall, Rüstkammer, Turnierplatz
1800 Frühjahr "Kapelle wurde mit den Altären, einer Kanzel, einer Orgel und mit Bänken auch mit einer Uhr und Glocken versehen."
Strieder nach Holtmeyer 1913, S. XCI.
Schlagwort: Kapelle
1800 Sommer Baufortgang nach Jussow 1800:

„Der neue Anbau auf der Löwenburg und das vergrößerte Marstall Gebäude wurden ebenwohl im Sommer vollendet, meublirt und noch bewohnt; auch war der Bau der Capelle zustande gebracht.
Während dem Fortgange dieser Arbeiten wurde neben dem südlichen Thore der Löwenburg eine Thorwarte errichtet und die Burg-Wacht dahin verlegt. Eine in eißernen Röhren angelegte Waßerleitung vom sogenannten Silberbrunnen verschafft der Burg gutes trinkbares Wasser und half diesem bisher noch fehlenden Bedürfnis ab.“

„Vor dem nördlichen Thore verschönert ein im alten Geschmack mit geschnittenen und in mancherley Gestalten geformten Hecken und Bäumen; Baßins; Springbrunnen; Statüen; Bogengängen und Vogelhäußern angelegter Garten die Gegend, und erhöhet die Täuschung vom würklichen Alter der Burg. Zu gleichem Zwecke wird vor dem südlichen Thore ein Turnier Platz angeordnet und ist mit der Abtragung des darauf befindlichen hohen Erdbodens im Monath September angefangen worden.“ (1)

Entwurf zur Torwache – ein von zwei Rundtürmen flankierter, mit Zinnen waagrecht abschließender Bau - ist einem älteren Entwurf eingefügt, in der Ausführung wurde jedoch nur der linke Turm beibehalten. „Dieser steht am jenseitigen Rand des Burggrabens an der Außenkante der als Dreieck den Graben überbückenden Wachstube.“
Dittscheid 1987, S. 187.
(1) Strieder nach Holtmeyer 1913, S. LXXXVIII-LXXXIX.

Schlagworte: Burggarten, Burggraben, Damenbau, Kapelle, Labyrinth, Marstall, Schweizer Wache, Tiergarten, Turnierplatz, Wasserversorgung und -entsorgung
1800 Nov 10 Bauschäden durch Sturm in der Nacht vom 9. zum 10. Nov.

Es wurde „in der Kirche (…) ein Stück eines gemahlten Fensters von 1 ½ quadr. Fus eingedrückt“.
Auch wurde „das in dem Burg Garten befindliche treillage berceau und die Figur (Venus) vor dem Bassin (...) völlig umgeworfen und sehr beschädigt.“

Die Ausgaben erreichten 14.175 Rtlr. (Anm. d V. in 1800)
Dittscheid 1987, S. 187.
Schlagworte: Kapelle, Burggarten Labyrinth
1801 Frühjahr Baufortgang:

„In dem Frühjahre des gegenwärtigen Jahres wurden dennoch bei der Löwenburg blos die Abtragung des Turnierplatzes und die Anlegung einer Mauer neben der Felsentreppe fortgesetzt; auf dem Turnier Platze eine Schaubühne errichtet; die Capelle in der Burg mit Altären, einer Kanzel; einer Orgel und mit Bänken auch mit einer Uhr und Glocken versehen und übrigens der Graben der Burg vollends mit einer Mauer umschloßen.
In der Capelle wurde am Sonntage den 21ten Juni der erste Gottesdienst gehalten.“
Strieder nach Holtmeyer 1913, S. XCI.
Schlagworte: Burggraben, Kapelle
1801 Jun 21 1. Gottesdienst in der Kapelle
Strieder nach Holtmeyer 1913, S. XCI.
Schlagwort: Kapelle
1801 Um Baubeschreibung der Löwenburg nach Fertigstellung aus heutiger Sicht, basierend auf anonymen Bauzeichnungen, historischen Fotografien, Überprüfung der Baugeschichte und Durchsicht der Restaurierungsakten StAM 7b 1, 466, 467 (1)

Bergfried (2)
Bergfried mit rd. 130 Kasseler Fuß (ca. 37,40 m);
ungegliederter, geböschter Sockel aus etwa 18 unterschiedlich hohen Quaderlagen. Statt des Quadermauerwerks, das aus dem 19. Jh. stammt, hatte man im 18. Jh. Schichtmauerwerk verwandt (Angaben Dehn-Rotfelser in StAM 7b 1, 466);
Zylinder des Turms aus zweischaligem Mauerwerk, dessen innere und äußere Schale aus fast gleich großen Quadern aus Basalttuff gefügt sind; im Zwischenraum Gussmauerwerk. „In gleichmäßigen Lagen eingefügte, durch beide Schalen hindurchreichende Binderlagen dienen einer größeren Stabilität des Zylinders; im 18. Jahrhundert gab es vier, seit dem 19. Jh. sieben solcher Lagen.
Die Stürze der unprofilierten Fenstergewände in Erd-, Zwischen- und Obergeschoß werden von Keilsteinbögen entlastet.
Die Okuli des Zwischengeschosses überdeckt der rundum geführte balkonartige Außenlaufgang der sog. Beletage. Er ruht auf Konsolen, die im 18. Jh. aus Basalttuff, seit dem 19. Jh. aus Sandstein bestehen. Je vier Konsolen kragen aus der unverputzten Quaderwand der Fensterzwischenräume. Sie sind untereinander durch enge Rundbögen friedartig verbunden; die Rundfenster überbrückt je ein weitgespannter Stichbogen.
Das zweibahnige Maßwerk der Fenstertüren im Rittersaal besitzt Bogenfelder mit eingesetzten, durchbrochenen Nasen.
Über dem obersten Geschoß mit Biforienfensten schließt eine betretbare Plattform den Donjon ab. Sie wird von ruinösem Mauerwerk umschlossen, in das eine rundbogige, nach Nordosten weisende Öffnung eingelassen ist. Durch diesen Bogen erschließt sich dem Betrachter der gezielt von der übrigen Parklandschaft ausgegrenzte Blick auf Schloß Wilhemshöhe.“

Damenbau (3)
Seit 1798 entstanden; konkurriert ähnlich steil aufragend mit dem Bergfried; scheint als kubischer Block über quadratischen Grundriß aus dem Burgzusammenhang gelöst; wuchtige Eckstreben. „In den Gliederungsmotiven der beiden Obergeschosse – Rundbogenfries, Klötzchenfries, Gurtgesimse, Reihe von Blendokuli – überwiegt die Waagerechte. Geht man davon aus, dass die Zinnelung, gemäß der Bauaufnahme, regelmäßig entworfen worden ist, so fällt auf, dass der Damenbau auf alles Ruinenwerk verzichtet inkusive seines inkorporierten, oktogonal auslaufenden Turms.“

Herrenbau (4)
Ist in seinem Endstadium vollständig erhalten; auffallend die ungleichmäßige Gewichtung der beiden Geschosse: „An dem abgeknickten Verbindungstrakt südlich des Donjon stehen den primitiven kleinen Öffnungen im Erdgeschoß die profilierten Rahmungen zwischen den stabwerkartig gegliederten Wandstreben im Obergeschoß gegenüber. In diesem Unterschied begegnen sich die stilistisch gegensätzlichen Auffassungen der Planungs- und Bauphasen 1793/94 einerseits und 1796/97 andererseits.“

Südostturm
Am Südostturm sind gleichfalls zwei Bauperioden ablesbar: Erkennbar sind die „diagonal verlaufenden unregelmäßigen Baufugen, mit denen das Mauerwerk 1794 als Ruine endete. Seit 1796 erfolgte der Ausbau zum „funktionstüchtigen“ Treppenturm. An Stelle des gestuften Steindachs, das auf den Entwürfen zu sehen ist und zunächst ausgeführt war, hat der Flankierungsturm ein kegelförmiges Dach erhalten, das das Ergebnis einer Renovierung um 1800 sein dürfte.“

Südtrakt (5)
„Der Südtrakt geht, abgesehen vom älteren Südostturm, in seinen Anfängen auf die erste Erweiterungsphase vom Winter 1794/1795 zurück. Vom damals vorherrschenden Ruinencharakter zeugen noch ein klaffender Riß an einem der nachlässig aufgemauerten Ecktürmchen des Südtors sowie vor allem der südwestliche Flankierungsturm, der mittels zerborstener Mauern ein Satteldach kaschiert.
Die einst gleichwertige Komposition der Anlage des Südtraktes hat durch die Ausbaustufen 1796/97 und 1800 neue, nach divergierenden Richtungen hin wirkende architektonische Akzente erhalten: In der Silhouette konkurrieren die Aufbauten von Südostturm und Torturm; die niedrigere westliche Hälfte springt mit der Torwache einseitig vor, ohne ein Pendant im Grundriß zu besitzen. Über dem Torbogen (im Scheitel ein bärtiger Männerkopf mit Nimbus) verweist ein steinernes hessisches Wappen aus dem 17. Jh. mit der nachträglich eingemeißelten Jahreszahl „1495“ auf das vorgetäuschte (…) Alter der Burg, die um 300 Jahre zurückdatiert worden ist.“

Westtrakt (6)
Vielfältiger Wandlungsprozeß: „Von der zu Beginn des Jahres 1795 gültigen Erstkonzeption rührt noch die Position des symmetrischen Kapellen-Remisen-Blocks, doch hat sich dieser im Aufriß wesentlich gewandelt. Die anfänglich vorgesehene Gesamthöhe der Wand ist an den Relikten der Bogenfriese an den Fassadenrücklagen zwischen Kirche und beiden Mauertürmen abzulesen. Diese Friese werden durch die Triforienfenster des nachträglich aufgesetzten Obergeschosses durchstoßen. An der Kirche kontrastieren eigentümlich die aufwendig gegliederten Wandabschnitte der halbrunden Apsis mit den glatten Strebepfeilern die sie rahmen.“
Aufbau der Apsiswand: geböschte Wand der Gruft (fehlt auf der Aufrisszeichnung), Sockelgesims, zwei nebeneinander liegende Rechteck-Spiegel, zweibahnige Maßwerkfenster, rechteckiges vertieftes Wandfeld, drei auf Kügelchen ruhende Blendädikulen.
Aus Sandstein gearbeitete Maßwerkformen mit aufgelegtem einfachem Rundstab laufen in Sechspaß aus. Die in Kämpferhöhe angebrachten doppelten Schlaufen und Ringe verklammern die flachen Stäbe des Maßwerks mit der Wand. „Die Ornamentformen des Maßwerks sind nicht, wie in mittelalterlicher Gotik, organisch auseinander entwickelt und in die Laibung eingesetzt, sondern stehen unelastisch, isoliert nebeneinander. Der Verzicht auf Relief legt eine Charakterisierung als typische Reißbrettarchitektur nahe.“

Westtrakt: Nord- und Südende (7)
Bautengruppierungen erweitern durch Tiefenstaffelung das Grundrissrelief und lassen durch Höhenstaffelung die Silhouette bizarr zerrissen erscheinen. Front des Marstalls ohne Relief, Öffnungen wirken wie eingeschnitten; rechts daneben, zurück gestaffelt und mehrfach überschnitten, setzt der mehrstöckige Gesindebau mit Treppengiebel einen Vertikalakzent. Aus der Firstmitte ragt ein dritter Treppengiebel auf. An ihm bestätigt sich, dass die Erweiterung nach Westen nach der Aufstockungsmaßnahme erfolgt sein muß. Demnach ist die westliche Außenwand in einem Zuge errichtet worden. Dennoch übernimmt sie das Motiv des von Fenstern durchstoßenen Bogenfrieses. Der planungsgeschichtlich erzwungene Kompromiss wird zum Stilmittel nobilitiert.

Als nördliches (Anm. richtig ist „südliches“) Gegenstück des Gesindebaus kann das Gebäude mit zwei steilen Treppengiebeln gelten, das zuletzt die Küche (R. 17) aufnahm. Plane Fassade, Tiefenräumlichkeit durch Verschachtelung der Baukörper. Küche wird durch vorspringenden südlichen Mauerturm zur Hälfte überschnitten.

Remise
An der Ecke bastionartig gestaltet, leitet zum Nordtrakt über. Davor Bonifatiusbrunnen mit Wappensteinen des 17. Jh..

Nordtrakt (8)
Der Trakt enthält mit Tor und nordöstlichem Flankierungsturm noch Bestandteile der ersten Bauperiode. Die beiden unteren Geschosse des Rundturms sind in winzigem Maßstab gehalten, das 1796/1797 hinzugefügte 2. Stockwerk hebt sich deutlich ab, sucht Angleichung an die höhere Beletage des angrenzenden Damenbaus.
Nordwestlicher Flankierungsturm dokumentiert ruinösen Habitus der ersten Erweiterungsphase; er sollte von Anfang an als nur zur Hälfte erhaltenes Rund endigen und hat als solches bis heute Bestand. Dank der Aufrisszeichnung ist der Bewuchs dieses Ruinenturms mit einem Baum als im Sinn des Erfinders gesichert.
Zugbrücke ist an zwei pylonenförmigen Türmen, dem Vorwerk des Nordtores, aufgehängt.

Hoffassade Osttrakt – vier Bauphasen (9)
„Zu den ältesten, noch sichtbaren Teilen zählen die Erdgeschoßwände der Damenwohnung (ehemalige Küche) und des in die Nordostecke springenden Treppenturms sowie der Donjon und sein Treppenturm, dessen polygonales Äußeres im unteren Bereich später zugebaut wurde. Von der ersten, seit 1795 in Angriff genommenen Ausbaustufe rührt die Erdgeschoßverbreiterung des Palas her, in die das Ritterportal Zugang verschafft. (…)“
Der zweiten großen Erweiterung von 1796 entstammt das
von Norden bis Süden reichende Obergeschoß, das in Form einer Arkatur aus runden, z. T. leicht gespitzten Bögen aufgesetzt wurde.“ Gleichzeitig entstand die Erdgeschoßverbindung zwischen Damenbau und Herrenbau – „zwei zwischen Strebepfeilern brückenartig gespannte Spitzbögen, die als Entlastungsbögen einer nachträglich eingefügten, kleinteiligen Fensterarchitektur dienen. Zur Schließung einer durchlaufenden Front dient eine rundbogige Fenstertür in der Donjon-Treppenturm-Achse. Zugleich mit der Aufstockung entstand ein dem Palas vorangestellter ‚Strebepfeiler’, in Wirklichkeit die Verkleidung eines zu zwei Kaminen gehörigen Schornsteins.“ (gotisierendes Relief von J. C. Ruhl) „Horizontale und vertikale Baufugen und sekundäre Abarbeitungen sind der archäologische Beweis für die den Zeichnungen und Dokumenten entnommene Sukzession der Baupasen.“
Die 1796 neu vorgebaute risalitartige Erweiterung des Palas weist abweichender Fassadengestaltung auf.
„Durch den etwa gleich weiten Vorsprung von Damenbau und Risalit vor den übrigen Osttrakt entsteht vor dem Herrenbau ein länglich-schmaler Vorplatz, den eine maßstäblich viel zu große barocke Balustrade begrenzt. Die Baluster scheinen aus derselben Serie wie die der Attika des Wilhelmshöher Corps de Logis – es enstand gleichzeitig! – zu stammen, doch ist an den wenigen noch erhaltenen originalen Exemplaren festzustellen, dass durch Abarbeiten des Schafts die ursprünglich konrinthischen in toskanische Baluster umgewandelt worden sind.“ Der Rücksprung zwischen den ‚risaliten’ gleicht einer ‚Cour d’honneur’, die in reduzierter Form vom übrigen Burghof abgesondert erscheint.“ (Löwenskulpturen mit Schild und Rüstung als Attributen von Bildhauer Ruhl).
„Das oberste Geschoß des Damenbaus stellt eine verschalte Fachwerkkonstruktion dar, die zusammen mit der Aufstockung des Treppenturms in der nordöstlichen Hofecke entstanden sein muß.
Den Zwischenraum zwischen Palas-Risalit und südlichem Torturm überbrückt ein diagonal gestelltes ‚spätgotisches’ Portal, dessen kielbogenförmige Öffnung von klotzigen Wandkonsolen mit Karnies-Profil getragen wird. Die Mitte des Treppengiebels weist einen Baldachin auf, der kurioserweise keine Figur, sondern die Kielbogenspitze bedeckt.“

Hofseite – Südtor (10)
Unterschiedliche Behandlung des Mauerwerks: Rundbogen in sauber gefügter Keilsteintechnik, übrige Wand aus unregelmäßigen Hausteinen.
Geschoß über dem Tor – Burgverlies – mit Okulus zum Hof geöffnet, mit Zinnenkranz auf konsolenartig vorgezogenen Spitzbogenfries.
Der im Zuge der Aufstockung ausgebaute rechteckige Aufsatz der Knappenstube ist an den Kanten abgeschrägt, darüber Wichhäuschen über Konsolen.
Torwache von 1800 „hätte mehrere Durchbrüche durch die alte Ringmauer erfordert, die an dieser Stelle wahrscheinlich niedergelegt und neu errichtet wurde“. Hofseitig führen zwei rundbogigge Tore in die Torwache, zur Bauzeit „Schweizer Wache genannt“.

