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      Eintrag Quelle
1980 Mai 02 Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/M. und Hess. Kultusminister:

Bitte um Planungsauftrag für die Erstellung der notwendigen Baubestandsunterlagen zum Wiederaufbau der Löwenburg.
hbm, Akte
B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
1980 Mai 23 Dr. Eisingbach an Staatsbauamt Kassel

Bauunterhaltungsarbeiten
Am Außenmauerwerk sind über dem Brunnen zwei Konsolen herabgefallen. Steine haben sich aus der Zinnenrahmung gelöst und sind z. T. ausgebrochen.

Bitte um Überprüfung der Mauerschäden und der Feuchtigkeitsschäden in Kapelle und Damenbau und Bereitstellung der Mittel.
hbm, Akte
B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
Schlagwort: Remise
1980 Okt 31 Hessischer Minister der Finanzen an OFD Frankfurt/M.

Vorarbeiten zur Sanierung der Löwenburg:
Bitte um Beauftragung des Staatsbauamtes Kassel zur
1) Vervollständigung der Bestandspläne
2) Feststellung des gegenwärtigen Zustandes des Bauwerkes
3) Gesamtgutachten über erforderliche Baumaßnahmen
hbm, Akte
B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
1981 Jun 29 Prof. Dieter Haberland, Ergebnis der Überprüfung bestehender Bauteile im Hinblick auf unmittelbare Gefährdungen der Standsicherheit

Überprüfte Gebäude
- Zwischenbau auf der Nordostseite mit
- Bergfried und
- Treppenturm

1. Derzeitiger allgemeiner Zustand der Gebäude:
Das noch vorhandene Mauerwerk besteht aus Basalt-Tuffsteinen mit Kalkmörtel. Es zeigt die für Tuffsteinmauerwerk typische Oberflächenkorrosion.
Zusätzlich wird das Mauerwerk dadurch angegriffen, dass
- kein Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden ist
- Mauerkronen z. Teil nicht abgedeckt sind
- starker Pflanzenbewuchs Fugen und Steine zerstören
- aus vorhandenem Bauschutt Feuchtigkeit festgehalten wird und in das Mauerwerk übertragen wird.

Die Fugen des Mauerwerks sind weit offen. Der Mauerwerksverbund ist schlecht. Es ist zu vermuten, daß Teile der Wände zweischalig ausgeführt sind, mit einer (nichttragenden) Füllung aus Steinen und Mörtel.

1.1 Zwischenbau
Der Zwischenbau ist vermutlich nicht unterkellert. Zwischendecken sind nicht mehr vorhanden, lediglich am Treppenturm ist noch ein kleiner Bereich mit einem Steingewölbe überdeckt. Die Wände sind bis zu 9,5 m hoch. Ausreichende Verbindungen von Längs- u. Querwänden zur Sicherung der Standsicherheit sind durch den schlechten Mauerwerksverband und Vertikalrisse nicht vorhanden. Auch die vorhandenen Mauerwerksvorlagen sind in sehr schlechtem Verbund zu den Wänden hergestellt. In der Wand auf der Burghofseite sind die meisten Tür- und Fensteröffnungen nach dem Bombenschaden zugemauert worden. Die noch vorhandenen Türstürze in den Innenwänden sind durch das Nachgeben der Widerlager verschoben. In vielen Bereichen der Wandkronen hat der Fugenmörtel keine Festigkeit und keinen Verbund mehr mit den Steinen.

1.2 Vom Bergfried sind die Wände des Erdgeschosses und von zwei Geschossen Fensterpfeiler und Bögen im Anschluß an den Treppenturm erhalten. Die Pfeiler mit den Bögen sind gegenüber dem Erdgeschoß bis z 15 cm nach innen verschoben und nicht im Lot. Das Mauerwerk, vor allem der Bögen, ist gerissen und z. Teil stark verwittert. Das Erdgeschoßmauerwerk ist in gutem Zustand. Im Bergfried liegen Schutt und die Reste der untersten Balkendecke. Eine Unterkellerung wurde nicht festgestellt.

