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      Eintrag Quelle
1854 Jan 14 Dehn-Rotfelser: Wetterdach zum Schutz der Gruft:

Kosten-Anschlag über Erneuerung des unter den Fenstern der Kapelle auf der Löwenburg zum Schutz der Gruft angebrachten Wetterdaches, sowie der Blechabdeckung der Sohlbänke in den 5 Fenstern an dem Chor der Kapelle.

1. Das jetzige, von Weißblech hergestellte Wetterdach durch eine Zinkbedeckung zu ersetzen (…)
2. Ebenso die 5 Sohlbänke der Fenster des Chores auf neue Verschaalung einzudecken (…)
3. Zum Anschluß der Zinkbedeckung an die Mauer die vorhandenen Falze tiefer zu hauen und Dübel in denselben zu befestigen, auch die Falze zu verkitten
(…)
Wilhelmshöhe am 14ten Januar 1854 H v Dehn.“
Zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagworte: Dach, Kapelle
1854 Aug 03 H.v.Dehn an Kurfürstliche HofbaudirektionL1)

Betr. „Anzeige von Baugebrechen, welche sich an den Hauptthurm der Löwenburg gezeigt haben“

„(…) Bei den im Laufe dieses Sommers wiederholt vorgenommenen (?) Revisionen des schon seit vielen Jahren an einigen Stellen etwas von einander gewichenen Mauerwerks am Hauptthurm der Löwenburg schien es, als seien die dort mehrfach vorhandenen Risse größer geworden, und durch eine Ablothung ergab sich, daß die Thurmmauern etwas unter der Hälfte der Thurmhöhe ausgewichen sind, so dass dieselben am unteren Theil nach außen überhängen und am oberen Theil wieder zurücktreten. Die Ausweichung ist an allen Stellen, wo der Thurm freisteht wahrnehmbar und beträgt von der Unterkante der Consolen des Umganges bis zum Pflaster des kleinen Hofes neben dem Thurm, also auf 25’ (=Fuß) Höhe, 3 ½ bis 4 1/ 2 Zoll. Am stärksten ist die Abweichung von der senkrechten Linie in der Höhe der Fenster des unteren Speisesaales, an welchen daher auch überall die Gewände weit von den Fensterrahmen (Futterrahmen ? Dötsch S. 109) abgewichen sind.
Der Grund dieses Abweichens ist ohne Zweifel in mangelhaftem Verbund des Mauerwerks, dem namentlich hinreichende Binder zu fehlen scheinen, sowie in der schlechten Qualität der Steine zu suchen. An allen Stellen sieht man Steine, welche von der großen Last des Thurmmauerwerks gebrochen sind, namentlich haben alle Schlusssteine der Fensterbogen des Speisesaales Sprünge.
Es scheint, dass sich in der Mitte das durch Binder nicht genug zusammengehaltene Mauerwerk auseinandergedrückt hat und die innere Mauerseite ziemlich im Loth geblieben ist. Das einzige, was auf ein Ausweichen der ganzen Mauer schließen lassen könnte, sind einige Risse in der Betünchung des aus Holz gezimmerten Gewölbes über dem Rittersaal, die sich in den letzten Tagen etwas vermehrt und vergrößert haben.
Um beobachten zu können, ob sich das Ausweichen der Thurmmauer wesentlich vergrößert, habe ich dieselbe an mehreren Stellen abgelothet und werde dies von Zeit zu Zeit wiederholen. Auch habe ich die mit Leitern erreichbaren Risse verkeilen und mit Kalk verputzen und die Risse in dem Gesims unter dem Rittersaalgewölbe mit Gips verstreichen lassen und werde darauf achten, ob sich dieselben von neuem öffnen. Sollte das Ausweichen, wie ich befürchte, Überhand nehmen, so würde die Aufführung starker Strebepfeiler vor allen freistehenden Fensterpfeilern des Speisesaales vom Grund auf bis wenigstens in die Höhe des Gebälks über dem Speisesaal meiner Ansicht nach das einzige sichere Mittel zur Erhaltung des Thurmes sein.“
Es zeigte sich „auch, dass 2 der Bogen, welche die Consolen des Thurmumganges über den runden Fenstern der Bibliothek verbinden, sich sehr gesenkt haben. Diese Bogen bestehen noch aus Tuffstein, während die meisten übrigen bereits früher von Balhorner Stein erneuert worden sind, und die Verwitterung einzelner Steine war die Ursache der Senkung. Besonders der Bogen über der Thür, welche von dem Speisesaal in das Höfchen neben dem Thurm führt, ist so sehr von den Platten des Umganges abgewichen, und die Fugen der Bogensteine haben sich so weit geöffnet, dass ich zur Beseitigung einer Gefahr die Erneuerung derselben habe in Angriff nehmen lassen. (…)“