Hofseite Westtrakt (11)
An den Nebengebäuden seitlich der Kirche erinnern die Erdgeschoßgliederungen mit Motiv der doppelten Rundbogenarkade an Planungsgeschichte des Winters 1794/95. Als offene Arkaden noch erhalten am Bau der Backstube und Konditorei (R. 22-24, zuvor Stuben der Schreiber und Knappen). Tondo im Zwickel der Arkade wie an Rüstkammer-Fassade. Küche im Erdgeschoß (R. 17, ehem. Silberkammer;) mit ausgerundeten Rechteckfenstern, die in Arkaden eingesetzt sind. Konsolenartig vorgezogene Spitzbögen tragen das vorgekragte Obergeschoß.
(Anm.: lt. Miniaturgrundriß enthielt R. 17 die ehem. Rüstkammer, die Silberkammer befand sich in Raum 22, 23)

Marstall mit eigenständig symmetrischer Fassadengestaltung. „Zu Seiten des manieristisches Portals mit diamantierten Pfeilern ist je eine Doppelarkade mit Spitzbogenfenstern eingelassen, die von einem Entlastungsbogen über dem Gurtgesims übergriffen werden. Den Bogenfries, der den Marstall mit Gesindebau und Rüstkammer verbindet, sprengen schmale Rundbogenfenster über wuchtigen Sohlbänken, die zu Dreiergruppen zusammengefasst sind. Durch die gewaltsame Unterbrechung des Frieses und ihre leichte Achsenverschiebung können diese Fenster als nachträgliche Aufsätze, der Aufstockung 1796 zugehörig, erkannt werden.“

Kirche (12)
1798 in dieser Form geplant und gebaut; hebt sich von ihrer Umgebung durch sorgfältig behauene, geglättete Quader in Basalttuff ab; dreigeteiltes Fassadenbild durch zwei niedrige äußere und zwei mittlere höhere Strebepfeiler. Portal mit halbrundem Tympanon und Wimperg, der die Figur der Muttergottes rahmt. „In die Strebepfeiler eingelassene, baldachingeschützte Nischen mit einer männlichen (Mönch) und einer weiblichen Gewandfigur (Nonne) weisen ein merkwürdiges proportionales Missverhältnis zwischen Skulptur und architektonischer Rahmung auf: Der Baldachin erscheint viel zu wuchtig und zu hoch angesetzt.“
Weitere Gliederungsmotive: zweibahnige Maßwerkfenster flächenfüllend in seitlichen Fassadenabschnitten; filigranes Blendmaßwerk in oberer Hälfte der Fassade; vertiefte Wandfelder zu Seiten des Wimpergs und über den Fenstern; eine Reihe von Nischen über Seitenschiffen und Mittelschiff mit Halbfiguren aus Ton - zwölf Apostel - erinnert an Motiv einer Zwerggalerie; sie sind von Dreieckgiebeln überfangen.
Vorplatz durch Rücksprung der Kapellenfront wie am Palas; auf Postamenten der Balustrade die Heiligenfiguren Bonifatius und Elisabeth (Arbeiten Ruhls).

Hofseite – Nordtrakt (13)
Mit Tor und den beiden unteren Geschossen der Burgvogt-Wohnung ein einheitliches Bild von der ersten Bauphase. „Links neben dem Tor ist eine senkrechte Baunaht zu erkennen, ein Hinweis darauf, dass die zum nordwestlichen Flankierungsturm führende Tür in einer Wand sitzt, die zusammen mit dem angrenzenden Marstall erst 1795 aufgeführt wurde. Das ursprünglich dort vorhandene ruinöse Mauerwerk über der Burgvogt-Wohnung wird seit 1796/1797 vom zweiten Stockwerk – auch hier mit größeren Fenstern versehen – ersetzt.

Burghof-Pflasterung (14)
Achsenkreuz verbindet Donjon und Kirche einerseits und die beiden Tore andererseits; Im Schnittpunkt achtzackiger Stern, einem Kreis und Quadrat einbeschrieben; In den Zwickeln je eine Ziffer des imaginären Entstehungsjahrs 1495. Leserichtung für den vom Südtor Kommenden.

Innenräume (15)
Donjon:
hat planungsgeschichtlich die ältesten Wohnräume
Bibliothek war ursprünglich durch eine auf die Zwecke des Schlafzimmers abgestimmte Zwischenwand geteilt, 1803 entfernt; zwei Säulen stützen Balkenunterzug

Herrenbau:
Schlafzimmer (R. 4) – Wandzungen des Alkoven sind Relikte der ehemals hier verlaufenden Außenwand
„Grünes Kabinett“ und „Erstes Kabinett“ wurden um 1803 vereinigt (R. 58)
Schlafzimmer (R. 60) – „In den Unterzug des Balkens sind zwei Bündelpfeiler eingestellt, die im Sinne der Batty-Langley-Gotik eine ‚gotische Ordnung’ veranschaulichen wollen.“ Hölzernes Geländer verweist auf barockes Paradeschlafzimmer.

Rüstkammer: (16)
„Die Rüstkammer wurde durch den Abbruch einer Trennwand und der Zwischendecke als zwei Achsen breiter Raum gewonnen, den ein Kreuzgrat-Rabitzgewölbe überspannt.“ 1799 (R. 26)

(1) Dittscheid 1987, S. 190-194.
(2) Ebd., S. 190.191.
(3) Ebd., S. 191.
(4) Ebd., S. 191.
(5) Ebd., S. 191.
(6) Ebd., S. 191.
(7) Ebd., S. 192.
(8) Ebd., S. 192.
(9) Ebd., S. 192-193
(10) Ebd., S. 193.
(11) Ebd., S. 193-194.
(12) Ebd., S. 194.
(13) Ebd., S. 194.
(14) Ebd., S. 194.
(15) Ebd., S. 194-195.
(16) Ebd., S. 195.
Schlagworte: Bergfried, Bonifatiusbrunnen, Burghof, Burgvogt, Damenbau, Herrenbau, Kapelle, Knechtsbau, Küchenbau, Marstall, Nordtor, Nordwestturm Ruinenturm, Remise, Rüstkammer, Schweizer Wache, Südostturm Herrenbau, Südtor, Treppenturm Bergfried, Verbindungsbau
1801 Jun 21 Erster Gottesdienst in der Kapelle
Dittscheid 1987, S. 188.
Schlagwort: Kapelle
1801 Sept 09 Laut Jussow weitere notwendige Ausgaben in Höhe von 1.441 Rtlr. für Arbeiten an der Burg:

u.a. „zur Anlage einer platteforme und einer Treppe hinter denen zimern des rez de chaussée der Burg (…); zur inneren Decoration der Kapelle, Verfertigung einer Orgel und einer Porlaube; zu Anschaffung derer Materialien zu der Mauer am Park unter der Löwenburg“.

„Gleichzeitig veranschlagte Jussow Kosten für folgende teils vollendete, teils noch in Ausführung begriffene Arbeiten, deren Finanzierung der Landgraf noch nicht genehmigt hatte:
‚Zur völligen Abbezahlung der inneren Ausbauung der Capelle, derer Buffets, Consoltische, gothischer Lampen und Kronleuchter, der Materialien zur Bedeckung der Thorwarte und des Küchenbaues 2.602 Rthlr.
Zur Errichtung der Schaubühne auf dem Caroussel Platze und der Einschließung dieses letztern mit Schranken 1.386 Rtlr.
Zur Verfertigung zweier Glocken und der Uhr auf der Kapelle 600 Rtlr.
Zur Instandsetzung des Gewölbes unter der Kapelle und dessen Verzierung mit Gips Marmor 690 Rtlr.
Statt der von Hersfeld überschickten gemahlten Kirchenfenster, sind in der dortigen Kirche andere verfertigt und der Höchst mündlich ertheilten Verordnung nach soll der Betrag davon aus dem Wilhelmshöher Bauverlage vergütet werden mit 145 Rtlr.’“
Dittscheid 1987, S. 188.
Schlagworte: Baukosten, Kapelle, Steinerne Treppe, Terrasse, Turnierplatz
1802 Jul 10 Laut Jussow ist in Angriff genommen „die Arbeit von wirkl. Marmor im Kirchen Souterrain der Löwenburg, jedoch excl. des Basreliefs, welches im künftigen Jahr erst fertig wird“; veranschlagte Kosten 350 Rtlr..
Angesprochen ist der Sarkophag, den Jussow in antikisierender Form entworfen und Johann Christian Ruhl ausgeführt hat. Inschrift: WILHELMUS H.L.; in der Mitte der Wandung der Kopf eines reliefierten Löwen, hess. Wappentier.

Gleichzeitig erwähnt Jussow, daß Wilhelm „noch einige Veränderungen in den Zimmern der Löwenburg, am Treppenthurm eine Bedachung und die Bemahlung der Schaubühne auf dem Caroußel Platze gnädigst verordnet „ habe.
Dittscheid 1987, S. 189.
Schlagworte: Kapelle, Treppenturm Bergfried, Turnierplatz
1803 o.D. Vollendung des Basreliefs in der Mitte der Querwand der Kirchengruft: Marmorrelief, das die Aufnahme des Landgrafen ins Elysium zum Thema hat.
Dittscheid 1987, S. 189.
Schlagwort: Kapelle
1824 Im Zimmer hinter der Rüstkammer fiel infolge von Durchfeuchtung ein Teil der Decke herunter.

Der stark geschädigte Brunnen vor der Remise wurde durch einen Holzeinsatz geschützt.

Die Fenster der Kapelle mussten neu verkittet werden.
StAM, Löwenburg-Acta 1815-1856, nach Dötsch 2006, S. 105.
Schlagworte: Bonifatiusbrunnen, Fenster, Kapelle, Rüstkammer
1845 Nov 20 Kostenanschlag über die Herstellung des schadhaften Giebels an der Kirche, sowie eines Theils der hölzernen Zinnen pp über der Wohnung des Kastellans auf der Loewenburg zu Wilhelmshöhe.

„An dem Gesims des Frontons der Kirche 11 lfd fs von Balhorner Steinen zu erneuern, (…)
4. Zur Erneuerung und Herstellung der hölzernen Zinnen über der Kastellans Wohnung sind erforderlich:
14 Schwellen a 5’ lang (…)
25 aufrechte Zinnen a 1 ¾’ (…)
4 kurze Säulen dazwischen a 4’
Starkes Eichenholz
5. Dasselbe mit grauer Oelfarbe zu anstreichen
(…)
StAM7b1 Nr.465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm

Schlagworte: Burgvogt, Kapelle
1846 o. D.
Rechnung über Steinmetz-Arbeiten aus dem Jahr 1846
Von H. L. Seidler in Cassel

u. a.
„1. An dem Fronton und der Kirche 9’ lang neues Hauptgesims angefertigt, nach nebenstehendem Profil mit 11 Consolen
2. Den Schlussstein in der Spitze des Frontons mit 2 Consolen daran mit denselben Gliedern
3. Auf das genannte Gesims 14’ lang Deckplatten nach nebenstehendem Profil von Balhorner Stein bearbeitet
4. Daselbst noch ein Stück von 2 ½’ lang eingesetzt
5. Auf die Spitze des Frontons ein neues Kreuz von Balhorner Stein angefertigt
(…)
8. An dem nördlichen Thurm 11 Stück Zinnensteine, welche gänzlich verwittert waren, vorsichtig abgebrochen.
9. An deren Stelle 9 Stück neue dergl.: angefertigt a: mit 2 Aufsätze nach nebenstehender Fig.: B:
10. 2 dergl.: mit einem Aufsatz gearbeitet
11. Acht Stück neue Postamente angefertigt, ist jedes derselben von beiden Seiten, wo die Platten hineingreifen eingelassen
12. Die Spitze auf dem Thurm, welche fehlte, ergänzt
13. 4 Stück alte Zinnensteine versetzt
14. Drei Stück alte Postamente versetzt
(…)
18. Alle Fugen überhaupt mit Cement ausgegossen und verstrichen
19. Zu vorstehenden Arbeiten 3 Cent. Cement geliefert
20. Einen Balhorner Quader zum Schlussstein.“
H. Engelhard

= neues Hauptgesims, neues Kreuz, nördlicher Turm: 11 Zinnen erneuert, Turmspitze ergänzt
in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagworte: Kapelle, nördlicher Turm
1850 - Herstellung des Kupferdaches
- Erneuerung schadhafter Zinnen und Gesimse
- Herstellungsarbeiten an der Südseite der Burg (Glockenturm),
am Treppenturm des Hauptturmes, am daneben befindlichen
Schornstein, auf der Plattform des Hauptturmes, am
Küchenbau (Arkaden), an der Treppe in den Burggraben (vor
Raum Nr.19), an den Balustraden im Burghof, am Eingang zur
Kapelle
StAM7b1 Nr.465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagworte: Bergfried, Burggraben, Burghof, Glockenturm Schweizer Wache, Kapelle, Küchenbau, Schweizer Wache, Treppe ATR19, Treppenturm Bergfried
1850 - Gebälk unter der Plattform erneuert
- südlicher Turm (Glockenzug): vier Lagen Tuffsteinquader
erneuert
- achteckiger Turm: neues Deckengesims, darunter 2 neue
Tragsteine, darauf 29 neue Zinnen
- neben dem achteckigen Turm Schornstein ausgebessert,
1 Schornstein abgebrochen und neu aufgemauert
- Plattform: 12 neue Zinnen
- Über den Bogen des Küchenbaus: 4 neue Balhorner Platten
zwischen das Eisengeländer gelegt, im Durchgang 1 Platte
gemacht
- Wallgraben: 1 Treppe angefertigt (11 Stufen), Stirnmauer
ausgebessert
- Burghof: an der Balustrade unter einem Löwen
2 Gesimsstücke erneuert, vor der Kirche 6 neue Baluster
angefertigt
- Plattform: Platten ausgebessert
- Hauptturm: unter dem Balkon 1 Bogen repariert
- Vor der Kirchentür Treppenstufe umgearbeitet, davor alte
Platten gelegt
- Burghof: alle Balustraden ausgebessert

Dazu Rechnung von H. L. Seidler in Cassel von 1850
Maßnahmen nach S. Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig

Schlagworte: Bergfried, Burggraben, Burghof, Glockenturm Schweizer Wache, Kapelle, Küchenbau, Schweizer Wache, Treppenturm Bergfried
1854 Jan 14 Dehn-Rotfelser: Wetterdach zum Schutz der Gruft:

Kosten-Anschlag über Erneuerung des unter den Fenstern der Kapelle auf der Löwenburg zum Schutz der Gruft angebrachten Wetterdaches, sowie der Blechabdeckung der Sohlbänke in den 5 Fenstern an dem Chor der Kapelle.