1.3 Treppenturm
Der Treppenturm besteht aus einer hölzernen Dachkonstruktion, den Außenmauern mit einem Umgang und im Innern einer gewendelten Holztreppe. Er ist vermutlich nicht unterkellert. Die Dachkonstruktion ist nicht zugänglich. Die äußerlich erkennbaren Holzteile sind teilweise verwittert. Die Treppe ist im unteren Turmdrittel noch begehbar, im mittleren Drittel stark beschädigt und im oberen Drittel nicht mehr vorhanden. Das Mauerwerk hat erhebliche, zum Teil klaffende, im wesentliche n vertikale Risse, die vermutlich durch einen Überdruck im Turminneren aus dem Bombenschaden herrühren. Die Risse sind zum Teil zwischenzeitlich mit Beton oder Zementmörtel geschlossen worden. Im oberen Turmbereich sind außen um den Turm Stahlseile angebracht worden, die ein weiteres Auseinandergehen des Mauerwerkes verhindern. Zur Kontrolle der Risse sind außen Gipsverbände angebracht worden. An den ausgebesserten Stellen und den Gipsbändern ist zu erkennen, dass sich einige Risse weiter öffnen. Durch das Nachgeben der Sturzwiderlager sind einige Sturzbögen verschoben und nicht mehr standsicher. Das Brüstungsmauerwerk des Umgangs ist durch Fugen- und Steinzerstörungen nicht mehr standsicher.“

2. Stellungnahme zur unmittelbaren Gefährdung der Standsicherheit.

Die untersuchten Bauteile sind insgesamt in vergleichsweise schlechtem Zustand. Unmittelbare Gefahren bestehen vor allem durch das Herabfallen nicht mehr standsicherer verwitterter Mauerwerksteile. Mit dem Versagen von einzelnen Bauteilen muß gerechnet werden, wenn besondere Beanspruchungen auftreten z.B. im Zusammenhang mit Arbeiten im Bauwerk bei Aufmaßen, Sicherungen oder bei Sturm. Nachfolgend werden für die einzelnen Gebäude die als nicht ausreichend standsicher anzunehmenden Teile aufgeführt. Sie sind in den beiliegenden Unterlagen gekennzeichnet.

2.1 Zwischenbau
- Längswände durch fehlende Queraussteifung aus dem mangelhaften Verbund zwischen Längs- u. Querwänden bzw. Pfeilern
- Bögen über Öffnungen der Querwände durch nachgebende Widerlager und Verwitterung von Mörtel und Steinen
- Gewölbe am Treppenturm
- Wandkronen
- Wandteile

2.2 Bergfried
- Loses und verschobenes Mauerwerk oberhalb der Fensterbögen im Anschluß an den Treppenturm
- Risse im Mauerwerk oberhalb des Erdgeschosses

2.3 Treppenturm
- Loses Mauerwerk der Turmbrüstung am Umgang
- Bogen über Fensteröffnung

3. Empfohlene Maßnahmen
Die Maßnahmen sind zu unterteilen in solche, die notwendig sind, um die unmittelbare Gefährdung von Personen, die sich im Bereich der Gebäude aufhalten, zu vermeiden und solche, die längerfristig die Standsicherheit der Bauteile gewährleisten.

3.1 Maßnahmen zur Abwendung unmittelbarer Gefährdungen
3.1.1 Zwischenbau
- Entfernung des vorhandenen Schutts
-Entfernung des Bewuchses einschließlich der zugänglichen Wurzeln
- Entfernung des Losen Mauerwerks
- Sicherung der Sturzbögen. Eine längerfristige Sicherheit der Sturzbögen ist nur gewährleistet, wenn die Widerlager nicht mehr nachgeben. Kurzfristig können die Bögen durch Absteifung gesichert werden.
- Abbruch des Bogens und des losen Wandmauerwerks
- Sicherung der Gewölbereste wie bei den Bögen, evtl. Abbruch

3.1.2 Bergfried
- Entfernung des vorhandenen Schuttes
- Entfernung des Bewuchses
- Entfernung des losen und verschobenen Mauerwerkes
- Sicherung der Fensterbögen und Pfeiler und der an den Turm anschließenden Wandteile.
Eine Sanierung der Pfeiler und Bögen im vorhandenen Zustand ist z.B. mit Hilfe von verpressten Stahlankern in Verbindung mit dem Turm und anschließendem Verporen der Risse und Fugen möglich. Im Hinblick auf einen Wiederaufbau des Bergfrieds wird aber empfohlen, die verschobenen und gerissenen Mauerwerksteile abzubrechen und die brauchbaren Steine für den Wiederaufbau zwischenzulagern.