Der gleiche Brief, zum Teil verkürzt, wurde von G. Engelhard am 5.8.1854 an das Kurfürstliche Oberhofmarschallamt gerichtet. “Durch die Verwendung von feinem Sand mit einem hohen Tonanteil erreichte der Mörtel nach Oberhofbaumeister Gottlob Giacomo Engelhard „keine hinreichende Festigkeit“.(2)

25 Fuß = 7,12 m; 3 ½ Zoll = 8,31 cm; 4 ½ Zoll = 10,68 cm
(1) StAM 7b1 466, o. Bl.

(2) Dötsch 2006, S. 109.
Schlagwort: Bergfried
1854 Sept 15 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbaudirektion:

Mitteilung, daß sich „durchaus keine wahrnehmbare Vergrößerung der Risse im Mauerwerk und der Abweichung vom Loth gezeigt hat“.

Gleiches Ergebnis am 23.10., 8.12.1854, 8.1.1855,
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1854 Sept 30 Rechnung über angefertigte Blecharbeiten in Wilhelmshöhe – Löwenburg von J. F. Dieckmann

1. An der Kirche über dem Gewölbe im Dach mit guten Olauer Zink gedeckt (…)
2. Ein Vorstand von starken Zink gemacht (…)
3. An zwei geraden Kirchfenstern die Sohlbänke mit starken Blech gedeckt (…)
4. 3 runde desgl.“
abgez. H.v.Dehn.
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagworte: Dach, Fenster, Kapelle
1854 Maßnahmen 1854

- Blockhaus: eingestürztes Gewölbe erneuert
- alte Umfassungsmauer des Burggartens ausgebessert
- Schadhafte Treppenstufen auf dem Fußweg erneuert
- Treppe in den Burggarten erneuert
- Kirche: Erneuerung des Wetterdaches über der Gruft und der
Blechabdeckung der Sohlbänke der 5 Chorfenster
Maßnahmen nach S. Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9,
STAM 7b1 465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagworte: Burggarten Wiese, Kapelle
1854 1857 zeichnerische Entwürfe zur Verankerung und Umreifung des Turmes, Anbau von Strebepfeilern
StAM 7b1 466, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Bergfried
1855 Herstellung der Mauer am Tiergarten StAM 7b1 465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
Schlagwort: Tiergarten
1855 Jan 11 H. v. Dehn: Gewölbe unter Hauptturm-Umgang

„Kosten-Anschlag über Erneuerung zweier kleiner Gewölbe unter dem Umgang des Hauptthurmes und sonstige Reparaturen des schadhaften Mauerwerks der Löwenburg zu Wilhelmshöhe

Die beiden alten Gewölbe abzubrechen und von Balhorner Steinen zu erneuern, ein jedes im Haupt 7’ breit und 3 3/4‚ tief, Material, Arbeitslohn und Versetzen wegen der schwierigen Arbeit bei der doppelten Rundung und dem beschwerlichen Transport
Wiederherstellung des Geplättes über den Gewölben…
Abnahme und Wiederherstellung eines Theils des eisernen Geländers der Altane
erforderliche Rüstungen
Herstellung schadhaften Mauerwerks an verschiedenen Stellen der Burg, an den kleinen Thürmen, Zinnen, Treppen pp.

Wilhelmshöhe am 11.ten Januar 1855 H v Dehn.
Zit. nach Wetzig, in: Aktenarchiv hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121-9, Gutachten, Auswertung hist. Bauakten Fr. Wetzig
Schlagwort: Bergfried
1855 Reparatur des schadhaften Mauerwerks, sowie Umdeckung schadhafter Stücke der Schieferdächer
StAM 7b1 465, zit. nach Wetzig, Auswertung historischer Bauakten, in: Aktenarchiv hbm
1855 Mrz 06 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbaudirektion:

Erneute Bestätigung, dass keine Vergrößerung der Risse auch nach der kalten Jahreszeit wahrnehmbar ist, lediglich eine kleine Senkung eines eingeschobenen Keils und Lösung eines Kalkverstrichs in einer breiten Fuge zwischen Fensterlaibung und Gewände.
Ob sich die „außerordentlich zahlreich über das ganze Mauerwerk verbreiteten kleinen Risse und Sprünge (…) vergrößert haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit angeben.“

Bitte, das schadhafte Traggewölbe unter dem Turmumgang an dem am meisten benutzten Ausgang vom Rittersaal erneuern zu dürfen.

StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Apr 16 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbaudirektion:

Keine Rißvergrößerung;
Die hölzernen Keile in den Rissen wurden durch eiserne vertauscht.
Erneuerung des Traggewölbes begonnen.