1. Das jetzige, von Weißblech hergestellte Wetterdach durch eine Zinkbedeckung zu ersetzen (…)
2. Ebenso die 5 Sohlbänke der Fenster des Chores auf neue Verschaalung einzudecken (…)
3. Zum Anschluß der Zinkbedeckung an die Mauer die vorhandenen Falze tiefer zu hauen und Dübel in denselben zu befestigen, auch die Falze zu verkitten
(…)
Wilhelmshöhe am 14ten Januar 1854 H v Dehn.“
Zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagworte: Dach, Kapelle
1854 Sept 30 Rechnung über angefertigte Blecharbeiten in Wilhelmshöhe – Löwenburg von J. F. Dieckmann

1. An der Kirche über dem Gewölbe im Dach mit guten Olauer Zink gedeckt (…)
2. Ein Vorstand von starken Zink gemacht (…)
3. An zwei geraden Kirchfenstern die Sohlbänke mit starken Blech gedeckt (…)
4. 3 runde desgl.“
abgez. H.v.Dehn.
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagworte: Dach, Fenster, Kapelle
1854 Maßnahmen 1854

- Blockhaus: eingestürztes Gewölbe erneuert
- alte Umfassungsmauer des Burggartens ausgebessert
- Schadhafte Treppenstufen auf dem Fußweg erneuert
- Treppe in den Burggarten erneuert
- Kirche: Erneuerung des Wetterdaches über der Gruft und der
Blechabdeckung der Sohlbänke der 5 Chorfenster
Maßnahmen nach S. Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9,
STAM 7b1 465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagworte: Burggarten Wiese, Kapelle
1864 Nov 25 Kosten-Anschlag über dringend nothwendige Herstellungen an dem Thürmchen über der Burgkapelle auf der Löwenburg von H.v.Dehn:

Das ganze Thürmchen vom Dache der Burgkapelle an, bis zur Spitze zu rüsten.
Einen hölzernen Wulst unterhalb der Thurmschaltern nebst der alten defecten Bleibekleidung desselben abzubrechen und dieses Wulstgesims zu erneuern 24 lfs
Die angefaulten Thurmsäulen von den faulen Stellen durch Ausflammen derselben zu befreien, hölzerne Vierungen in dieselben einzusetzen und zur Verstärkung der auf diese Weise geflickten Säulen, Kleb-Säulen, hinter derselben anzubolzen.
12 Stück Thurmschaltern zu erneuern jede 6’hoch & 1,25 breit
An den hölzernen Giebeln die angefaulten unteren Giebelspitzen mit eingesetzten Vierungen auszuflicken
Das Schieferdach der Thurmspitze zu repariren.
Die Bleibedeckung auf der Giebelspitze, auf dem Grade der Thurmspitze und auf dem neuen Wulstgesimse zu erneuern 204 
Die Thurmsäulen, soweit dieselben ohne weitere Bedeckung, die Schaltern und die 6 Giebel über denselben mit grauer Ölfarbe 3 mal anzustreichen 270 
Zur Befestigung des Bleies auf den Thurmgraden sind erforderlich 42 Kreuznägel
Für Reparatur und Vergoldung des Kreuzes auf der Thurmspitze
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagwort: Kapelle
1865 Erneuerungen an dem Türmchen über der Kapelle
StAM7b1 Nr.465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Kapelle
1865 Kirche: neuer Turmknopf mit Helmstange
Maßnahmen nach S. Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagwort: Kapelle
1866 Feb 01 Rechnung über angefertigte Weissbinderarbeit für Kurfürstliche Löwenburg zu Wilhelmshöhe von H .R. Hochapfel:

Ein Kreuz, auf den reparirten Thurm gehörig mit ächtem Gold vergoldet (4,4’ x 0,35’ + Knopf 0,38’ = durchgestrichen)
1,99 ÿ’ à 1 r?
An dem Kreuz mehrmals mit grauer Oelfarbe angestrichen (3,1 x 1,5 + 1,5 ÿ’ (durchgestrichen) = 6,1 ÿ’ à 10 flr (?)
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagwort: Kapelle
1873 Sept 30 Rechnung über angefertigte Weissbinderarbeit für die Löwenburg von H .R. Hochapfel:
„In der Kapelle an den defecten Wänden & Säulen ringsum mit Gyps viel ausgebessert, die Wände und Säulen wie früher mit Leimfarbe in verschiedenen Tönen neu marmoriert & mit Linien abgezogen, enthaltend ringsum in durchschnittlicher Höhe von 2,50 Meter = 91,62 ÿm.“
Zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Kapelle
1873 Dez 01 Rechnung über angefertigte Weissbinderarbeit für die Löwenburg von H .R. Hochapfel:
„An Bänken pp. in der Burgkapelle mit Oelfarbe angestrichen palisadenartig (zu dem alten Holzwerk passend) gemasert und mit Copal-Wachslack lackirt = 65,41 ÿ Meter.
Die Eingangstür nach Innen desgl. wieder angestrichen, gemasert und lackirt, das Maaßwerk broncegrün abgesetzt und broncirt = 5, 2 ÿ Meter.“
Zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Kapelle
1874 Jan 04 Rechnung Königliches Schloßbauwesen zu Wilhelmshöhe von B. Gran Hofuhrmacher:

„Lt. Vertrag vom 2ten December v. J. eine neue Thurmuhr für die Löwenburg (...) geliefert und aufgestellt“
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig

Schlagwort: Kapelle
1874 Feb 01 Rechnung über angefertigte Weissbinderarbeit für die Löwenburg von H .R. Hochapfel:
„An dem alten Holzwerk in der Kapelle Kirchenstühle, Altäre, Kanzel (...?) Orgel mit Oelfarbe viel ausgebessert, neu broncirt & mit Copal-Wachslack lackirt, 87,07 ÿm“
Zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Kapelle
1949 Jun 30 Wiederinstandsetzung Löwenburg

Erläuterungsbericht zum Teil-Kostenanschlag Nr. 1 über Instandsetzungs- und Sicherungsarbeiten an der Löwenburg, aufgestellt durch das Hess. Staatsbauamt Kassel, einverstanden VSG Dr. Nothnagel, geprüft OFD Frankfurt/M., hat vorgelegen dem Hess. Min der Finanzen:

„Die Wiederinstandsetzung der Löwenburg wurde laut Erlaß vom 31..1949 (...) des Hessischen Staatsministeriums, der Minister des Innern, Hauptabteilung Wiederaufbau in das Bauprogramm für 1949 aufgenommen. Mit dem gleichen Erlaß wurde die Aufstellung des Kostenanschlags verlangt.

Bauzustand:
Die Gebäude der Löwenburg haben durch Bombeneinwirkungen erheblichen Schaden erlitten; das Fehlen der Dachdeckung, der Rinnen und Abfallrohre während der Dauer mehrerer Jahre führte zur Bildung von Schwammschäden und teilweise Einsturz von ganzen Geschoßdecken. Ein Teil der Gebäude ist vollkommen zerstört.

Vorgesehene Maßnahmen:
In dem Kostenanschlag werden nur Maßnahmen zur Erhaltung der noch bestehenden und zur Sicherung der durch Bombeneinwirkung zerstörten Bauteile erfaßt. (...) im einzelnen werden folgende Arbeiten vorgesehen:
Beschädigte und lose Bruchsteinmauerteile des großen Turmes abbrechen, restliches Mauerwerk mit Betonschicht abdecken, sämtliche Schuttmassen beseitigen. Den stark gerissenen Treppenhausturm sichern, starke Fugen ausbetonieren, 2 Stück Drahtseilanker mit Spannschlössern zur Sicherung gegen weitere Spaltung um den Turm herum anbringen, vorhandenes Dach mit Dachpappe erneuern.
Baufälliges Wachhaus vor dem Eingang teilweise abbrechen, stehenbleibendes Mauerwerk gegen weiteren Einsturz sichern. Instandsetzung der noch erhaltenen Dächer in Schiefer (...). Abstütz- und Sicherungsarbeiten an verschiedenen Geschoßdecken, Dächern und Wänden, Abbruch bezw. Befestigung von beschädigtem Mauerwerk. Ergänzung von fehlenden Türwölbungen am Zugang zur Rüstkammer und zur Kastellanswohnung. Instandsetzung von beschädigtem Tuffsteinmauerwerk, Erneuerung von fehlenden Fenstern und Türen in den verschiedenen Gebäudeteilen. Erneuerung des Innenputzes in Kapelle und Rüstkammer, Überholen der gesamten Lichtanlage und der Blitzschutzanlage.
Fehlende Verglasung erneuern (Kapelle Bleiverglasung)
Beseitigung von Schwammschäden in verschiedenen Teilen des Gebäude.
Die Bauart wird in allen Teilen unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte dem noch vorhandenen Bestand angeglichen.. (...)“
Kosten 80000,--DM

I. Teil-Kostenanschlag

(1) „240 m³ Schutt- und Trümmermassen aus der Ruine des großen Turmes lösen und herausschaffen, die noch brauchbaren Materialien nach Angabe lagern“

(2) „35 m³ Schuttmassen im Burghof wegräumen“

(3) „250 m³ loses, schadhaftes Bruchsteinmauerwerk des grossen Turmes abbrechen. Die Steine vorsichtig nach außen abkippen, unter ständiger Kontrolle des großen Treppenhausturmes“

(4) „Anbringung von Gipsbändern zur Kontrolle des Turmes“

(5) „30 lfdm. Abdeckung des stehen bleibenden Mauerwerkes im Mittel 1,20 m breit und 8-12 cm stark mit einem oberen Glattstrich aus Estrichbeton nach Angabe herstellen“

(6) „12 m³ Bruchsteinmauerwerk aus vorhandenen alten Bruchsteinen in vorhandenen Öffnungen des Treppenhausturmes in etwa 24 m Höhe nach Angabe herstellen einschl. Vorhaltung der erforderl. Gerüste“

(7) „117 m² Bruchsteinwände des Treppenhausturmes und des Anschlussmauerwerkes zum großen Turm, große Risse und Fugen ausbetonieren, kleine Risse ausfugen einschl. Auf- und Abbau sowie Vorhaltung der Gerüste“

(8) „57 m² Bruchsteinmauerwerk des Treppenhausturmes oberhalb des Rundganges, verschobene Steine wieder in die alte Lage rücken, sonst wie Pos. 6) behandeln“

(9) „2 Stck. Drahtseilanker Durchmesser 16 mm mit Kautsch, Schellen und Spannschloß nach Angabe von außen um den Treppenhausturm anbringen einschl. aller erforderl. Nebenarbeiten sowie Durchstemmen des Anschlussmauerwerks zum großen Turm“

(10) „200 kg. Schmiede-Anker einschl. Schrauben nach Angabe herstellen und in den Treppenhausturm einbauen, zur Festigung des gespaltenen Mauerwerks“

(11) „80 m² Außenmauerwerk des Turmkopfes vom Rundgang aus auswerfen und ausfugen (…)“

(12) „3 m³ Bruchsteinmauerwerk des baufälligen Wachhauses vor der Löwenburg abbrechen, Steine seitlich lagern“

(13) „Für die Befestigung des stehengebliebenen Unterbaus der Pos.12 soweit erforderlich wieder aufmauern und verfugen“

(14) „1 Stck. verschobenen gotischen Torbogen im Anschluß an das Wachhaus einrüsten, Torbogen mit Bauschrauben in die alte Lage zurückbringen. Die Fugen verkeilen und vergießen in fertiger Arbeit, (…)“

(15) „(…) Abstützarbeiten an verschiedenen Decken und Sicherungsarbeiten an beschädigten Dächern und Wänden (…)“

(16) „(…) teilweisen Abbruch bezw. Befestigung eines beschädigten Außenkamins aus Tuffstein (…)“

(17) „4 m³ beschädigtes Bruchsteinmauerwerk des Zugangs zur Ritterwohnung abbrechen, Steine lagern, Schutt abfahren“

(18) „(…) Bereinigung des beschädigten Südtores (…)“

(19) (…) Ergänzung der fehlenden Türwölbung am Zugang zur Rüstkammer aus vorhandenen Tuffsteinen einschl. der Profilierung (…)“

(20) „Ergänzung der fehlenden Türwölbung am Zugang zur Kastellanswohnung wie Pos. 19.“

(21) „Bereinigung und Befestigung des schadhaften Mauerwerks an der ehem. Schweizergardewohnung zwischen Südtor und Kapelle“

(22) „27 lfdm. Fehlendes bezw. schadhaftes Brüstungsmauerwerk im Hof 1,30 m hoch mit 18/40 cm profilierter Abdeckplatte und Brüstungssäulen aus rotem Sandstein den noch vorhandenen entsprechend anfertigen“

(23) „Beschädigtes bezw. Fehlendes Gewölbemauerwerk in der Rüstkammer erneuern“

(24) „42 m² vorhandene beschädigte Sandsteinfußbodenplatten ausbessern und ausfugen“

(25) „41m³ schadhaftes Tuffsteinmauerwrk der ehemaligen Schweizergardewohnung abbrechen und wieder neu aufmauern“

(26) „185 m² stark beschädigte Wandflächen in der Rüstkammer mit Lehmkalkmörtel neu putzen. – Die Reste vom alten Putz sind vorher abzuschlagen und Schutt abzufahren einschl. der erforderl. Rüstung“

(27) „60 m² stark beschädigte Gewölbedeckenflächen mit Gipskalkmörtel putzen sonst wie Pos. 26

(28) „300 m² beschädigte Wand- und Deckenflächen der Kapelle mit Gipsglättputz ausbessern, sonst wie Pos. 26“

(29) 4 Stck. beschädigte Säulen 60 cm Durchmesser in der Kapelle mit Gipsglättputz wie Pos. 28 ausbessern“

(30) „(…) Ausbesserung an beschädigten Stuckgesimsen und Ornamenten in der Kapelle“

(31) „10m³ schadhafte Dachverbandhölzer in verschiedenen Stärken und Längen auswechseln, altes schadhaftes Holz ausbauen und lagern, das neue Holz frei Baustelle liefern, verzimmern und einbauen“

(32) „500 m² schadhafte Dachschalung 24 mm erneuern wie Pos. 31“

(33) „150 m² von Schwamm befallene Holzbalkendecken erneuern, alte Deckenbalken einschl. Füllhölzer, Auffüllung und Fußboden ausbauen und erneuern“