3.1.3 Treppenturm
- Entfernung des losen Brüstungsmauerwerkes
- Abstützung des gefährdeten Sturzbogens

3.2 Maßnahmen zur längerfristigen Gewährleistung der Standsicherheit
Diese Maßnahmen sollten detailliert im Zusammenhang mit der Sanierung der Bauteile festgelegt werden. Erforderlich ist im wesentlichen folgendes:
- Aussteifung der Wände des Zwischenbaues durch die Anordnung von Ringbalken in Deckenhöhe und der Verbindung von Ringbalken, Längs- u. Querwänden durch verpresste Stahlanker mit ausreichend großen Kopfplatten
- Sicherung der Sturzbögen.
Eine Sicherung der Stürze ist nur gewährleistet, wenn die Sturzwiderlager nicht mehr nachgeben. Dies gilt vor allem für die Stürze in den Querwänden. Die Unnachgiebigkeit der Widerlager (Längswände) muß z.B. durch die o. g. verpressten Stahlanker als Zugband gewährleistet werden. Danach ist das Sturzmauerwerk mit hydraulischem Kalkmörtel auszupressen.
- Sicherung des Turmes
Eine langfristige Sicherung des Mauerwerkes wird durch tangential verpresste Stahlanker mindestens jeweils zwischen den Fensteröffnungen empfohlen.
Mit der Sanierung des Turmdaches wird die Anordnung geeigneter Ringanker unter der Dachkonstruktion und in der Höhe des Umganges empfohlen. Die Wendeltreppe sollte ausgebaut, restauriert und entsprechend dem ursprünglichen Zustand wieder eingebaut werden.

Im gesamten Burgbereich kann durch die Art des Mauerwerks nicht ausgeschlossen werden, dass Stein- und Mörtelteile gelöst werden und herabfallen.
In den wiederhergestellten oder sanierten Bauteilen sind inzwischen wieder einzelne klaffende Risse aufgetreten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die neuen Risse bzw. die Rißbreitenänderungen aus Baugrundbewegungen herrühren. Es ist deshalb für die Sanierung erforderlich, einen Baugrundsachverständigen hinzuzuziehen.“
VSG, Altordner Bauakten Nr. 1, Löwenburg Sanierung und Wiederaufbau 1961-1983
s. Kopie im Anhang
und
hbm, Akte B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
Schlagworte: Bergfried, Löwenburg, Statik, Treppenturm Bergfried, Verbindungsbau
1981 Jul 27 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Gründung
Untergrund- und Gründungsverhältnisse im Bereich Löwenburg
Gutachten des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung
Bearbeiter Dr. Bernhard, 1. Bericht

Allgemeine Darstellung:
„(…) der Untergrund im Bereich der (…) Löwenburg (wird) von Basalttuff gebildet, der im Verlauf vulkanischer Aktivitäten während der Tertiärzeit hier abgelagert worden ist. Hierbei ist zu beachten, dass unter der Sammelbezeichnung „Basalttuff“ die verschiedensten Materialien geführt werden, die sich in der Kornzusammensetzung und auch in der Gesteinsfestigkeit erheblich voneinander unterscheiden können. So kann es sich dabei sowohl um sehr feinkörnige Staubtuffe (d = 0,25 mm) wie auch um Blocktuffe mit Kornanteilen bis über d = 32 mm handeln. Meist liegen diese Korngrößen in den unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen vor. Die Wasserdurchlässigkeit der Tuffe ist in Abhängigkeit von der Kornzusammensetzung sehr wechselhaft.
(…) die Baugrundverhältnisse im Bereich der Löwenburg (müssen) aus o. g. Gründen als sehr ungleichmäßig bezeichnet werden (…). Infolge wechselnder mineralogischer Zusammensetzung der Tuffe ist auch eine unterschiedliche Verwitterung nicht auszuschließen, die unter dem möglichen Einfluß des Grundwassers entsprechende Auswirkungen auf die Tragfähigkeit bestimmter Gründungsbereiche haben kann.“