Gleiches Rissergebnis am 7.6., 3.8.1855
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Sept 07 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbaudirektion:

Ablotungen ergaben keinen Hinweis auf Veränderung der Risse;
Von den 16 eisernen Keilen saßen nur noch 6 fest, und zwar in Höhe des Gebälks und der Fensterbrüstung des Bibliothekszimmers;
die losen Keile befanden sich nahe am Boden in drei, ca. 8’ voneinander entfernten Sprüngen, d.h. dass sich die Sprünge am untersten Teil des Turmes erweitert haben.
Fragt nach Vorkehrungen zur Sicherung.
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Sept 13 H. v. Dehn an Kurfürstliche Hofbaudirektion:

Dehn überreicht Riß und Kostenanschlag zur Sicherung des Hauptturms durch eiserne Anker und Reife.

„In dem Durchschnitt des Thurmes ist auf der einen Seite die Ausweichung des Mauerwerks von der senkrechten Linie ersichtlich.
Da die Risse im Mauerwerk besonders stark in der Höhe zwischen den Fenstern des Speisesaales und denen des Bibliothekzimmers sind, so habe ich für diese Stelle eine doppelte Sicherung projektirt; (…) eine Umreifung über den Fensterbogen des Speisesaales und eine Verankerung unter dem Fußboden des Bibliothekzimmers.
Für die Umreifung wird es bei Durchbohrung dreier Mauern möglich, eine geschlossene Kreisverbindung herzustellen. Dieselbe besteht aus 8 gebogenen Schienen von Schmiedeeisen 3“ breit und 1“ dick, welche mittels gusseiserner Muffen nach nebenstehender Zeichnung fest miteinander verbunden werden. Die Keile in der Mitte jeder Muffe dienen dazu, die schwalbenschwanzförmigen Enden der Reifschienen fest an die entsprechenden Hohlungen (?) der Muffen anzupassen. Um dies möglich zu machen, sind die Schraubbolzenlöcher in den Reifschienen etwas größer als es für die Schraubbolzen nöthig wäre. Die Muffen sind oben giebelförmig gestaltet, um das Regenwasser (…) abzuleiten.
Die Verankerung besteht aus 4 Ankern von Schmiedeeisen, 3“ breit und 1“ dick, deren rund oder quadratisch geschmiedete Enden durch die Mauern gesteckt sind. (…) Jeder Anker besteht aus 2 Stücken (…).
Bei der ungeheuren Last, welche das Mauerwerk (…) zum Ausweichen gebracht hat, scheint mir die Anwendung von 3“ breiten und 1“ dicken Eisenschienen nothwendig, um nicht ein Zerreißen der Anker und Reife (…) befürchten zu müssen.
Auch im Rittersaal haben sich die (…) mit Gyps zugemachten Sprünge im Gesims und Gewölbe theilweise wieder von neuem geöffnet, und an der zweiflüglichen Glasthür des einen Wandschrankes für Trinkgeschirre zeigt sich eine neuerdings eingetretene Vergrößerung der Ausweichung des Mauerwerks dadurch, dass der Riegel des Schlosses den Schließhaken nicht mehr fasst, welcher schon vor mehreren Jahren einmal vorgesetzt worden war.
Es erscheint daher auch hier eine Umreifung nothwendig, da einer Verankerung ohne Entstellung des Saales nicht ausführbar ist. Da diese Umreifung isoliert liegt und auch noch einen sehr bedeutenden Druck abzuhalten hat, halte ich eine Breite von 2 1/2“ und eine Dicke von 1 Zoll für die Schienen derselben für nöthig. (…)“ Bitte um baldige Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen.
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Okt 31 G. Engelhard an Kurfürstliches Oberhofmarschallamt:

Betr. Überprüfung der Fundamente des großen Thurmes:

Eine spezielle Untersuchung der Fundamente hat ergeben, „dass die auf dem natürlichen Felsen ruhenden Fundamente noch gut erhalten sind, dass das Mauerwerk über den Fundamenten ebenfalls noch gut ist und dass die Risse erst in beträchtlicher Höhe des Thurmes beginnen. (…) Die sehr starken Mauern des Thurmes bestehen innen und außen aus Quadern, während der Kern der Mauern aus unregelmäßigen Steinen, sog. Füllmauern besteht, wodurch der größte Teil der Belastung auf die innere und äußere Quaderbekleidung zu stehen kommt. Sind nun diese Quaderbekleidungen von hinreichend festem und dauerhaftem Material und (…) durch durchbindende Quaderlagen miteinander verbunden, so hat die Art einer solchen Konstruktion kein (…) für deren Stabilität. In unserem Falle aber war das Material aus dem sehr weichen Stein (…) und hinreichend durchbindende Quaderlagen auch nicht wahrzunehmen sind, haben sich die (…) dann in der Weise gezeigt, dass einzelne Quader sich gedrückt haben, andere verwittert sind und dass infolgedessen bei der geringen Festigkeit des verwendeten Mörtels Ausbauchungen und Senkungen einzelner Theile stattgefunden haben. (…)“
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Nov 27 G. Engelhard an Kurfürstliches Oberhofmarschallamt:

„Bei Vornahme der (…) auszuführenden Verbesserungen zur Sicherung des defekten Mauerwerks durch Einbringen von eisernen Ankern ergab sich, dass das Mauerwerk zwischen der untersten Fensterreihe und den Konsolen der umlaufenden Altane noch in weit größerem Grade defekt ist, als solches vorher ohne Aufstellung eines Gerüstes und ohne Aufbruch festzustellen war. Bei der zur Anbringung der Anker nothwendigen Durchbohrung der Mauern zeigte es sich, dass dieselben im Innern theilweise ganz gedrückt (?) und nicht mehr im Verband sich befinden. Eine sorgfältige weitere Untersuchung bestätigte vollkommen die frühere Annahme, dass nicht Senkung der Fundamente, sondern schlechtes Material der Anlaß zu diesen Defekten gewesen sind. Einzelne Fensterpfeiler sind so gedrückt, dass eine Erneuerung derselben unumgänglich nöthig ist, und zwar ist deren Schadhaftigkeit so groß und bedenklich, dass, um inzwischen einigermaßen feste Stützen in das Mauerwerk zu bringen, es dringend nothwendig erscheint (?), einen Theil der unteren Fenster (…) zuzumauern, um auf diese Weise das obere Mauerwerk zu stützen und den Druck auf die Fensterpfeiler zu vermindern, damit zu geeigneterer Jahreszeit die theilweise Erneuerung derselben stattfinden kann, mit welcher gleichzeitig auch die (…) Ummauerung des Thurmes auszuführen sein wird.
Bei der behelfs Ausmauerung der Fenster stattgehabten Abnahme der hölzernen Fensterlaibungen zeigten sich die inneren Defekte der Mauer noch augenscheinlicher, indem sich in dem Mauerwerk der inneren Fenster 3 Zoll breite Risse vorfanden, die jedoch merkwürdigerweise schon mit Kalk verschmiert gewesen waren. Es ist mithin anzunehmen, dass die Schadhaftigkeit der Mauern schon vor längerer Zeit bestanden hat, dass damals aber keine weiteren Vorkehrungen zur Sicherung gegen weitere Defekte getroffen worden waren. (…)“
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1855 Dez 21 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbau-Direktion:

Betr. Mehrkosten durch größere Schäden:

„(…) Von dem Gerüst aus zeigten sich die schon früh bemerkten Risse und Sprünge im Mauerwerk weit gefährlicher, als sie bei Aufstellung meines Kostenanschlags vom 13. Sept. v. Jh. von unten gesehen erschienen waren, und nach Aufbruch des Fußbodens erlangte ich auch die Gewissheit, dass die Sprünge sich durch die ganze Mauerstärke hindurchziehen, und auch die innere Mauerflucht so bedeutend mit ausgewichen ist, dass alle Stichbalken des nun frei sichtbaren Gebälks um einige Zoll aus den Zapfenlöchern getreten sind.
Nach diesen Wahrnehmungen (…) und bei einer Besprechung an Ort und Stelle mit dem Maschinenfabrikanten Herrn Carl Henschel (…) stimmte ich mit diesem in der Ansicht überein, dass (…) die Verbindung des 8 Anker untereinander am sichersten und leichtesten mittelst einer gusseisernen Centralplatte bewerkstelligt werden könnte. (…)
Die Arbeit ging im Anfang ziemlich gut von Statten. Bald traten jedoch sichere Anzeigen ein, dass die Bewegung des Thurmes noch immer fortdauere; hie und da zeigten sich Sprünge, die früher in gleicher Ausdehnung nicht bemerkt worden waren, und die von früheren Versuchen her noch in den unteren Sprüngen gebliebenen Eisenkeile fielen sehr häufig heraus. (…)
Noch mehr erschien (Vorsicht bei der Arbeit) nothwendig, als sich auch in den unteren Quadern zweier nebeneinander befindlicher Tragsteine des Thurmumganges durchgehende Sprünge zeigten und bei genauerer Untersuchung ersichtlich wurde, dass die frei aus der Mauer heraustretenden Theile dieser Quadern nur durch schwache eiserne Klammern, mit denen sie an die darüber befindlichen größeren Quadern der Tragsteine angehängt sind, getragen werden, und mit ihren eingemauerten Enden durchaus nicht mehr in haltbarer Weise zusammen hängen. (…)
Fast täglich zeigten sich weitere Spuren einer Vergrößerung des Ausweichens der Thurmmauern, (…); die schon früher vorhandenen Risse in der Tünche des Gewölbes im Rittersaal vergrößerten sich (…), und es war unverkennbar. Dass sich auch die Fugen der zum Teil ganz neuen Tragbogen etwas öffneten.
Diese drohenden Anzeigen waren Veranlassung, dass am 24. November durch Herrn Oberhofbaumeister Engelhard die Zumauerung der dem Abhang zugekehrten Fenster des Speisesaales und des Bibliothekzimmers mit Klinkern in Cement und eine Vergießung der Fugen im Mauerwerk mit Cement angeordnet wurden. Alsbald wurden die Spaletten-Verschaalungen aus den betreffenden 6 Fenstern herausgebrochen, und es zeigte sich nun, dass die sehr flachen Gewölbe, mit denen die Fensternischen oben geschlossen sind, sich außerordentlich gesetzt und die Gestalt von scheitrechten Bögen angenommen hatten, und dass sich die Mauer in ihrer Dicke so sehr voneinander gelöst hatte, dass Klüfte von mitunter 6 Zoll Weite darin entstanden waren, welche an mehreren Fensterspaletten offen zutage traten. Zur Vergießung dieser großen hohlen Räume waren außerordentliche Quantitäten von Cement erforderlich, und sowohl das vergießen der Fugen als das Zumauern der Fenster wurde durch harten Frost (…) sehr erschwert.
Gleichzeitig mit diesen Arbeiten erfolgte die Einlegung der inzwischen vollendeten Anker (…).
Am 3. d. M. waren die 6 Fenster vollständig zugemauert, die Fugen vergossen und die Anker eingezogen. Nachdem alsdann nach eingetretenem gelinderem Wetter die Splintplatten mit Ölfarbe angestrichen worden waren, wurde das Gesims abgebrochen.
Eine nach Vollendung der Arbeiten vorgenommene Ablothung des Thurmmauer von den 3 von den früheren Ablothungen her noch bezeichneten Stellen ergab keine messbare Vergrößerung der Abweichung.
Der Fußboden des Bibliothekzimmer ist noch nicht wieder gelegt, da das wohl besser bis zur Vollendung der im nächsten Jahr erforderlichen weiteren Herstellungen am Thurm unterbleibt.“