(34) „970 m² alte schadhafte Schieferdachfläche einschl. der Gaupen, Schiefer und Pappe entfernen, den anfallenden Schutt beseitigen“

(35) „970 m² geschalte Dachfläche mit einer Lage 333er Dachpappe benageln“

(36) „970 m² Dachfläche der Pos. 35 mit Schiefer in altdeutscher Deckung gut und fachgerecht eindecken“

(37-48) 7 Stck. Dachgaupen , 199 lfdm Traufen, 268 lfdm Firste und Grate, 22 lfdm Kehlen, 31 lfdm Orteindeckung, 55 lfdm Blei- und Kupferkehlen, 115 Stck, Dachhaken, 250 lfdm 6-Teilige Dachrinne aus Zinkblech, 50 lfdm Abfallrohr aus Kupferblech, 120 lfdm Abfallrohr aus Zinkblech

(49-52) 4 Stck. zweiflügelige Eingangstür 1,20/2,40m, 1,40/3,40m, 1,20/2,20m, 1,45/2,80m im Lichten groß mit oberen Spitzbogen aus gutem Eichenholz einschließlich Profilierungen nach vorhandenen entsprechend liefern und einbauen

(53) 1 Stck. beschädigte Eingangstür zur Kapelle 1,50/2,30 m groß reparieren beschädigte Teile erneuern

(54) 4 Stck. Fenster 0,54/0,40m groß in Spitzbogenform den noch vorhandenen entsprechend aus gutem Eichenholz erneuern

(55) 5 Stck. Fenster wie Pos. 54, jedoch in Rundbogenform erneuern

(56) 2 Stck. Fenster 0,35/1,00m groß mit oberem Rundbogenabschluß wie in Pos. 54 erneuern

(57) 14 Stck. Eichenholzfenster für die Kapelle 9,65/4,80m groß dem noch vorhandenen Fenster entsprechend liefern und einbauen

(58) 2 Stck. Fenster, kreisrund, Durchmesser = 0,70m aus gutem Eichenholz dem noch vorhandenen entsprechend, Rundflügel zum öffnen, einschl. Beschlag liefern

(59) 1 Stck. Rundfenster wie vor, jedoch 2,50m Durchmesser liefern und einbauen

(60) Reparaturen an vorhandenen Fenstern und Türen

(61) 200 m² Verglasung der Fenster und Oberlichte in Bauglas

(62) 40 m² Verglasung von Türen und Türoberlichten mit Ornamentglas

(63) 39 m² Bleiverglasung der Kapellenfenster in farbigem Glas in fertiger Arbeit

(64) 545 m² Decken- und Wandflächen mit Leimfarbe farbig nach Angabe streichen einschl. Ausbessern kleinerer Putzschäden

(65) Kunstmalerarbeiten zur Ausgestaltung der Kapelle und Rüstkammer

(66-76) Türen und Fenster grundieren, spachteln, zweimal mit Ölfarbe streichen und lackieren

(77) 250 lfdm Dachrinne der Pos. 46 einmal mit Ölfarbe streichen und lackieren

(78) 170 lfdm Abfallrohre der Pos. 47/48 mit Ölfarbe streichen und lackieren
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Bergfried, Burghof, Burgvogt, Damenbau, Kapelle, Küchenbau, Löwenburg, Rüstkammer, Schweizer Wache, Südtor, Treppenturm Bergfried
1951 Apr 24 Gruft des Kurfürsten

VSG, Oberreg.rat Dr. Nothnagel, an Hess. Staatsministerium:

„Es ist erforderlich geworden, den Sarg des Landgrafen Friedrich II, der zurzeit notdürftig im Schloss Wilhelmshöhe aufgestellt ist, auf längere Sicht in der Gruft unter der Kapelle in der Löwenburg abzustellen. Dabei ist es notwendig, dass der Zugang zu der Gruft sorgfältig gesichert wird.“

Wiederherrichtung der Falltüre und Instandsetzung der Fenster.
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagwort: Kapelle
1952 Okt 16 Voranschlag der Werkstätten Richard Süssmuth Glaskunst Immenhausen für die Wiederherstellung teilzerstörter Fenster in der Löwenburg (...) unter Verwendung von Echtantikgläsern gewischt, gemalt, gebrannt in der Art der alten Fenster einschließlich der zeichnerischen und farbigen Rekonstruktion, der notwendigen Verbleiung und der Fertigstellung der einzelnen Fensterfelder bis zum Einsetzen.

Es handelt sich um 3 Fenster in der Kapelle - linkes, mittleres und rechtes Fenster mit jeweils rechtem Flügel, linkem Flügel und Maßwerk - sowie um ein Vierpaßfenster gegenüber dem Altarfenster.

Ein 2. Angebot vom 20.10.1952 umfaßt die Verglasung von Fenstern, Türen und Türoberlicht in der Rüstkammer mit einer Butzenverglasung (Butzen von etwa 10 cm Durchmesser).
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1952 Okt 23 Erstes Gespräch VSG, Dr. Nothnagel, mit Vorstand des Wilhelmshöher Wiederaufbau-Vereins und Baurat Zoerb als Vertreter des Staatsbauamtes zum Wiederaufbau der Löwenburg, insbesondere Kapelle und Rüstkammer; Sicherung des Turmes und der sonstigen Bauteile sowie des Burghofes sollten berücksichtigt werden.
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Bergfried, Burghof, Kapelle, Rüstkammer
1952 Dez 20 Vermerk Hess. Staatsbauamt

Geplante Instandsetzung der Freitreppe vor der ehem. Schweizer-Gardenwohnung
Kostenzusammenstellung über „diejenigen Maßnahmen, die den vom Aufbauverein gewünschten Nutzeffekt erzielen: Sicherung aller Mauerwerksteile zum Innenhof hin, Herrichtung Kapelle und Rüstkammer
Hintansetzung aller anderen wünschenswerten aber nicht finanzierbaren Arbeiten, z.B. Herstellung des alten Zustandes der Hofpflasterung
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Kapelle, Küchenbau, Rüstkammer, Treppe ATR19
1953 Jan 24 Hess. Staatsbauamt Kassel, Regierungsbaurat Zoerb

Überschlägliche Kostenermittlung über die Vornahme von Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Löwenburg (...) aus dem Reinertrag der Lotterie des Wilhelmshöher Aufbauvereins

Erfasst sind Arbeiten, deren Durchführung ein Anliegen des Aufbauvereins ist (besichtigungsreife Restaurierung der Kapelle und Rüstkammer) und Arbeiten, die aus Gründen der Substanzerhaltung an einzelnen schwerbeschädigten Bauteilen der Burg vorzunehmen sind, um eine Freigabe der Gesamtanlage zum Zwecke der Besichtigung überhaupt zu ermöglichen.

1. Reparatur der beiden schmiedeeisernen Eingangstore
2. Putz- und Stuckarbeiten in Kapelle und Rüstkammer
3. Instandsetzung bzw. Erneuerung der Verglasung der Kapelle, der zum größten Teil neu zu fertigenden Fenster und Türen der Rüstkammer, des Marstalls, der Front der ehem. Ritterwohnung an der Südwestseite des Burghofes
4. Instandsetzung der Balkenlage über der Rüstkammer
5. Schreinerarbeiten: Fenster und Türen in Kapelle, Rüstkammer und an den Fronten des Burghofes einschließlich der Fenster in der oberen Turmstube des Ostturmes (sog. Kegelturm)
6. Erneuerung der Anstriche in Kapelle, Rüstkammer und aller sonst neu zu fertigenden Fenster und Türen
7. sicherungs- und substanzerhaltende Maßnahmen einschl. Enttrümmerung
8. Pflasterarbeiten im Burghof
Schlagworte: Burghof, Fenster, Kapelle, Marstall, Nordtor, Rüstkammer, Südtor, Verbindungsbau
1953 Apr 02 2.April 1953: Datum Briefkopf
2. Juni 1953: Datum Briefende

Instandsetzungsarbeiten an der Löwenburg zum Zwecke der Freigabe der Anlage zur Besichtigung

Hessisches Staatsbauamt Kassel

Erläuterungsbericht zum Kostenanschlag „Es wird (...) ein Schreiben der VSG an die Landesbauabteilung der OFD auszugsweise zitiert:
Der Wilhelmshöher Wiederaufbauverein hat im vergangenen Winter eine Lotterie durchgeführt, deren Erlös mir für den Wiederaufbau der Löwenburg zur Verfügung gestellt worden ist.
(...) Da in der Burg Wohnungen von staatlichen Bediensteten bestanden, mußte in den vergangenen Rechnungsjahren die Substanz der Wohnungen durch entsprechende Baumaßnahmen gesichert werden. Darüber hinaus wurden umfangreiche Abbrüche einsturzgefährdeter Bauteile sowie Sicherungsarbeiten an wesentlichen und ihrem Zustand nach erhaltenswerten Gebäudeteilen – so am Treppenturm – notwendig. Nachdem nach Durchführung dieser Arbeiten eine Gefährdung der öffentliche Sicherheit nicht mehr bestand, sollten staatlicherseits keine Mittel mehr zur Vornahme weiterer Restaurationen an dem Objekt, das seinem baulichen Rang nach allenfalls als interessantes Kuriosum anzusprechen ist, in Anbetracht der Notwendigkeit von Instandsetzungen an weit bedeutenderen Bauanlagen gerade in Kassel und im Schloßbezirk Wilhelmshöhe ausgeworfen werden. Die Anlage wurde durch Sperrung der öffentlichen Besichtigung entzogen.

Es ist aber eine ebenso bekannte wie eigenartige Tatsache, daß gerade die Löwenburg von jeher ein Hauptanziehungspunkt der Wilhelmshöher Sehenswürdigkeiten nicht nur für Fremde, sondern vor allem auch für Kasselaner gewesen ist. Die Stimmen, die eine Restaurierung und Freigabe der Anlage zur öffentlichen Besichtigung forderten, wurden daher immer vernehmlicher. Aus diesem Grund entschloß sich der Wilhelmshöher Aufbauverein, den Reinerlös seiner am Ende des Jahres 1952 durchgeführten Lotterie für den vorgenannten Verwendungszweck zur Verfügung z stellen. Es handelt sich um einen Betrag von 80 000 DM, der bei der Auswahl der durchzuführenden Arbeiten und der Aufstellung des Kostenanschlages als nicht überschreitbar zugrunde gelegt werden mußte.
Vor Inangriffnahme fanden wiederholte Besprechungen zwischen den Beteiligten – Aufbauverein als Geldgeber, Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten und Landeskonservator in Personalunion und Staatsbauamt – zur Klärung und Begrenzung der Wünsche der Geldgeber und Herausstellung der Forderungen seitens des Staatsbauamtes in bausicherheitlicher Hinsicht statt. Zur Debatte stand zum einen die Restaurierung der Hauptsehenswürdigkeiten der Burg mit dem Ziele, alle Anlagen für die öffentliche Besichtigung freizugeben, zum anderen, weitere Arbeiten durchzuführen, die aus Gründen der Sicherheit noch erforderlich waren, zumal die vorgenannten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Öffentlichen Sicherheit innerhalb der Burganlage seinerzeit bezogen wurden auf die mit dem Zustand der Burg voll vertrauten Burgbewohner. Bei einer Freigabe der Burg für Öffentliche Besichtigungen müssen nunmehr erhöhte Anforderungen in sicherheitstechnischer Hinsicht gestellt werden. Nach Auswertung der entsprechenden Erhebungen kommt das Staatsbauamt zu der Feststellung, daß sich die Gesamtmaßnahmen nicht im Rahmen der verfügbaren 80 000 DM durchführen lassen.

Die vorgesehenen Instandsetzungs- und Sicherheitsarbeiten:
Die – vom Südtor her gesehen – rechte Hälfte der Burganlage, die die schwersten Zerstörungen erlitten hat (sog. Ritterwohnung), ist so zu enttrümmern, daß keinerlei Einstürze mehr eintreten können. Alle losen Mauerwerksteile sind abzunehmen, Mauerkronen mit Zementausgleichsschichten und Anstrichen aus Bitumenmaterial gegen weiteren Verfall zu schützen. Alles morsche und gefährdete Holz- und Balkenmaterial ist auszubauen, der Schutt ist abzutransportieren. Die zum Hof hin gelegene Gebäudetraktseite ist so zu sichern, daß ein Betreten durch Unbefugte – insbesondere Kinder – ausgeschlossen ist. Hierzu sind sämtliche Tür- und ebenerdige Fensteröffnungen durch Vermauerung mit vorhandenem Tuffsteinmaterial zu schließen, ebenso die Fensterseite im oberen Geschoß, um den Besuchern den Einblick in die dahinterliegenden, ausgebrannten Ruinenräume zu verwehren. Ein stark einsturzgefährdeter, halbkreisförmig vor die Mauerflucht vorspringender Zierturm nördlich des Haupteinganges zur Ritterwohnung ist abzubrechen und in der alten Form wieder aufzumauern. Die keinen statischen Zweck erfüllenden, sondern nur aus Formspielerei an der Mauerfläche neben dem Südtor angebrachten Dienste – Dreiviertelsäulen -, die vom Feuer stark mitgenommen sind, müssen abgenommen bezw. befestigt oder ergänzt werden. Der nordwestliche Eckturm des Südtores, der zerstört ist, wird nicht wieder aufgebaut. Auf der noch angedeuteten Mauerrundung soll eine Tuffsteinmauer aufgebaut werden, die in westlicher Richtung auf das ebenfalls zerstörte Küchengebäude zuläuft und die hier vorhandene Baulücke schließt. Diese Mauer, die sich in nördlicher Richtung bis zum Eingang der Schweizer-Gardenwohnung fortsetzt, wird aber nicht voll geschlossen, sondern erhält bewußt im Stile der vorhandenen alten Mauern eine regellose Abtreppung. Der zerstörte Umgang am nordwestlichen Eckturm des Südtores soll wieder hergestellt werden. Hierzu sind Konsolsteine und Umgangsplatten aus vorhandenem Material zu fertigen. Der durch den vorgenannten Mauerzug zum Burghof hin zu schliessende zerstörte Küchenbau wird ebenfalls von allem noch vorhandenen Holzwerk befreit. Das Dach und Teile des Mauerwerkes des südlichen anschliessenden Eckturmes sind instandzusetzen bezw. gegen Einstürze zu sichern. Ein hässlicher Schornstein, der nicht mehr verwendet wird, ist abzubrechen. Die verunstaltende Notabortanlage vor dem Eingang der Schweizer-Gardenwohnung ist zu beseitigen. Die Gewölbe und die Stufen der Treppenanlage zur Gardenwohnung sind einschl. des Geländers aus Stabeisen zu erneuern. Die von jeher ruinenhaft geplanten Eckpfeiler vor der Gardenwohnung sind instandzusetzen, der mittlere, fehlende Pfeiler ist neu aufzuführen.
Die Burgkapelle (...) ist vollkommen wieder herzurichten. Hierzu gehört vor allem die Instandsetzung der Chorfenster mit zum grössten Teil aus dem 15. Jahrhundert stammenden Glasfenstern, ferner die der übrigen 4 Fenster und eines großen Rundfensters über dem Kapelleneingang mit Glasfenstern aus dem 19. Jahrhundert. Ferner ist der Innenputz an vielen Stellen zu erneuern, desgleichen die beschädigten Säulenkapitelle sowie der gesamte Anstrich des Kapelleninneren. Die Inneneinrichtung, geschnitzte Seitenaltäre, der Tischaltar vor dem Sarkophag sowie zahlreiches Gestühl sind sorgfältig zu restaurieren (...).Die zum größten Teil zerstörte zweiflügelige Haupteingangstür ist vorbildgetreu zu ersetzen.
Die museal ebenfalls bedeutende anschliessende Rüstkammer mit wertvollen Sammlungen von Ritterrüstungen ist baulich ebenfalls von Grund auf zu überholen. So ist der gesamte Innenputz nach Beseitigung feuchter Stellen im Mauerwerk neu aufzubringen. Die kreuzgewölbeartig eingebrachte Rabitzdecke ist ebenfalls neu zu verputzen. Fenster und Tür sind nicht mehr vorhanden und ebenfalls vorbildgetreu zu ersetzen. Der Anstrich der Decken und Wände ist vorzunehmen. Verschiedene Türen und Fenster an den dem Burghof zugekehrten Gebäudeseiten sind – im Kriege zerstört – durch Provisorien ersetzt worden. Sie müssen, da sie den Gesamteindruck der Anlage erheblich beeinträchtigen, durch neue, nach alten Vorbildern nachgebaut, ersetzt werden.
Die beiden handwerklich sehr interessanten, schmiedeeisernen schweren Tore an den beiden Eingängen der Burg sind grundlegend instandzusetzen und vor allem neu anzuschlagen und gangbar zu machen.
Die Hofpflasterung ist zu ergänzen und auszubessern.“

Bauleitung: Staatsbauamt Kassel
Kostenanschlag schließt mit einer Summe von 108 000DM ab.
Vom Aufbauverein sollen übe den Betrag von 80 000 DM hinaus noch weitere 4 000 DM bereitgestellt werden.
Außerdem Antrag beim Minister der Finanzen auf Erlaß der Lottosteuer.