Empfehlungen: weitere Untersuchungen durch gezielt angesetzte Bodenaufschlüsse, Erkundungen der Untergrund- und Baugrundverhältnisse sowie der Grundwasserverhältnisse, Schürfe und Kernbohrungen.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagworte: Gründung, Löwenburg
1982 Mai 11 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Natursteine

Bauchemische und bauphysikalische Untersuchungen an Natursteinen zur Fachplanung der Stein-Konservierungsmaßnahmen an der Löwenburg
BAYPLAN Bayerische Bautenschutz-Fachplanung GmbH:

- Schadstoffanalysen an Oberflächenproben
- Überprüfung der Tuffsteine auf Bindemittel und Wasseraufnahme
hbm, Akte
B 1151/7-16/123
Schlosspark Wilhelmshöhe Löwenburg v. 1.1.1970 - 30.06.1987
und Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
1982 Aug 13 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Gründung
Untergrund- und Gründungsverhältnisse im Bereich Löwenburg
Gutachten des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung
Bearbeiter Dr. Bernhard, 2. Bericht

Grundlage: 6 Kernbohrungen von 20 m bis 22 m Tiefe an der Ost- und Westseite der Burganlage, 7 Schürfe unterschiedlicher Tiefe im Ostteil der Burganlage

Folgerungen:
„Die bis zu einer Tiefe von 22 m unter Geländeoberfläche ausgeführten Kernbohrungen zeigten, dass im Bereich der Löwenburg außerordentlich stark wechselnde Untergrundverhältnisse vorliegen. So steht der westliche Teil der Anlage auf Basaltgestein. Im Ostteil, d.h. nahe dem relativ steil nach Ostnordost abfallenden Hang wurde demgegenüber durchweg Tuff-Gesteine angetroffen. Diese sind fein- bis grobkörnig und zeigen oft eine an sich für echte Sedimentgesteine typische Schichtung oder Bänderung. Kennzeichnend für die Tuffgesteine ist ihr außerordentlich hohes Porenvolumen und die Fähigkeit Wasser zu speichern. Außerdem sind feinkörnige Tuffe stark verwitterungsanfällig. Der Wechsel der Gesteine (Basalt-Tuff) ist hier etwa parallel zur Längserstreckung der Burganlage anzunehmen. (…)
Es ist also festzuhalten, dass der Baugrund im Bereich der Löwenburg von der Gesteinszusammensetzung wie auch von der Beschaffenheit der Gesteine äußerst wechselhaft und regellos aufgebaut ist.
Hinzu kommt, dass die Gesteine des Untergrundes durchweg stark geklüftet sind. Die Tatsache, dass sowohl offene wie auch mit Lehm oder Gesteinsschutt ausgefüllte Klüfte vorhanden sind, deutet auf früher stattgefundene Bewegungen im Untergrund hin, deren Richtung bei der vorliegenden Morphologie Ostnordost sein dürfte. Diese Bewegungen müssen nicht in einem ursächlichen Zusammenhang mit dem Bauwerk „Löwenburg“ stehen. Allein die leichte Verwitterbarkeit der besonders im vorderen (östlichen) Steilhangbereich vorliegenden Tuff ist Anlaß genug für derartige Erscheinungen. (…)
Insgesamt sind die Baugrundverhältnisse im Bereich der Löwenburg als mäßig, für dieses Gebiet jedoch als normal zu bezeichnen.
Für die Sanierungsarbeiten, besonders an der Ostseite der Anlage, d.i. auch beim Wiederaufbau des zerstörten Bergfrieds, müssen die Baugrundverhältnisse berücksichtigt werden, um künftige Schäden zu vermeiden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass angeblich schon kurz nach Fertigstellung oder noch während der Bauzeit, d. i. um 1796 hier erhebliche Gebäudeschäden eingetreten sind, deren Ursache wohl auch mit in den Baugrundverhältnissen liegt. Beim Wiederaufbau des Bergfrieds muß sichergestellt werden, dass die künftige Bodenpressung die ehemals – vor der Zerstörung – wirksam gewesene möglichst unterschreitet, auf keinen Fall überschreitet.
Schon vor Beginn der Sanierungsarbeiten sollten an der Ostseite 6 bis 8 Meßpunkte angebracht werden und durch Feinnivellements in Abständen von 3 Monaten auf Höhenveränderungen überprüft werden.
(…)
Nachdem bereits eine sehr starke Abgrusung bzw. ein brockiger Zerfall unmittelbar über Geländeoberfläche liegender Werksteine zu beobachten ist, sollte hier der Einbau einer – bisher sicher nicht vorhandenen – Horizontalisolierung erwogen werden, die den kapillaren Wasseraufstieg durch Fundamente unter Grundmauern verhindert. Weiterhin ist für beschleunigte Ableitung von Tageswässern zu sorgen und der Anfall von örtlich konzentriert einwirkendem Spritzwasser zu verhindern.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagworte: Gründung, Löwenburg
1982 Sept. Vorlage der gemäß Erlaß des HMdF vom 31.10.1980 erstellten Gutachten