Für die dadurch entstandenen Mehrkosten wurden 600 Taler nachträglich bewilligt.²
StAM 7b1 466, o. Bl.

² Dötsch 2006, S. 110.
Schlagwort: Bergfried
1855 Dez 21 Kostenanschlag über die Mehrarbeiten, die bei der Verankerung des Turms nötig wurden.
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1856 Jan 05 Die bis zu 6 Zoll breiten Klüfte wurden mit „über 100 Eimern leichtflüssigen Cement’s“ vergossen.
StAM 7b1 466, o. B.; Dötsch 2006, S. 110.
Schlagwort: Bergfried
1856 Mrz 01 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbau-Direktion:

Dehn überreicht einen Riß und zwei Kostenanschläge zur Herstellung des Hauptturmes.

„Der Kostenanschlag A betrifft die Herstellung des Thurmes (...) vermittelst zweier Umreifungen, welche nebst der bereits ausgeführten Verankerung ein weiteres Ausweichen der Thurmmauern möglichst verhindern sollen, und einer Umbauung des unteren so vielfach beschädigten Theiles von dem Thurmmauerwerk zwischen dem Sockel und der Thurmaltane. Diese Umbauung besteht aus ringförmigen Mauerstücken, welche sich an alle Fensterpfeiler des Thurmes so anschließen, dass nur die Fenster mit den darüber und darunter liegenden Mauerteilen davon unberührt bleiben. Die ringförmigen Mauerverstärkungen treten 2’ vor und binden durchschnittlich 1’ tief in das alte Mauerwerk ein, wodurch Gelegenheit geboten wird, das vielfach ausgesprungene Mauerwerk des unteren Theiles vom Thurm durch das Einführen neuer Bindersteine zu verbessern und die bei dem Ausbrechen der schlechten Stellen sich zeigenden Risse mit Cement auszugießen. Durch diese Mauerverstärkungen erhalten demnach die alten Thurmmauern nicht nur eine 2’ vermehrte Dicke und dadurch größere Widerstandsfähigkeit gegen das durch den Druck der oberen, noch wohl erhaltenen Mauerstellen veranlasste Ausweichen, sondern es wurde dadurch auch eine Verbesserung der alten Theile des Thurmmauerwerks (…) möglich. Zugleich gewähren diese Mauerverstärkungen, welche auf dem bedeutend vorspringenden Sockel mit völliger Sicherheit ausgeführt werden können, aber auch eine sehr wünschenswerte Unterstützung der jetzt auf Tragsteinen frei herausgebauten Thurmaltane, da sie die Tragsteine, an denen sich bereits bei der Herstellung im vorigen Spätherbst beunruhigende Sprünge gezeigt haben, und welche zum Theil nur sehr wenig in das alte Mauerwerk einbinden, auf die Hälfte ihrer Ausladung unterfangen.
Der Thurm wird durch die Mauerverstärkungen in seinem unteren Theil um 4’ stärker; und das Ansehen desselben dürfte dadurch (…) nur gewinnen, zumal da fast alle größeren runden Burg- und Festungstürme, welche sich aus dem Mittelalter erhalten haben, unten etwas stärker als an ihrem oberen Theil sind. Als Beispiele hierfür erlaube ich mir nur die schönen und malerischen runden Warttürme zu Friedberg in der Wetterau und auf dem Schlosshof zu Homburg vor der Höhe sowie diesen ähnlichen zu Andernach und zu Oberwesel am Rhein anzuführen. (…) Um ein Setzen des neuen Mauerringes möglichst zu vermeiden, ist die Ausführung desselben von Quadersteinen mit sehr exakt gearbeiteten Fugenflächen in Cement veranschlagt.