Aufgestellt 2.Juni 1953 Hess. Staatsbauamt Kassel i.A. Schröder Regierungsoberbauinspektor
Einverstanden: VSG Dr. Nothnagel 11.7.53
Einverstanden: Wilhelmshöher Wiederaufbauverein 3.7.53
Geprüft OFD Frankfurt/Main 16.7.53
Genehmigt: Hess. Ministerium der Finanzen 4.8.53
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Burghof, Kapelle, Küchenbau, Löwenburg, Rüstkammer, Schweizer Wache, Südtor, Verbindungsbau
1953 Jun 02 Teil-Kostenanschlag Nr. 2 über Instandsetzungs- und Sicherungsarbeiten an der Löwenburg

„(1) 331 m³ Trümmerschutt aus den Gebäudeteilen der Ostseite herausschaffen

(2) 400 m Balken des Dachverbandes und der Balkenlagen abschneiden, aus der Ruine schaffen

(3) 100 m² Wandvertäfelung sowie Tür- und Fensterverkleidung abnehmen und entfernen, historische Stücke nach Angabe lagern

(4) 12 Stck. Fensterrahmen mit einzelnen Verkleidungsteilen aus den Ruinen abnehmen und entfernen

(5) 11 Fensteröffnungen 0,70/2,40 m groß mit Spitzbogen aus vorh. Tuffsteinen 40 cm strk. Zumauern, die erforderlichen Steine aus den Ruinen hochschaffen und bearbeiten einschl. der Verfugung innen und außen mit Traßmörtel

(6) 7 Stck. Konsolensteine des südlichen Turmes nach der Hofseite entsprechend den vorh. zur Ergänzung des Rundganges behauen, die abgebrochenen Auflagerstücke entfernen und die neuen Steine einmauern und verfugen

(7) 11 m² Rundgangplattensteine behauen und verlegen, Steine ca. 30 cm strk. aus den vorhandenen in den Ruinen lagernden Steinen

(8) 15 m² Zementestrichabdeckung einschl. Hohlkehle und Gefälle in 5 cm strk mit Sika-Zusatz als Anschluß an vorh. Herstellen

(...)

(10) 8 Stck. Brüstungssteine entsprechend den noch vorhandenen herstellen und auf dem ergänzenden Rundgang mit Stahlklammern versetzen

(11) 30 m³ Mauerwerk aus Tuffstein abbrechen, Steine sorgfältig bergen, den anfallenden Schutt abfahren, die stehenbleibenden Teile müssen dem Ruinenteil der Burg angepaßt werden

(12) 4 Stck. gemauerte Fensterbögen als Zulage zu Pos. 11 für erschwerte Arbeit durch Absprießen der Bögen zur Bergung der Bogensteine

(...)

(14) 220 m³ Tuffsteinmauerwerk dem vorh. Mauerwerk entsprechend in versch. Stärken an verschiedenen Stellen mit an der Löwenburg lagernden Steinen, die entsprechend zu behauen sind, herstellen

(15) 40 m² ruinenmäßige Verzahnung mit versch. Kragsteinen den übrigen Teilen angepasst, herstellen und mit Stahlklammern sichern

(16) 500 m² neu erstellte Wände und Ruinenteile mit Traßmörtel, dem vorh. Teil angepasst, verfugen

(17) 500 m² Wandflächen von alten Putzresten und Anstrichen mit der Stahlbürste reinigen, wenn erforderlich mit Chemikalien, so daß der graue Tuffstein voll zur Wirkung kommt

(18) 20 m² alten Wandputz an verschiedenen Stellen abschlagen

(19) 24 m² ½ Stein starke mit Zementmörtel gemauerte Wände abbrechen und (...) abfahren

(20) 10 stgd m Ecke einer Ofennische der ehem. Schweizergardenwohnung einrüsten, die vorh. Ziegelsteine abbrechen und die Ecke etwa 1,00 m breit mit vorh., aber zu behauenden Tuffsteinen aufmauern und dem anschließenden Mauerwerk anpassen

(21) 15 m³ Tuffsteinmauerwerk zweier Pfeiler mit dazwischen gespannten Segmentbogen aus zu behauenden Tuffsteinen ca. 1,05 m breit herstellen und die Fugen auskratzen

(22) 1 Stck. Segmentbogen ca. 2,00 m i.L., ca. 1,05 m breit nach näherer Angabe als Zulage zu Pos. 21 herstellen

(23) 19 Stck. Treppenstufen 16/29 cm groß und 1,05 m breit als Zugang zu den restlichen Räumen der ehem. Schweizergardenwohnung aus vorh. Tuffsteinen herstellen und verlegen

(24) 1 Stck. Treppenpodest 1,23/2,03 m und 1,02/3,35 m groß aus behauenen Tuffsteinen wie Pos. 23 herstellen und verlegen

(25) 2 Stck. Türöffnungen 1,00/2,20 m groß mit vorh. Tuffsteinen zumauern und entsprechend verfugen

(26) 1 Stck. Türöffnung mit Spitzbogen 1,00/2,00 m groß mit den erforderlichen Form- und Bogenstücken wie vor zumauern

(27) 2 Stck. Türöffnungen wie Pos. 25, jedoch 1,50/3,10 m groß zumauern und verfugen

(28) 30 m² alte Fachwerkswände aus Pfosten, Balken und Ziegelsteinen Ausmauerung abbrechen und wie Pos. 1 behandeln

(29) 100 m² Balkendecke mit Lehmauswicklung abbrechen und Schutt abfahren

(30) 50 m³ Tuffsteine aus dem Ostteil zur Wiederverwendung bergen und nach Angabe lagern

(31) 2 stgdm. Schornsteinkopf 1,40/0,80 m groß, abbrechen, Putz abschlagen, mit Tuffsteinen, der Ruine angepaßt, aufmauern bezw. ausbessern. Arbeiten sind in ca. 15 m Höhe auszuführen

(32) 2 Stck. Fenster 1,65/1,75 m groß, wie Pos. 5 zumauern und verfugen

(33) 4 Stck. Pfeiler im Anschluß des Tuffsteinmauerwerks der Flügel von den gußeisernen Eingangstoren in Tuffsteinen ausbessern

(...)

(36) 100 m² Wandflächen. den losen Putz abklopfen

(37) 100 m² Wandflächen der Pos. 3 Bruchsteinmauerwerk bezw. Fachwerk bis zu 4 cm strk. in Zementmörtel sauber putzen

(...)

(40) 40 m² Kreuzkappen, den losen Putz abklopfen, das vorh. Holzgerippe mit Mammutgewebe bespannen, in Gipskalkmörtel putzen und sauber verreiben

(41) 2 Stck. vorh. schadhafte halbe Kreuzkappen, das morsche Holzgerippe abnehmen und in Rabitzkonstruktion neu herstellen, mit Rippenstreckmetall als Putzträger bespannen und wie vor putzen

(...)

(43) 250 m² verwitterten losen Wandputz abklopfen

(44) 250 m² Wandflächen der Pos. 43 durch Nischen, Bögen, Vorlagen sowie gotische Fenster aufgeteilt, bis 3,5 cm strk. in Gipskalkmörtel putzen und filzen

(45) 4 Stck. halbrunde Säulen in Gipskalkmörtel auf Gipslehren ausbessern

(46) 4 Stck. halbrunde Säulen, losen Putz abschlagen, neu auf Gipslehren in Gipskalkmörtel putzen und filzen

(47) 4 Stck. Viertelsäulen wie vor beschrieben

(48) 4 Stck. freistehende runde Säulen in Gipskalkmörtel auf Gipslehren ausbessern

(49) 8 Stck. halbe Kapitäle entsprechend den noch vorhandenen in Gipsstuck ziehen und versetzen

(49a) 2 Stck. ganze Kapitäle wie vor

(49b) 4 Stck. Viertelkapitäle wie vor

(50) 8 Stck. halbrunde, reich profilierte Säulensockel in Gipsstuck ziehen und versetzen

(51) 4 Stck. Viertelsockel wie vor

(52) 4 Stck. runde Sockel an den freistehenden Säulen wie Pos. 50 behandeln

(...)

(54) 30 m² massive Kreuzkappendecke (plan gemessen) den losen schadhaften Putz abschlagen, neu mit Gipskalkmörtel putzen und filzen

(55) 55 m² massive Kreuzkappendecke (plan gemessen) ausbessern, sonst wie vor

(...)

(61) 7 Stck. bleiverglaste Einfachfenster in der Kapelle mit Spitzbogen ca. 1,55/6,85 m groß, in Holzwerk m. Beschlag instandsetzen

(62) 1 Stck. Zwölfpaßfenster in der Kapelle 2,32 m Durchmesser groß erneuern

(63) 1 Stck. zweiflügl. Eiserne Eingangstür zur Kapelle 1,45/2,30 m groß, reich verziert, instandsetzen, fehlende Teile ergänzen

(64) 3 Stck. Kapellenaltäre 2,20/1,00 m groß, 0,95 m hoch, in vorhandenen Füllungsrahmen mit ob. geschnitzten Friesabschluß ergänzen, lockere Teile befestigen, Platte mit Sperrholz belegen, alle anderen Teile ausbessern

(65) Ausbesserung und Ergänzung verschiedener Schnitzereien an den Rückenlehnen der Bänke und fehlende Fußteile und Sitzbretter ergänzen, Ausbesserungen am Holzwerk der Orgel, Empore, Treppe usw.

(66) 2 Stck. zweiflügl. Eingangstüren zur Rüstkammer 1,45/3,50 m groß mit Rundbogen und Oberlicht in Holz und Beschlag erneuern

(67) 5 Stck. einflügl. Rundbogenfenster 0,45/1,25 m wie vor

(68) 2 Stck. zweiflügl. Eingangstüren 1,45/2,80 m groß, mit überschobenen Füllungen und oberer Diagonalverbretterung einschließlich Beschlag erneuern

(69) 2 Stck. zweiflügl. halbkreisförmige Einfachfenster im Marstall 0,90/1,10 m groß wie vor

(70) 4 Stck. einflügl. Fenster mit Rundbogen 0,50/1,40 m groß im Marstall wie vor

(71) 2 Stck. zweiflügl. Eingangstüren (Wohnung Krampf und Kreis) 1,15/2,40 m groß, mit Spitzbogen, obere Füllungen für Bleiverglasung vorgesehen, untere Rahmenfüllungen überschoben mit ebener profil. Abdeckleiste und unterem anschließendem Sockel mit Wasserschenkel einschl. Beschlag erneuern

(72) 2 Stck. einflügl. Fenster mit Spitzbogen 0,50/1,70 m im Ostteil wie vor

(73) 1 Stck. zweiflügl. Fenster 0,90/1,10 m, mit Rundbogen, wie vor

(74) 1 Stck. zweiflügl. Rundbogentür 1,15/2,25 m groß, an der Ruinenseite, mit gezacktem Sturz, instandsetzen, fehlenden Flügel in gleicher Ausführung ergänzen, Beschlag erneuern

(75) 4 Stck. einflügl. Turmfenster mit Rundbogen 0,80/2,20 m groß, einschließlich Beschlag erneuern

(76) 6 Stck. Fensterschalter an der Ruinenwand in einfacher Verbretterung je ca. 0,60/1,30 m groß, mit Spitz- bezw. Rundbogen

(77) 12 Stck. einflügl. Türen des südöstl. Kegelturmes, mit Spitzbogen, je etwa 0,65/2,40 m groß, Flügelholz 6 und 17 cm breit, mit 2 Vertikal- und 5 Horizontalsprossen, einschl. Beschlag erneuern

(78) 3 Stck. teilzerstörte und bleiverglaste histor. Fenster (Verglasung 14. Jhdt.) beim Altar der Kapelle mit Maßwerk, etwa 1,55/6,85 m groß, die Bleiverglasung mit Echtantikglas, gewischt, gemalt und gebrannt, ergänzen, nachbleien, sowie fehlende Windeisen ergänzen einschl. Ausbauen und Wiedereinsetzen

(79) 4 Stck. restliche Fenster der Kapelle, einzelne Scheiben ergänzen, sonst wie vor

(80) 1 Stck. Zwölfpaßfenster mit Maßwerk 2,32 m Durchmesser, in der Art den anderen Fenstern angepaßt, neu in Blei verglasen, sonst wie Pos. 89

(81) 40 m² Bleiverglasung als Ergänzung der Verglasung der Fenster in den Museumsräumen in gewischtem und gebranntem Echtantikglas sowie nachbleien und ergänzen fehlender Windeisen

(82) 30 m² Neuverglasung der restlichen Fenster in 4/4 Bauglas herstellen

(83) 209 m² Decken und Wände der Rüstkammer (etwa 6 m hoch) vorkalken und zweimal gut deckend und gleichmäßig mit Kaseinfarbe getönt streichen

(84) 165 m² bemalte Deckenflächen der Kapelle, etwa 9,0 m hoch, wie vor

(85) 497 m² bemalte Wandflächen der Kapelle wie vor

(86) 7 Stck. Kapellenfenster der Pos. 61 gründlich ablaugen bezw. abbrennen, grundieren, kitten, spachteln, schleifen, zweimal mit Oelfarbe streichen im Ton nach Angabe, und lackieren außen mit Standölzusatz streichen (ca. 20 m²)

(87-100) 1 Stck. Zwölfpaßfenster, 1 Stck Eingangstür in der Kapelle, 1 Stck Altar in der Kapelle (matte Lackierung), 2 Stck. Eingangstüren zu den Rüstkammern, 5 Stck. Rundbogenfenster in der Rüstkammer, 2 Stck. Eingangstüren zum Marstall, 2 Stck. zweiflügl. Einfachfenster im Marstall, 2 Stck. zweiflügl. Eingangstüren zu den Wohnungen, 2 Stck. einfl. Fenster im Ostteil, 1 Stck. zweiflügl. Rundbogentür an der Ruinenseite, 4 Stck. einflügl. Rundbogenfenster im Turm, 6 Stck. Fensterschalter an der Ruinenseite, 12 Stck. einflügl. Türen des südöstl. Kegelturmes, jeweils wie vor

(101) 2 Stck. schmiedeeiserne Eingangstore 3,20/2,80 m groß, entrosten, mit Bleimennige grundieren, dreimal mit Ölfarbe streichen, letzter Anstrich mit Standölzusatz

(102) 60 m² z. N. Holzwerk der Decke unter der Orgel und der Treppenwangen, verzierte Geländer und profil. Holzsäulen gründlich ablaugen bezw. abbrennen, grundieren, kitten, spachteln, schleifen, zweimal mit Ölfarbe streichen und lackieren

(103) 26 Stck. Treppenstufen zur Empore, 55 cm breit, einschl. der Innenseite der Wangen ölen, zweimal streichen und lackieren

(104) 15 m² Emporenfußboden ablaugen, wo erforderlich spachteln, zweimal mit Ölfarbe streichen und lackieren

(105) 1 Stck. Kanzel mit Baldachin ablaugen, grundieren, spachteln, usw. zweimal mit Ölfarbe in verschiedenen Tönen streichen und matt lackieren

(106) 2 Stck reich geschnitzte Hochaltäre wie vor behandeln

(107) 1 Stck. Orgel, Holzwerk wie vor behandeln

(108) 170 m z.N. Kirchenbänke mit reichen Schnitzereien, wie in Pos. 102 beschrieben, behandeln

(109) 1 Stck. Sarkophag mit Salmiak abwaschen und dreimal mit Ölfarbe matt streichen z.N.