Zum baulichen Zustand:

„(…) in den letzten Jahrzehnten zunehmend verschlechtert.
Durchfeuchtungen in Folge unzureichender Wasserabführung und stark zunehmende Oberflächenkorrosion an dem verwendeten Tuffsteinbaumaterial i den nicht zerstörten Gebäudebereichen. Die vorhandenen Dächer und Holzkonstruktionen sind angegriffen.
In den zerstörten Gebäudebereichen wird das Tuffsteinmauerwerk zusätzlich dadurch angegriffen, dass
- die Fugen des Mauerwerks weit offen sind
- der Mauerwerksverband schlecht ist
- kein Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden ist
- Mauerkronen nicht abgedeckt sind
- starker Pflanzenbewuchs Fugen und Steine zerstört
- aus vorhandenem Bauschutt Feuchtigkeit festgehalten wird und in das Mauerwerk übertragen wird

Untersuchungen:

2.3.1 Statik – Prof. Haberland, Kassel
2.3.2 Baugrund – Dr. Bernhardt (Landesamt für
Bodenforschung)
2.3.3 Gestein – Dr. Weber, Fa. Bayplan
2.3.4 Bauaufnahme – Photogrammetrie – Staatsbauamt
Kassel, Büro Haist-Klump (Darmstadt)
2.3.5 Kunstgeschichte – Denkmalpflege – Dr. H.C. Dittscheid
Hbm, Akte B 1151/7-611/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.10.83-31.03.85, o.Bl.
Schlagwort: Löwenburg
1982 Nov 08 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Gründung, Statik, Steinkonservierung - Vorbereitung Bauantrag
Vermerk Staatsbauamt Kassel

1. Baugrunduntersuchungen
(Dr. Bernhardt, Hess. Landesamt für Bodenforschung)
„Da angenommen wird, dass sich – bedingt durch tiefer liegende Gleitschichten – talseitige Bewegungen des Geländes abzeichnen, hält Herr Dr. Bernhardt ein Meßprogramm mit einer voraussichtlichen Messdauer von 3 Jahren für erforderlich.“

2. Statische Untersuchungen
(Prof. Haberland)
„Soweit Teile des Mauerwerks und der Decken erneuert werden müssen, sollten sie so leicht als möglich gestaltet werden (Holzbalkendecken, Verblendmauerwerk mit leichter Hintermauerung). Für eine schnelle Wasserabführung ist zu sorgen. Statt Sperrschichten sind Kiespackungen mit Drainagen vorzusehen. Der Abbruch von Mauerteilen ist ebenso wie Injektionen auf ein Minimum zu beschränken. Durch den Einbau von Verankerungen sind gefährdete Bauteile zu sichern, offene Fugen mittels tuffsteinverträglichem Mörtel zu schließen.“

3. Steinkonservierung
(Dr. Weber, Fa. Bayplan)
„Grundsätzlich ist eine Konservierung der Tuffsteinfassaden möglich und in größeren Bereichen unumgänglich. Es ist erforderlich, konservierte Probeflächen anzulegen.“

4. historische Bauunterlagen
(Prof. Dittscheid)
Das Quellenmaterial ist „so umfangreich, dass eine sachgerechte Rekonstruktion der zerstörten Gebäudeteile einschl. der Innenräume und Außenanlagen bis ins Detail durchgeführt werden kann.“
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagworte: Gründung, Statik
1982 Dez 22 Kapelle, Glasfenster

Vermerk VSG (Schmid) über die notwendige Sicherung der akut bedrohten mittelalterlichen Glasmalereien.