Da nun aber dieser Mauerring für die Sicherung der 4 am meisten beschädigten Fensterpfeiler an dem ganz freistehenden Theil des Thurmes nicht hinreichend erscheint, mussten für diese 4 Pfeiler außerdem noch stark vortretende Strebepfeiler projectirt werden, für welche der weit herausgeböschte Sockel, in dem zum sicheren Boden für diese Pfeiler entsprechende Vertiefungen mit abgetreppt zurückspringenden waagrechten Flächen eingearbeitet werden müssten, einen festen Grund darbietet, der bei dem noch vollständig wohl erhaltenen Zustand der Sockelsteine wohl ohne Zweifel einem neuen Fundament vorzuziehen sein wird. – Wenn ichnun auch nicht wagen kann zu behaupten, daß diese Strebepfeiler dem Turm zur Verschönerung gereichen werden, so ist doch der Nutzen derselben zu einleuchtend, welche bei der sehr frei und malerisch behandelten Architektur der Löwenburg wenigstens nicht fremdartig erscheinen wird.
Für den Fall aber, dass eine Veränderung in dem äußeren Ansehen des Thurmes (…) nicht genehmigt werden sollte, würde meiner Überzeugung nach nichts übrig bleiben, als den ganzen Thurm bis auf den Sockel in der Art abzubrechen, daß nur der angebaute, achteckige Treppenthurm mit den 3 ihm zunächst liegenden Fensterpfeilern, an welche Mauern der anderweithigen Theile der Löwenburg anstoßen, mit Verzahnung stehn bleiben würde, und dann alles neu und in verbesserter Konstruktion mit häufig wiederkehrenden, durchgehenden Binderlagen und solider Hintermauerung des äußeren Blendmauerwerks mit Klinkern auszuführen. – Die Kosten dieser Herstellung sind in dem Kostenanschlag B so genau, als es im Voraus tunlich sein dürfte. Vermutlich sind bei der Gefährlichkeit des Abbruchs die dadurch entstehenden Kosten nicht mit einiger Sicherheit zu veranschlagen. – Ein Bedenken gegen dieses Herstellungsprojekt scheint mir darin zu liegen, daß das neu aufzuführende Mauerwerk auf der ganzen Höhe des Thurmes in die Verzahnung des schon bleibenden Stückes eingreift, und daher zu befürchten ist, dass bei dem Setzen des neuen Mauerwerks, welches auch bei der veranschlagten sehr soliden Construktion wegen der bedeutenden Höhe gewiß nicht ausbleiben wird, durch Abspringen der die Verzahnung bildenden Steine Risse entstehen, und die Verbindung des neuen Mauerwerks mit dem alten dadurch mehr oder weniger aufgehoben wird. (…)“
StAM 7b1 466, o. Bl
Schlagwort: Bergfried
1856 Mrz 03 Heinrich von Dehn, Kostenanschlag über 6.100 RT
Betr. Herstellung des Turmes
StAM 7b1 466, o. Bl
Schlagwort: Bergfried
1856 Mrz 07 Heinrich von Dehn legt 2 Kostenanschläge für alternative Maßnahmen zur Instandsetzung des Bergfrieds vor (1)

A)
Ergänzung der Maueranker mit Umreifungen und Mauerverstärkungen.
Die Mauerverstärkungen sollten vom Sockel bis zum Umgang des Rittersaals ringförmig angeordnet werden und einen Fuß in das bestehende Mauerwerk einbinden.
Die vier freistehenden Fensterpfeiler des Turms sollten zusätzlich mit Strebepfeilern verstärkt werden, von denen auch die Tragsteine des Umgangs zum Teil „auf die Hälfte ihrer Ausladung unterfangen“ werden sollten.

B)
vollständiger Abbruch des Turms bis zum Sockel und anschließender Neuaufbau.
Der Treppenturm sollte „mit den 3 zunächst liegenden Fensterpfeilern, an welche Mauern der anderweithigen Theile der Löwenburg anstoßen, mit Verzahnung stehen bleiben. Hinsichtlich dieser Ausführung äußerte von Dehn jedoch Bedenken, dass bei der beträchtlichen Höhe des Turms in Folge von Setzungen des neuen Mauerwerks „durch Abspringen der die Verzahnung bildenden Steine Risse entstehen und die Verbindung des neuen Mauerwerks mit dem alten dadurch mehr oder weniger aufgehoben“ werden könnte.