(...)

(111) 790 m² vorhandenes Hofpflaster und Kies aufnahmen, die Steine reinigen, brauchbares Material zur Wiederverwendung seitlich lagern, Planum herstellen, mit vorh. Steinen pflastern, abrammen und einschlämmen, einschl. Lieferung des erforderlichen Gruses sowie Schuttbeseitigung

(112) 50 m² Fläche eines zugeschütteten Bombentrichters im Innenhof ca. 30 cm tief ausschachten, Planum herstellen, 10 cm Basaltsplitt liefern und einbauen und abstampfen, neues Basaltgroßpflaster liefern und herstellen sonst wie vor

(113) 20 m² Mosaikpflaster (gelb und rot) liefern und nach Angabe sternförmig pflastern (...)“

Gesamtsumme 108 000 DM
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bln.
Schlagworte: Bergfried, Burghof, Kapelle, Küchenbau, Löwenburg, Marstall, Rüstkammer, Südtor, Verbindungsbau, Wohnung
1953 Jun 22 Zeichnungen der Chorfenster

Regierungsoberbauinspektor Schröder an VSG

2 Zeichnungen der Chorfenster der Kapelle, vermaßt ; 1 ; 10, Einzelheiten 1 : 1
(in der Akte vorhanden)
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1953 Aug 01 Hess. Staatsbauamt Regierungsbaurat Zoerb an VSG, Dr. Nothnagel

Verteilung der wiederzuverwendenden historischen Glasfenstereinheiten auf die zur Verfügung stehende Gesamtfläche der Chorfenster, besprochen am 30.7.1953 bei Firma Süßmuth in Immenhauses

Anlage 1 Zeichnung, M 1 : 10, Einzelheiten M 1 : 1
(in der Akte vorhanden)
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1953 Aug 06 Fotos der historischen Glasfenster der Kapelle

Regierungsbaurat Zoerb an VSG

Zoerb übersendet „Fotos von den 13 in den Chorfenstern der Löwenburg wiederzuverwendenden Einzelscheiben, vier davon zeigen bereits den Zustand nach der Instandsetzung. Die übrigen neun wurden am 31.7. in ihrem derzeitigen Zustand fotografiert.“
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1953 Okt 30 Werkstätten Süssmuth Glaskunst an Staatsbauamt Kassel

Verglasung der Fenster in der Kapelle der Löwenburg ist erfolgt. Alle anderen Verglasungsarbeiten werden bis 4. November fertiggestellt.
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1953 Nov 13 Werkstätten Süssmuth Glaskunst übergibt dem Staatsbauamt die Reste der Glasfelder, Bleie und Teilstücke, die von der Restaurierung herrühren.
„Wir haben außerdem noch kleine Glasstückchen, für die Ergänzungen gefertigt worden sind, gesammelt und, soweit wir sie bestimmen konnten, gruppenweise geordnet und in kleine Paketchen verpackt. Es befindet sich darunter auch noch ein Kopf in einer Holbein-Manier gearbeitet, der aus einem Maßwerkstück stammt.
Das Ganze werden wir im Staatsbauamt Herrn Herbold übergeben lassen.
Herr Professor Nothnagel hatte seinerzeit den Wunsch geäußert, diese Stücke erhalten zu wissen, damit sie eventuell in einer Vitrine ausgestellt werden können.“
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1953 Besichtigungsreife Herrichtung von Kapelle, Rüstkammer, Burghof und Hofseite des Verbindungsbaues mit Mitteln des Wilhelmshöher Aufbauvereins
Plan EG des Staatsbauamtes Kassel-stadt, o.D. (1958), in: Hbm, Akte 062 11a, noch Kultusminister, vom 1.9.1956 bis 31.12.1969, o.Bl., dazu Legende vom 28.11.58, ebd.
Schlagworte: Burghof, Kapelle, Rüstkammer, Verbindungsbau
1955 Mai 25 Hessisches Staatsbauamt Kassel-Stadt, i. A. gez. Zoerb, Regierunsgbaurat:

"Nachdem im Rj. 1953 ein großer Teil der Anlage mit Geldmitteln des Wilhelmshöher Aufbauvereins (80.000,--) so instandgesetzt werden konnte, dass Burghof, Kapelle und Rüstkammer wieder besichtigungsreif sind, besteht seitens der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten die Absicht, die z. T. zerstörten früheren Museumsschauräume des ostwärtigen Burgtraktes (sog. Ritterwohnung) wieder herzurichten, um das noch erhaltene zahlreiche Museumsgut ausstellen und der Öffentlichkeit zugängig machen zu können. Im einzelnen sind folgende Maßnahmen erforderlich: Herrichten des unteren Turmgeschosses des zerstörten Bergfrieds, dazu Einziehen einer Stahlbetondecke, die, begehbar, zugleich als Aussichtsplattform dient. Wiederherrichten der Zugänge zu den noch erhaltenen aber beschädigten Schauräumen, dazu: Einziehen von 2 Stahlbetondecken, gründliche Instandsetzung der vorgenannten Schauräume, Schwammbeseitigungsarbeiten daselbst. Pflasterung des Burghofes, der noch starke Kriegsschäden aufweist. Gesamtkosten schätzungsweise rd. 90.000,-- M"
VSG, Akte Bauprogramm 1956, o.S.
Schlagworte: Bergfried, Burghof, Damenbau, Kapelle, Rüstkammer
1955 Sept 03 Vorsatzgitter aus Eisen vor der Kapelle der Löwenburg

Regierungsbaurat Zoerb an VSG

Vorschlag, aus benutzungstechnischen und ästhetischen Gründen auf ein Türgitter zu verzichten, zumal die Durchlüftung des Kapellenraumes bei geschlossener Kapellentür durch Öffnen der nordwestlichen bzw. südwestlichen Kapellenfenster ermöglicht würde.
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagwort: Kapelle
1956 Jan 10 Erläuterungsbericht zum Kostenanschlag über die Instandsetzung und den Ausbau von Schauräumen im nlrdlichen Teil der Löwenburg, erstellt von Zoerb, Regierungsbaurat:

2. Örtliche Verhältnisse und Raumprogramm:
„(…) Die Burg war (…) schweren Luftangriffen ausgesetzt gewesen, die zwar nachhaltige Zerstörungen bewirkt, aber dennoch der Vorliebe der Bevölkerung des Kasseler Raumes für die Löwenburg keinen Abbruch getan hatten, obwohl sie während der ersten Nachkriegsjahre wegen akuter Einsturzgefahr einzelner Bautrakte der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden konnte. Mußte sich das Staatsbauamt in diesen ersten Nachkriegsjahren darauf beschränken, lediglich Einsturzgefahr und sonstigem Verfall zu begegnen sowie die in der Burg vorhandenen Werkdienstwohnungen wieder instand zu setzen, so konnte im Rechnungsjahr 1953 mit den dem Land Hessen vom Wilhelmshöher Aufbauverein gespendeten Mitteln eine erste großzügige Instandsetzung, die die vollständige Herrichtung der Burgkapelle und der Rüstkammer einschloß und die Freigabe letztgenannter Baulichkeiten, vor allem des gesamten reizvollen Burghofes zur Folge hatte, vorgenommen werden.
Nunmehr ist geplant, weitere z. Zt. Noch mehr oder weniger zerstörte Teile der Burg wieder herzurichten, und zwar mit dem Ziele, den seinerzeit rechtzeitig ausgelagerten und somit noch vorhandenen kostbaren Sammlungen wieder die ihrer Bedeutung zukommende, würdige und darüber hinaus ursprüngliche Stätte zu geben und sie somit der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung zu stellen. Gedacht ist hierbei zunächst an den nordöstlichen (…) Bautrakt, der im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß aus einer Folge von Räumen besteht, die ohne besonders großen Aufwand wieder hergerichtet werden können, während der Wiederaufbau des nach Osten anschließenden stärker zerstörten Bautraktes einschl. des Bergfrieds und des an ihn abgrenzenden Treppenturmes Gegenstand eines ferneren Bauabschnittes sein soll.
Die Teilung der Gesamtbaumaßnahme in diesen und den späteren Bauabschnitt wurde von der Staatsbauverwaltung im Einvernehmen mit der Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten vorgenommen, aus dieser Gegebenheit ergibt sich zugleich das Raumprogramm (…).

3. Derzeitiger Zustand der Räumlichkeiten und geplante Maßnahmen:
Die grundrißliche Situation ist aus den beigefügten Plänen 1 : 50 ersichtlich: es handelt sich im Erdgeschoß sowie im 1. Obergeschoß um eine Folge von 4 bezw. 5 Räumlichkeiten, die zwar erhebliche Spuren des Luftkrieges aufweisen, jedoch in ihrer Substanz deswegen nicht entscheidend beeinträchtigt worden sind, da über ihnen im 2. Obergeschoß eine Wohnung vorhanden war, die bald nach dem Kriege in Dach und Fach wieder hergerichtet wurde und die genannten Räume somit von nachhaltigen Witterungsschäden bewahrt hat. Dennoch sind die Räume in erheblich instandsetzungsbedürftigem Zustand, so sind allenthalben schwere Putzschäden aufgetreten, es fehlt eine Anzahl Fenster, vorhandene sind zum größten Teil unrauchbar, Fußboden und Decke im Raum 1 bezw. 7 sowie die Decke über dem Rundraum 2 sind durch Feuchtigkeitsschäden abgängig und bedürfen somit auch konstruktiver Überholung. Im einzelnen sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

3,1 Instandsetzung:
Konstruktive Maßnahmen an den genannten Decke, Herrichtung des gesamten Wand- und Deckenputzes, bei letzterem auch die Erneuerung bezw. Ausbesserung vorhandener Stukkaturen; Verlegung eines neuen Sandsteinplattenbelages im neuen Eingangsraum 1 des Erdgeschosses anstelle des abgängigen Dielenfußbodens; Instandsetzung bezw. Erneuerung von Fenstern – z. Teil in Blei, z. Teil in Holzsprossenverglasung – Instandsetzung von vorhandenen Türen und hölzernen Wandvertäfelungen, Ausbesserung und Aufstellung von historischen, zum Teil zerlegten eisernen bezw. Keramischen Öfen; Herrichtung und Anbringung vorhandener ausgelagerter historischer Tapeten bezw. Wandbespannungen, Erneuerung der Decken und Wandanstriche und der Anstriche sämtlichen Holzwerkes der Fenster, Türen und Vertäfelungen, Ausbessern und Abschleifen des vorhandenen Fichtenparkettfußbodens.

3,2 Sonstige Maßnahmen:
Abmauern je einer Türöffnung in Raum 1 und 7 zum zerstörten anschließenden Bauteil hin, ferner Schließung einer Türöffnung in Raum 2 zum kleinen Burghof hin unter Vorsehung eines neuen Fensters, Verlegung einer in Raum 2 vor der Wand liegenden Falleitung aus der oberen Wohnung in die Wandfläche.
Um die Räume vom großen Burghof aus zugänglich zu machen, ist in Raum 1 des Erdgeschosses ein vorhandenes Fenster zur Tür auszubilden, außerdem muß, da die Besichtigung der Schauräume und der in ihnen ausgestellten Museumsstücke in Gruppen unter Führung des Kastellans vor sich geht, zur Schaffung eines notwendigen Rundganges eine Treppe an geeigneter Stelle zwischen Erdgeschoß und 1. Obergeschoß eingebaut werden. Vorgesehen ist hierfür Raum 3 des Erdgeschosses, der z.Zt. noch durch eine später eingefügte nichttragende Trennwand, die nicht nur wegen der neuen Treppe, sondern auch aus ausstellungstechnischen Gründen abzubrechen ist, unterteilt wird. Die neue, in Raum 4 des Obergeschosses mündende Treppe soll aus Holz erstellt und in ihrer Ausführungsart dem Charakter der Burgräume angepasst werden. Die Einziehung eines Wechsels aus Profilstahl zur Abfangung des um das Maß des Treppenauges zu kürzenden Deckenbalken wird hierbei erforderlich. Diese Treppe, die für die Erschließung der im 1. Obergeschoß gelegenen Schauräume unerlässlich ist, wird bei weiterem Ausbau der ostwärts angrenzenden, jetzt noch zerstörten Bauteile, in die dann die noch erhaltene Treppe des Treppenturmes einbezogen wird, nicht entbehrlich, da sich vor der Zerstörung dieser Raumtrakte das Fehlen einer zweiten Treppe von jeher störend bemerkbar gemacht hat. (…)“

Alle Räume mit einer Schuko-Steckdose, neue elektrische Zuleitungen unter Putz
VSG, Akte Bauprogramm 1956, o.S
und
Hbm, Akte 062 A 11, noch Kultusminister, von 1945 bis 30.8.1956, o.Bl.
Schlagworte: Burghof, Damenbau, Kapelle, Löwenburg, Rüstkammer
1956 Mai 25 Rechnung Carl Föbus Nachf. Kassel:
Auf dem Dach der Löwenburg über der Kapellenseite die undichten Rinnen und Kehlen repariert und gereinigt. Die Walzbleikehle repariert und in Teil erneuert.
VSG, Akte Bauprogramm 1956, o.S.
Schlagworte: Dach, Kapelle
1957 Jul 10 Frhr. Schenk zu Schweinsberg an Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Bad Homburg:

„ (…) Nachdem die Löwenburgbestände in Weilburg und in Wilhelmstal erfasst sind, stehen jetzt in Kassel noch offen die Bestände, die in der Löwenburg (Kapelle und Rüstkammer) ausgestellt sind. Diese Arbeit soll in der 2. Augusthälfte begonnen werden; ihre Erledigung wird etwa 4 Wochen in Anspruch nehmen. Gleichzeitig müssten die Photographien für das Inventar der Löwenburg erfolgen.“
VSG
Schlagworte: Ausstattung, Kapelle, Rüstkammer, Sammlungen
1959 Sep Schriftwechsel Frhr. Schenk zu Schweinsberg zur fraglichen Zusammensetzung zweier Wappen in den Glasfenstern der Kapelle
VSG
Schlagwort: Kapelle
1962 Sept 01 Dr. Biehn an Hessischen Minister für Erziehung und Volksbildung:

„Betr. Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg: Schaffung einer Weinstube
In Zusammenhang mit der von dem Hessischen Ministerpräsidenten beabsichtigten Schaffung einer Weinstube (…) wird nach reiflicher Erwägung nachstehender Plan vorgelegt, der gleichzeitig eine Nutzung der wiederaufgebauten Löwenburg darstellen würde:
Von der im zweiten Weltkrieg teilweise zerstörten Löwenburg ist, was die historischen Wohnräume anbetrifft, der nördliche Eckbau sowohl im Unter- wie im Obergeschoss restauriert und eingerichtet worden, wobei das früher von der Dienerschaft genutzte Untergeschoß mit Mobiliar des südlichen bis jetzt noch nicht wiederhergestellten Eckbaues möbliert wurde (siehe Plan Nr. I Raum a, b, c, d, e blaugestrichelt).
Bei einem Wiederaufbau des Mitteltraktes mit dem runden Hauptturm und des südlichen Eckflügels könnte man den früheren Speisesaal im Erdgeschoß des Hauptturmes (Plan I Raum Nr. 6 rotgestrichelt) als Restaurant nutzen und die Nebenräume (Plan I Raum Nr. 1, 2, 3, 4, 5 rotgestrichelt) als weitere Gast- bezw. Wirtschaftsräume verwenden. Dabei würde sich der Saal im Turm als Gastraum durch seine prächtige Aussicht auszeichnen.
Das Obergeschoss des südlichen Eckbaus (Plan II, Nr. 14, 15, 16, 17 blaugestrichelt) könnte für eine erweiterte Führung mit dem noch vorhandenen Mobiliar der Löwenburg – ehemalige Gemächer des Kurfürsten – eingerichtet werden.
Der Rundgang würde dann wie seither im Erdgeschoss des Nordbaus beginnen, über die Treppe des Nordbaues zum Obergeschoß führen (Plan II Raum Nr. 9, 10, 11, 12, 13 blaugestrichelt) von dort über den wiederherzustellenden galerieartigen Laufgang (Plan II Nr. 8) zur ehemaligen Bibliothek im Obergeschoß des Hauptturmes (Plan II Nr. 17) führen, von dort in die neu einzurichtenden kurfürstlichen Gemächer (Plan II Raum 14, 15, 16, 17 blaugestrichelt) und dann durch den Treppenturm des Südbaues in den Hof der Löwenburg führen.
Bei einer solchen Lösung würde nicht nur eine ausreichende und anziehende „stilechte“ gastliche Stätte geschaffen werden, sondern auch die Löwenburg nutzbar gemacht, in ihrer Gesamtheit wieder dem Publikum zugänglich sein. In diesem Zusammenhang wäre zuprüfen, ob die Burgkapelle bei entsprechendem Kostenersatz nicht für Trauungen freigegeben werden könnte.
Hbm, Akte 062 11a, noch Kultusminister, vom 1.9.1956 bis 31.12.1969, o.Bl
Schlagworte: Bergfried, Herrenbau, Kapelle, Verbindungsbau
1968 Aug 02 Uhrenanlage am Kapellenturm
Angebotseinholung wegen Erneuerung der Uhrenanlage im Kapellenturm.

Laut Mitt. Oberreg. Baurat Bormann vom 10.9.68 muß die Erneuerung nach Erklärung des Geldgebers - des Wilhelmshöher Aufbauvereins – zurückgestellt werden.
Hbm, Akte 062 11a, noch Kultusminister, vom 1.9.1956 bis 31.12.1969, o.Bl.
Schlagwort: Kapelle
1969 Mrz 07 Kapellenfenster
Oberreg. Baurat Bormann an Fa. Süßmuth in Immenhausen: dankt für Angebot zur Instandsetzung der Kapellenfenster und die Unterstützung bei der Auswahl der Bleiverglasung,
beauftragt am 5.5.69.
Hbm, Akte 062 11a, noch Kultusminister, vom 1.9.1956 bis 31.12.1969, o.Bl.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1969 0.D. Kapellenfenster
Schreiben Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/Main vom 9.3.1990

„In zwei Apsisseitenfenstern wurden im Jahre 1969 als Zwischenlösung Glasmalereien aus der Stadtkirche Bad Wildungen eingebaut.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1978 Aug 31 Kapelle, Glasfenster

Rechnung der Fa. Oidtmann aus Linnich für die Schutzverglasung der Kapellenfenster.
hbm: Akte  201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reinigung u. Restaurierung.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1977 Sept 07 VSG Schlossverwaltung Wilhelmshöhe an VSG Bad Homburg

Restaurierung der Buntglasfenster aus der Kapelle

„Die von der Oidtmann am 25.3.1976 abgeholten drei bleigefassten Scheiben sind am 5.9.1977 nach Restaurierung (Reinigung der Gläser, neue Messingrahmenfassung und Querstabilisierung durch Messingstäbe) zurückgebracht worden“

Sie wurden laut Schreiben vom 26.10.1977 der Fa. Oidtmann auch eingebaut; Fotodokumentation als Restaurierungsbericht wurde zweifach abgegeben.

Fa. Oidtmann, Werkstätten für Glasmalerei, Mosaik, Glasbeton, Restaurierungen, aus Linnich, Rurdorfer Straße 9-11.
hbm, Akte
B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1982 Dez 22 Kapelle, Glasfenster

Vermerk VSG (Schmid) über die notwendige Sicherung der akut bedrohten mittelalterlichen Glasmalereien.

"(...) Die für die Wiederaufbauarbeiten der Löwenburg vorgesehenen Restaurierungsarbeiten an den Glasgemälden fußen auf 1977 in Nürnberg von Dr. Frenzel durchgeführten Proberestaurierungsarbeiten.
Die 1977 restaurierten Glasgemälde lagern seit dieser Zeit in der Löwenburg, da die erforderliche notwendige Schutzverglasung fehlt. (...) Der zunehmende Verfall der Glasmalereien (...) macht eine umgehende Sicherung der Fenster erforderlich."
Pitz & Hoh GmbH: Löwnburg, Ordner 4 Kapellenfenster.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1985 Planung der Haushaltsunterlage - Bau durch das hbm Kassel Hr. Nagel nach Vorgaben der VSG (Denkmalpflegerische Betreuung) (1)

Statiker Prof. Haberland
Recherchen Akten und Inventare Sabine Wetzig
Recherchen zur Verwendbarkeit hist. Pläne Hans Christian Dittscheid.

Folgende Baumaßnahmen waren geplant.
Rohbau: umfassende statisch-konstruktive Sicherungen und Wiederaufbau der zerstörten Burgbereiche Küchenbau und Bergfried mit Verbinderbau;
Instandsetzung und Erneuerung sämtlicher Dachkonstruktionen einschließlich Deckung, Entwässerung und Blitzschutz; Heranführen eines neuen Elf-Kabels.

Ausbau:
Erneuerungen aller Ver- und Entsorgungsleitungen (Wasser, Gas, Heizung, ELT, Telefon)
Grundinstandsetzung der Dienstwohnungen
Rekonstruktion und Einbau der Fenster und Türanlagen
Sanierung der gesamten Tuffsteinfassade einschließlich Figurenschmuck
Sanierung der historischen Hofpflasterung
Rekonstruktion und Ausbau der wiedererrichteten zentralen Burgbereiche für museale Zwecke
Restaurierung der Kapelle einschließlich der historischen Verglasungen.

Außenanlagen:
Sanierung der Wolfsschlucht und der Burgmauer mit den Zwischengebäuden entlang der Straße
Rekonstruktion des Turnierplatzes, des Weinberges, der Felsenlandschaft und des Burggartens.

Ausführungszeitraum: 1986-1992 zu einer geplanten Summe von 19 Mio. DM

Erläuterungsbericht vom 27.6.1985 (2)
(1) Akten hbm und VSG

(2) Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
10 Bauantrag ., 1983-1985
Schlagworte: Außenanlagen, Bergfried, Burghof, Kapelle, Küchenbau, Verbindungsbau
1987 Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg

Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel:  Statische Untersuchungen
Aufmaß 1987.
Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel: Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg. Bergfried, Statische Untersuchungen aus dem Jahr 2000.
Schlagworte: Bergfried, Herrenbau, Herrenflügel, Kapelle, kleiner Burghof
1988 Feb 09 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Staatsbauamt Kassel, Bauleitung, an VSG: Bauablauf 1988/89

Gewinnung von Baumaterial Tuffsteinbruch voraussichtlich nicht vor Frühjahr 1989
„Die bereits laufenden Aufbauarbeiten am Küchenbau können zum Teil mit vorhandenen Tuffstein-Lagerbeständen ausgeführt werden und dauern voraussichtlich bis Mitte 1989 an.“

Weiterer Bauablauf:
Anfang November 1989 – Sanierung der Dächer über dem Remisengebäude, Marstall und Burgkapelle. Zur Erprobung der geplanten Anschlussdetails im Traufenbereich werden diese Arbeiten zunächst am Remisengebäude beginnen und dann abschnittsweise weitergeführt. In Abstimmung mit Prof. Haberland werden die freigelegten Dachstuhlkonstruktionen untersucht und schadhafte Teile ausgewechselt.
September bis November 1988 – Sanierung der Mauerwerksfugen am Südflügel zwischen Herrenbau und Schweizer Wache, Burgkapelle, Marstall sowie Nordflügel und Damenbau einschließlich Vernadelung schadhafter Bauteile am Nord- und Westflügel.
Oktober bis Dezember 1988 – Sicherung und Unterfangung der hangseitigen Verbindungsmauer zwischen Bergfried und Herrenbau einschließlich Abbau der Außentreppenanlage. Zur Weiterführung der Arbeiten ist Ihre Stellungnahme zu folgenden Ausführungsdetails erforderlich:

Gesimsausbildung über der Kapellengruft (z. Z. in Beton ausgeführt)
Ausbildung der Mauerabdeckung über der Schottwand im Burggraben zwischen Küchenbau (R 19/20) und westlicher Burgmauer
Kartierung der Ostflügel-Hofseite mit Angabe der zu erhaltenden Fassadenpartien
Angaben zum Sachstand der mit Avcrylharz behandelten Steinproben (Fa. Imchemie)

PS: „Die Schottwand erhält eine bit. Horizontalisolierung, die mit Tuffplatten abgedeckt wird. Die seitl. Tuffaufkantungen bleiben erhalten.“
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Burggraben, Kapelle, Küchenbau, Marstall, Remise, Steinerne Treppe, Steinbruch, Verbindungsbau
1989 Aug 21 Dachreparatur

HAZ: Sanierungsplanung für die Dachkonstruktionen

Datierung der Satteldächer angeblich 1795/96
Dachdeckung aus Schieferdeckung auf Dachpappe und Schalung.
Mit Beschreibung, Sanierungsmaßnahmen, Fotodokumentation

- Marstall: zwei im Grundriß senkrecht zueinander angeordnete Satteldächer; Kelhbalkenlage über zweifachen Stühlen

- Kapelle: Satteldach mit einem Walm über der Apsis auf der Westseite; Satteldach ist über die Seitenschiffe abgeschleppt.

Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik, 6 Haustechnik
Schlagworte: Dach, Marstall, Kapelle
1989 Okt 03 Reparatur Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Aufgrund der Durchfeuchtungsschäden in der Burgkapelle soll zur Abwendung weiterer Gefahren für das Inventar die Kapelle eingerüstet und überdacht werden.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1989 Nov 11 Kapelle, Glasfenster

Sabine Wetzig: Komplettierung der Kapellenfenster:
"Durch die Auffindung der ursprünglichen Kirchenfenster der Löwenburg können die 1969 eingebauten Fenster aus Bad Wildungen wieder herausgenommen (...) werden. Sie sind heute als Fenster 2 (Geburt Christi) und Fenster 4 (Himmelfahrt Christi) bezeichnet und befinden sich rechts und links der Apsis. An ihre Stelle treten die Katharinen- und die Konstantinslegende, die sich jeweils aus den aufgefundenen und den heute im Mittelfenster eingebauten Scheiben zusammensetzen. Das Mittelfenster zeigte ursprünglich einen Heiligenzyklus. (...)"

In der Anlage Rekonstruktion der Fenster.

hbm: Akte 201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reinigung u. Restaurierung
Schlagwort: Kapelle
1989 Dez 28 Reparatur Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Regenwasserschäden: Schutzüberdachung noch nicht erfolgt, provisorische Notüberdachung veranlaßt
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1990 Jan 12 Reparatur Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/Main

„Infolge der umfangreichen Sanierungsarbeiten an den Dächern, insbesondere an dem an die Kapelle angrenzenden Dach über der Rüstkammer sind nach intensiven Regenfällen erhebliche Durchfeuchtungsschäden in der Kapelle eingetreten. Um die akute Gefährdung von Decken- und Wandausmalungen sowie diverser Bilder abzuwenden, musste kurzfristig eine Schutzüberdachung über der gesamten Kapelle erstellt werden.“
Bitte um nachträgliche Zustimmung zur freihändigen Vergabe an Firma Schneider Jun. GmbH Habichtswald.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1990 Jan 17 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Regenwasserschäden im Zuge der Baumaßnahmen an Remise, Marstall, Rüstkammer

„Für die o. a. Baumaßnahme wurden als Teilbaumaßnahme die Zimmer- und Holzbauarbeiten sowie die Dachdeckungsarbeiten am Remisengebäude, dem Marstall und der Rüstkammer ausgeschrieben und beauftragt. Für diese Gebäude wurde ein Schutzdach errichtet.
Bei den Arbeiten an der Dachfläche der Rüstkammer wurde festgestellt, dass diese Dachkonstruktion mit der Balkenlage der an die Rüstkammer anschließenden Burgkapelle verbunden war. Um die Arbeiten an der Rüstkammer fachgerecht ausführen zu können, musste die angrenzende Dachkonstruktion im Bereich der Kehle demontiert werden. Trotz einer Schutzabdeckung der freigelegten Dachflächen kam es infolge intensiver Regenfälle zu Durchfeuchtungsschäden in der Burgkapelle.“
Durchfeuchtung im Bereich der nördlichen Kapellenwand Abnahme der im Bereich der Durchfeuchtung hängenden Wandbilder. Vorschlag, die Bilder nicht in die Rüstkammer, sondern in das Schloß auszulagern, damit Burgkapelle und Rüstkammer weiter für Führungen genutzt werden können.
Fertigstellung des Schutzdaches am 29.12.1989.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Dach, Kapelle, Marstall, Remise, Rüstkammer
1990 Jan 19 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
VSG Vermerk (Schmid)

1801 wurden mittelalterliche Glasmalereibestände aus Bad Hersfeld (1. Drittel 14. Jh.) und dem Kloster Möllenbeck (um 1510-1530) eingebaut, 1944 sichergestellt, bis 1969 zum Teil wiederhergestellt. Als Ersatz für noch stark beschädigte Glasmalereien wurden in die beiden Apsisseitenfenster 1969 Glasmalereien aus der Stadtkirche Bad Wildungen eingebracht (19. Jh.).