Die Ausführung mit Strebepfeilern wurde am 15.9.1856 abgelehnt, da sie aufgrund des mangelhaften Mauerwerkverbandes des bestehenden Turms als zu unsicher beurteilt wurde.(2)
(1) StAM, Löwenburg-Acta 1854-1857, nach Dötsch 2006, S. 110.

(2) StAM, Löwenburg-Acta 1823/62 (15.9.1856), nach Dötsch 2006, S. 110.

Schlagwort: Bergfried
1856 Apr 08 Engelhard an Kurfürstliches Oberhofmarschallamt

Kommentierung der Kostenanschläge:
Abbruch und Neubau des Bergfrieds würde die Kosten im Gegensatz zur Herstellung des Turmes von 6100 RT auf 13600 RT erhöhen.
Gemäß 2. Kostenanschlag sollte das Pflaster im „Schlosshof“ erneuert und das Unkraut entfernt werden
Der 3. Anschlag betrifft die Einrichtung der Gasbeleuchtung im „dortigen Schloß“
StAM 7b1 466, o. Bl
Schlagwort: Bergfried
1856 Jul 12 Ursprüngliche Datum 6.3.1856 durchgestrichen, neues Datum schwer lesbar, verm. 12.7.1856 (1)

H. von Dehn: „Kosten-Anschag über Abbruch und Wiederaufführung des Hauptthurmes der Löwenburg“

u.a.
4. Boisserieverkleidungen des Rittersaales, Bibliothekszimmers und des Speisesaals vorsichtig abzubrechen
5.Fußböden aufzunehmen
6. Bohlenbelag der Plattform und des darunter liegenden Ziegeldachs abzunehmen
9. das aus Holz konstruierte Gewölbe des Rittersaals abzubrechen
12. das abzubrechende Mauerwerk nach brauchbaren und unbrauchbaren Materialien zu sondern
13. „Für Wiederaufführung dieses Mauerwerks ganz in der bisherigen Form, aber mit Lagen von durchgehenden Bindern aus Tuffsteinquadern, alle 6’ hoch wiederkehrend, die Tuffsteine der äußeren Verkleidung zwischen diesen Binderlagen mit Klinkern hintermauert.“
14. „Zu den Binderlagen sind erforderlich 7590 c’ Tuffsteine“
15. „Zu den äußeren Bekleidungssteinen außer den durch den Abbruch zu gewinnenden Mauersteinen 10 Steinruten Tuffstein zu brechen (…)“
16. „Zu der Hintermauerung derselben circa 255000 Stück Klinker anzuschaffen (…)“
(1) StAM 7b1 466, o. Bl
Vgl. Dötsch 2006, S. 111 und 116.


Schlagwort: Bergfried
1856 Sept 15 Engelhard (an kurfürstliches Oberhofmarschallamt ?) Entwurf

„Erläuterungen über den gegenwärtigen baulichen Zustand des großen Thurmes (…) und über die Art der Herstellung desselben (hierbei zwei Zeichnungen)“

Engelhard berichtet über die Verschlechterung des Zustandes seit erstem Auftreten der Risse im August 1854, über die zuerst nur nach Augenschein durchgeführten Untersuchungen, die erfolgte Anbringung der eisernen Anker und die dabei festgestellten weit schlimmeren Defekte, auch hinsichtlich der mangelnden Festigkeit des Mauerwerks, das „nur an der äußeren Seite und genau auf eine geringe Tiefe mit regelmäßig behauenen Steinen“ verkleidet ist, im übrigen aus „unregelmäßigen kleinen Steinen ohne Verband mit dem Äußeren aufgeführt ist (…)“. Die Folge war, dass sich das unregelmäßige Mauerwerk mehr gesetzt hat als die äußere Quaderbekleidung, die sich dadurch vom inneren Mauerwerk löste, aber nicht die Festigkeit hatte, um das obere Mauerwerk zu tragen, so dass sich einzelne Quader quetschten. Um einen möglichen Einsturz der Fensterpfeiler zu verhindern, wurden drei Fenster zugemauert. Da eine vollständige Sicherung des Turms durch weitere geplante Maßnahmen – Umreifung, etc. – nicht garantiert werden konnte, wird „der Abbruch und neue Aufbau des Turmes ausschließlich des Treppenhauses, welches noch stabil ist und bei dem Aufbau nicht durch Verzahnung im Mauerwerk, sondern durch zweckmäßige (?) Verankerung mit dem neuen Turm in Verbindung zu bringen wäre“ in Vorschlag gebracht. „Bei demneuen Aufbau würde zwar die jetzige innere und äußere Einrichtung des Thurmes beibehalten werden können, jedoch würde (…) die Konstruktion durch genügend durchbindende Quaderlagen, durch solide Ausführung des inneren Mauerwerks und sorgfältige Auswahl der Materialien verbessert werden können.“

StAM 7b1 466, o. Bl.;
Vgl. Dötsch 2006, S. 111.
Schlagwort: Bergfried
1856 Sept 15 Engelhard informiert im September 1856 den Kurfürsten direkt über die „Nothwendigkeit der allerunterthänigst in Antrag gebrachten Erneuerung“ des Bergfrieds. Er bat um die Einberufung einer „sachkundigen (…) Commission“ um die „Angelegenheit gemeinschaftlich einer genauen Prüfung und Erwägung zu unterziehen“.
StAM, Löwenburg-Acta 1854-1957,, 15. Sept. 1856, nach Dötsch 2006, S. 11.
Schlagwort: Bergfried
1856 Sept 15 Ausführung Tuffsteinmauerwerk

Nach der Abnahme von einigen Stücken der Innenverkleidung zeigte sich, „daß das aus Tuffsteinen von sehr geringer Qualität bestehende Mauerwerk des Thurmes nur an der äußeren Seite und zwar auf eine geringe Tiefe mit regelmäßig behauenen Steinen, dagegen im übrigen weit größeren Theil sehr kleinen Steinen ohne genügenden Verband mit dem Äußeren aufgeführt ist“.
StAM, Löwenburg-Acta 1823/62, nach Dötsch 2006, S. 110.
Schlagwort: Bergfried
1856 Okt 02 H. v. Dehn an Kurfürstliche Hofbau-Direktion:

Überprüfung der Abweichung des Mauerwerks

Bericht, dass die letzte „Revision und Ablothung“ keine Vergrößerung der Schäden ergeben habe.
Tabellarische Aufzeichnung der Ergebnisse der Ablothungen seit Sommer 1854 zeigte, dass die stärkste Abweichung des Mauerwerks am Fenster östlich der Fenstertür zu dem kleinen Hof zum Damenbau war.
D.h. die Sicherungsmaßnahmen schienen zunächst Erfolg versprechend.
StAM 7b1 466, o. Bl.;
Dötsch 2006, S. 111.
Schlagwort: Bergfried
1856 Okt 09 Gez. H. v. Dehn am 9.10.1856
Kurfürstliche Hofbau-Direktion am 13.10.1856

„Kostenanschlag über Erneuerung des schadhaften Theiles vom Hauptthurm der Löwenburg mittelst successiven Ersatzes des alten Mauerwerks an den 5 defekten Fensterpfeilern durch neues Quadermauerwerk“

Gesamtsumme 16.400 TR
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1856 Okt 15 Teilnahme Engelhards an einer Sitzung der Kurfürstlichen Ober-Bau-Commission

Vermerk, dass auf der Sitzung „eine versuchsweise Ausbesserung des Thurmes durch Ausgießen schadhaft geborstenen (?) Mauerwerks mit Cement als genügend bezeichnet“ (wurde) – „von einer sukcessiven Erneuerung der schadhaften Theile wurde der großen Kosten hakber abgestanden (?)“.
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried
1856 Okt 20 Probleme einer Reparatur des Turms

Der Versuch, den Turm durch Austausch des geschädigten Mauerwerks mit einem „gehörigen“ Mauerverband „mit großen Steinen in Cementmörtel (…) und geradlinigem Mauerwerk“ im unteren Bereich instand zu setzen, wurde bei einem Ortstermin als zu gefährlich, teuer und unsicher beurteilt, da selbst “bei der allervorsichtigsten Bauausführung nicht würde verhütet werden können, dass der obere Theil des Thurmes kleine Senkungen erlitt, welche dessen Dauer möglicherweise gefährden könnten“(2).
Die Ober-Bau-Commission hatte vorgeschlagen, zur Vermeidung von einem „gänzlichen Umbau jenes Thurmes“ zunächst die Höhlungen im Mauerwerk des Bergfrieds, „welche den Zusammenhalt des inneren und äußeren Mauermantels unterbrechen (…) mit dünnflüssigen und nachher zu Stein erhärtenden Cementmörtel auszugießen“(3) sowie beide Schalen mit Ankern zu verbinden.

Als Ergebnis der Untersuchungen und Beratungen empfahl die Commission schließlich in Absprache mit Oberhofbaumeister Engelhard im Oktober 1856 „die Erneuerung des fraglichen Thurmes (…), welcher jedoch eventuell der letztgenannte, wenig kostspielige Herstellungsversuch (…) voranzugehen hätte“
.
StAM, Löwenburg-Acta 1856, nach Dötsch 2006, S. 111.
(2) StAM, Löwenburg-Acta 1823/62, nach Dötsch 2006, S. 111.
(3) StAM, Löwenburg-Acta 1823/62, nach Dötsch 2006, S. 111.
Schlagwort: Bergfried
1856 Nov 05 H.v.Dehn an Kurfürstliche Hofbau-Direction:

Mitteilung von Dehns, dass die Ablotung des Hauptturmes dasselbe Resultat wie am 30. September zeigte, die eisernen Keile noch an gleicher Stelle waren und keine Vergrößerung der Schäden zu bemerken war.
StAM 7b1 466, o. Bl.
Schlagwort: Bergfried


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