Schadensbild: Glaszersetzung, „ein Korrosionsvorgang, bei dem sich die Glassubstanz teilweise rapide auflöst. Der Zerstörungsvorgang wird an der Glasoberfläche durch die Einwirkung von Luftschadstoffen (Schwefeldioxid und Laugen) und Feuchtigkeit ausgelöst, bei beschädigter weicher Oberfläche wandert Wasser weiter in die obersten Glasschichten ein. Es bildet sich der ‚Lochfraß’, der in flächige Korrosion übergeht.“
Insgesamt sind 120 Teile zu restaurieren.

Anlage 1 Bestandsplan
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Schriftverkehr 1990-1995; auch in: Pitz & Hoh GmbH, Löwenburg, Ordner 4 Kapellenfenster.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1990 Mrz 09 Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/Main

Vorgesehen ist die „Restaurierung der historischen Bleiverglasung (…). Um den fortschreitenden Verfall aufzuhalten, wurden die in Blei gefassten Glasmalereien ausgebaut und durch eine Notverglasung ersetzt.“ In zwei Apsisseitenfenstern wurden im Jahre 1969 als Zwischenlösung Glasmalereien aus der Stadtkirche Bad Wildungen eingebaut.
Aufgrund des mehrjährigen Bearbeitungszeitraums Vorschlag einer separaten Teil-HU-Bau.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1990 Instandsetzung der Dachkonstruktion
Erneuerung der Schieferdeckung
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagworte: Dach, Kapelle
1991 Mai 21 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Erfolgte und geplante Maßnahmen
Vermerk VSG, Dr. Ludwig

Bewilligt 9,6 Mill. DM, bisher ausgegeben 6,3 Mill. DM, u.a. für
„- statisch konstruktive Sicherung von Bergfried, Treppenturm und Küchenbau
- Sicherung des Remisengebäudes
- Unterfangung des Nordturms und der westlichen Burggrabenmauer
- Steinauswechslungen an der Schweizer Wache, dem Küchenbau, dem Marstall und dem Remisengebäude im Bereich der Traufen und Zinnen
- Instandsetzung der historischen Turmtreppe
- Instandsetzung der Dachflächen von Kapelle, Rüstkammer, Marstall und Remisengebäude
- Einbau einer neuen Trafostation mit Zuleitungskabel
- Entwässerungsleitung im westlichen Burggraben
- Erschließung und Probeabbau des Tuffsteinbruche
- Sicherungsarbeiten zur Aufrechterhaltung der Museumsführungen.

Für 1991 stehen 1,2 Mill DM zur Verfügung. Damit sollen folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
- Betrieb des Steinbruchs für die Steinauswechslungen
- Grundinstandsetzung der Dienstwohnung über dem Marstall
- Wiederaufbau und technische Ausrüstung des Küchenbaus
- Wiedereinbau der alten Holztreppen in den Treppenturm neben dem Bergfried
- Bestandsicherung einsturzgefährdeter Bereiche wie Nordturm, Nordtor, Außentreppe Remisengebäude
- Anfertigung photogrammetrischer Planunterlagen für den Nordbereich zur Kartierung von Steinmaterial, Steinalter, Steinschäden, Art der Verfugung
- Kartierung von Steinmaterial, Steinalter, Steinschäden, Art der Verfugung am Nordbereich und an den Mauerflächen der Galerie zwischen Herren- und Damenbau als Vorarbeiten für die denkmalgerechte Wiederherstellung dieser Bereiche

Für 1992 und 1993 werden insgesamt 2,1 Mill DM zu Verfügung stehen (…) für Bestandssicherung der einsturzgefährdeten Nordbereiche und für die Fertigstellung der Wiederaufbauarbeiten des Küchenbaues.

Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung ab 1994 ist die Instandsetzung der Galerie zwischen Herrenbau und Damenbau, der Wiederaufbau des Bergfriedes, die Rekonstruktion und der Einbau der historischen Fenster und Türen sowie die Instandsetzung der alten bleiverglasten Fenster in die Kapelle vorgesehen.

Daran schließt sich an die Instandsetzung der restlichen Fassadenabschnitte einschließlich des Fassadenschmuckes und der Figuren, die Restaurierung der Burgkapelle, der Ausbau der wiedererrichteten zentralen Burgbereiche für museale Zwecke und die Instandsetzung der historischen Hofpflasterung.

Parallel dazu sollen die Außenanlagen – unverzichtbarer Teil der Gesamtanlage – wiederhergestellt werden. Dazu gehört die Instandsetzung der Mauern entlang der Straße einschließlich aller darin enthaltenen Türme, das Freiräumen der Wolfsschlucht und die Rekonstruktion gärtnerischer Anlagen wie Turnierplatz, Felsenlandschaft, Burgplatz.
Eine Untersuchung über die Gestaltung der Außenanlagen wird z. Zt. Durchgeführt. Das daraus resultierende Parkpflegewerk wird Grundlage sein für alle weiteren gärtnerischen Maßnahmen.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.05.91-
Schlagworte: Außenanlagen, Bergfried, Burggraben, Burghof, Dach, Fenster, Kapelle, Küchenbau, Marstall, Nordtor, Nordwestturm Ruinenturm, Remise, Rüstkammer, Schweizer Wache, Treppenturm Bergfried, Turnierplatz, Verbindungsbau
1992 Kapelle, Glasfenster

Graphische Dokumentation des Glasbestandes, erstellt von Ulrike Kunert in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Dezernat Restaurierung. (o.D.)
hbm: Akte 201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reingung u. Restaurierung
Schlagwort: Kapelle
1992 Kapelle, Glasfenster

Prof. Dr. Elisabeth Jäger, Dr. Eberhard Jäger, Dipl. Chem.
Naturwissenschaftliches Gutachten zum Erhaltungszustand und zu möglichen Konservierungsmaßnahmen. Zwischenbericht (o.D.)
hbm: Akte 201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reinigung u. Restaurierung; auch in: Pitz & Hoh GmbH: Ordner  4 Kapellenfenster.
Schlagwort: Kapelle
1994 Dez 02 VSG: Wasserschaden in der Kapelle

Wasserflecke und Putzverfärbungen in zwei Gewölbekappen und an der Außenwand im Bereich der Orgel.
hbm: 201 LÖ 7, Wasser- und Deckenschäden.
Schlagwort: Kapelle
1995 Aug 25 HU-Bau für Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
(2. Bauabschnitt)
Bauantrag von VSG am 28.6.1994 gestellt, am 21.7.1994 von HMWK genehmigt.

Erläuterungsbericht:

Gründung
Bergfried – Verbindungsbau:
Freilegen der Fundamente im Innenhof am Verbindungsbau.
Absichern der Fundamente durch Ankerinjektionen und Verpressen des Bruchsteinmauerwerks.
Rückverankerung der Burgmauer an der Ostseite.
Drainage im Bereich Verbindungsbau Innenhof.
Fundamente im Innenkern des Verbindungsbaus für die Standsicherheit der vorh. Außen- und Innenmauern.
Kriechkeller aus Stahlbeton zur Queraussteifung der vorh. Außen- und Innenwände.

Tragende Außenwände, Außenstützen

Bergfried – Hauptturm/Treppenturm:
Teilweise Neuaufbau des Hauptturmes mit Tuffmauerwerk und Hintermauerung durch Ziegelmauerwerk (Mischmauerwerk).
Verankerung des Hauptturmes mit dem bestehenden Treppenturm

Bergfried – Verbindungsbau:
Abschnittsweise abtragen der Galerie- und Außenwände aus Tuffstein.
Abbau der Leergerüstkonstruktion aus Stahlträgern, in Abschnitten.
Steinauswechslungen aus Tuffstein im Bereich der Außenwände. Ausbau einer profilierten Sandsteinsäule der Galeriewand und Überarbeitung sowie anschließend wieder in die Galeriewand einbauen. Überarbeiten eines profilierten Sandsteingewändes des Haupteinganges der Galeriewand einschl. der Sandsteinfigur.
Herstellen von Betonstützen in den Außenwänden für Aussteifungszwecke.
Teilweise Neuaufbau des Verbindungsflügels mit Tuffmauerwerk und Hintermauerung durch Ziegelmauerwerk (Mischmauerwerk).
Absichern der alten vorh. Tuffsteinaußenmauern durch Ankerinjektionen.
Herstellen von Ringbalken aus bewehrten Mauerwerk.

Herrenbau:
Profilierte Zinnensteine aus Tuffstein abnehmen und beseitigen.
Profilierte Zinnensteine aus Tuffstein nach Sanierung der Dächer neu versetzen.
Nicht profilierte Zinnensteine aus Tuffstein aufnehmen und seitlich lagern. Vorh. und neue Zinnensteine nach Sanierung der Dächer neu versetzen.
Steinauswechslungen des Tuffsteins im Bereich der Zinnen und der Hangmauer.

Südtor und Schweizer Wache:
Nicht profilierte Zinnensteine aus Tuffstein aufnehmen und seitlich lagern. Vorh. und neue Zinnensteine nach Sanierung der Dächer neu versetzen.
Steinauswechslungen des Tuffsteins im Bereich der Zinnen und der Hangmauer.

Burgkapelle:
Nicht profilierte Zinnensteine aus Tuffstein aufnehmen und seitlich lagern. Vorh. und neue Zinnensteine nach Sanierung der Dächer neu versetzen.

Nordtor / Ruinenturm:
Lt. statischer Berechnung ist am Ruinenturm die Außen- und Innenschale des Tuffsteinmauerwerks zu verankern.

Damenbau:
Nicht profilierte Zinnensteine aus Tuffstein aufnehmen und seitlich lagern. Vorh. und neue Zinnensteine nach Sanierung der Dächer neu versetzen.
Steinauswechslungen des Tuffsteins im Bereich der Zinnen und der Hangmauer.

Tragende Innenwände, Innenstützen

Bergfried – Verbindungsbau:
Abschnittsweise abtragen der Innenwände aus Tuffstein.
Steinauswechslungen aus Tuffstein im Bereich der Innenwände.
Teilweise Neuaufbau des Verbindungsflügels mit Tuffmauerwerk und Hinter durch Ziegelmauerwerk (Mischmauerwerk).
Absichern der alten vorh. Tuffsteinaußenmauern durch Ankerinjektionen.

Tragende Decken, Treppen

Bergfried – Hauptturm / Treppenturm:
Herstellen der Geschoßdecken des Erd- und 1. Obergeschosses aus Brettschichtholz einschl. Strohlehmdecke.
Herstellen eines Sandsteinbalkons im Bereich des Flachdaches Verbindungsbau.

Bergfried – Verbindungsbau:
Herstellen der Geschoßdecken des Erd- und 1. Obergeschosses aus Brettschichtholz einschl. Strohlehmdecke.
Herstellen eines Tuffsteintonnengewölbes im Bereich des Treppenturms.

Herrenbau:
Sanierung der Holzdecken im Dachgeschoß einschl. Einschub.

Südtor und Schweizer Wache:
Sanierung der Holzdecken im Dachgeschoß einschl. Einschub.

Küchenbau:
Im Bereich des Küchenbaues ist ein Kreuzgewölbe aus Tuffstein herzustellen (Eingangstreppenpodest)

Damenbau:
Sanierung der Holzdecken im Dachgeschoß einschl. Einschub.
Herstellen einer Holzdecke im Dachgeschoß über der Alarmanlage

Tragende Dächer

Bergfried – Verbindungsbau:
Herstellen einer Dachgeschoßdecke aus Brettschichtholz einschl. Strohlehmdecke.

Herrenbau:
Vereinzelte Holzkonstruktionen nach statischen Erfordernissen ausbauen und durch neue ersetzen.

Südtor und Schweizer Wache:
Vereinzelte Holzkonstruktionen nach statischen Erfordernissen ausbauen und durch neue ersetzen.

Damenbau:
Vereinzelte Holzkonstruktionen nach statischen Erfordernissen ausbauen und durch neue ersetzen.
(…)
Nichttragende Konstruktionen der Decken

Herrenbau:
Aufnehmen der Deckenschalung in Teilbereichen des Dachgeschosses und durch neue ersetzen.

Damenbau:
Aufnehmen der Deckenschalung in Teilbereichen des Dachgeschosses und durch neue ersetzen.

Nichttragende Konstruktion der Dächer

Bergfried – Verbindungsbau:
Herstellen einer Flachdachabdichtung auf dem Verbindungsbau.
Begehbaren Holzgitterrost für das Flachdach herstellen.

Herrenbau:
Dachschalung mit Schieferdeckung aufnehmen und durch neue ersetzen einschl. Dachrinnen (Satteldach- und Kegeldachform)
Herstellen einer verzierten Holzkonstruktion der Traufe am Kegeldach

Südtor und Schweizer Wache:
Dachschalung mit Schieferdeckung aufnehmen und durch neue ersetzen einschl. Dachrinnen (Walmdach- und Pultdachform).

Küchenbau:
Dachdeckung aus Schiefer der Satteldächer und Pultdächer.

Damenbau:
Dachschalung mit Schieferdeckung aufnehmen und durch neue ersetzen einschl. Dachrinnen (Walmdächer, flachgeneigtes Pyramidendach, Pyramidendächer und Kegeldach).

Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
Schlagworte: Bergfried, Damenbau, Gründung, Herrenbau, Kapelle, Küchenbau, Nordtor, Schweizer Wache, Südtor, Verbindungsbau, Treppenturm Bergfried
1995 Okt 16 Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
VSG Dr. Matieu, Dr. Ludwig an Staatsbauamt Kassel
Steinabdeckung am Chor

Bedauern, dass die vorgesehene Steinabdeckung des Sockels des Kapellenchores nicht in die HU-Bau aufgenommen werden kann. Jetzige Abdeckung aus Holz und Dachpappe könne nur als Provisorium angesehen werden. Durch eindringendes Regenwasser würden sich die Schäden an Putz und Mauerwerk in der Krypta vergrößern.

„Die Fehlstellen in den Sandsteinpfeilern und Sandsteingewänden sollen nur dann ergänzt werden, wenn die Ergänzung sicher rekonstruiert werden kann. Dies ist insbesondere bei den architektonischen Elementen der Fall. Künstlerische Elemente wie Köpfe, Figuren, etc. sollen nur dann ergänzt werden, wenn die Fehlstellen sich eindeutig aus dem Erhaltenen rekonstruieren lassen. Ganze fehlende Köpfe sollten nicht ersetzt werden, da eine mögliche Idee des Bauherren oder Architekten für die Auswahl eines bestimmten Kopftypus nicht bekannt ist. (…)
Die tragenden Stützen in den Außengewänden sollen nicht in Beton ausgeführt werden, sondern in einem geeigneten Steinmaterial (Kalksandsrein o. ä.) (…)“
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
Schlagwort: Kapelle
1997 Okt 27 Kapelle, Glasfenster

Kostenanschlag über Restaurierungs- und Schutzverglasungsarbeiten durch Glasmalerei Peters GmbH, Paderborn

enthält Nummerierungsplan, Fensterschema, kurze Zustandsbewertung der einzelnen Glasmalereien.
Pitz & Hoh GmbH: Ordner 4 Kapellenfenster.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1999 Nov 17 Kapelle, Glasfenster

Stellungnahme zum aktuellen Zustand der Fenster durch das Corpus Vitrearum Deutschland.
hbm: Akte 201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reinigung und Restaurierung; auch in: Pitz & Hoh GmbH, Ordner  4 Kapellenfenster.
Schlagwort: Kapelle


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