"(...) Die für die Wiederaufbauarbeiten der Löwenburg vorgesehenen Restaurierungsarbeiten an den Glasgemälden fußen auf 1977 in Nürnberg von Dr. Frenzel durchgeführten Proberestaurierungsarbeiten.
Die 1977 restaurierten Glasgemälde lagern seit dieser Zeit in der Löwenburg, da die erforderliche notwendige Schutzverglasung fehlt. (...) Der zunehmende Verfall der Glasmalereien (...) macht eine umgehende Sicherung der Fenster erforderlich."
Pitz & Hoh GmbH: Löwnburg, Ordner 4 Kapellenfenster.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1983 Jun 30 Bauantrag,
aufgestellt 30.6.1983
genehmigt 9.1.1965 Hess.Min. f. Wiss. und Kunst

„Wiederaufbau des durch Krieg zerstörten Teils der historischen Burganlage „Löwenburg“ (…) sowie grundlegende Instandsetzung der restlichen Burganlage zur Sicherung der sehr schlechten Bausubstanz, einschl. bauliche Verbesserung der beiden Dienstwohnungen sowie der Dienst- und Depoträume.
Die z. Zt. Unvollkommenen Betriebseinrichtungen, wie Heizung, Elt.-Anlagen, Klimatisierung und Sicherungsanlage im nicht zerstörten Bereich sind zu erneuern und auf den wiederaufzubauenden Teil auszudehnen. Die zur Burganlage gehörenden Außenanlagen sind in den Wiederaufbau mit einzubeziehen.
Die beantragten Maßnahmen (…) haben zum Ziel, die künstlerische und historische Aussage des Gesamtkunstwerkes wiederzugewinnen und so eine umfassende Darstellung der wiederhergestellten Anlage für die Öffentlichkeit zu erreichen. Sie soll umfassen:
- insbesondere den Wiederaufbau und die Einrichtung der im Krieg zerstörten Gebäudeteile und Instandsetzung des vorhandenen Bestandes auf der Grundlage des geprüften und vorhandenen Quellenmaterials und der Bestandsinventare sowie eine Rückführung und Neuordnung der vorhandenen Inneneinrichtung.
- die Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Außenanlagen, die zum Gesamtentwurf gehören: Garten, Blumengarten, Weinberg, Turnierplatz, Wolfsschlucht, Tiergarten und
- die Behebung technischer und statischer Mängel und die Eindämmung des Steinzerfalls.
Die Präsentation und sinnvolle Nutzung soll nach den Vorstellungen der Schlösserverwaltung erfolgen.“

Qualitative Bedarfsanforderung, u.a.
„Schauräume und Museumsräume gehen von der Bauwerks- und Ausstattungssubstanz von 1816 aus, müssen jedoch der Nutzung entsprechend ausgestattet werden.“
„Hauptsächlich Nutzung des Baudenkmals als Museum mit führungsstrukturiertem Ausstellungsbereich sowie begehbarer Dokumentation und Information, daneben Depoträume. Ferner 2 Dienstwohnungen für die Schlossaufseher. Wegen der entlegenen Lage und der besonderen Bedeutung des Objekte sind zwei Dienstwohnungen, die auch bisher vorhanden waren, unbedingt erforderlich.“
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, 2. Teil-HU-Bau, B 1151/7-611/121/92
Schlagwort: Löwenburg
1983 Juli Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Statik – Prof. Haberland
Gutachterliche Stellungnahme zum baulichen Zustand der Burg und dem Wiederaufbau noch kriegszerstörter Bauteile

„Die tragenden Wände bestehen im wesentlichen aus Tuffsteinmauerwerk in Kalkmörtel. Vereinzelt sind Werkstücke aus rotem Sandstein eingebaut. Eine Ausnahme bildet das zweite Obergeschoß in der Nordecke des Hofes. Es ist aus Holzfachwerk mit Schieferverschindelung. Über den Kellern auf der Westseite sind Tonnengewölbe aus Tuffsteinmauerwerk angeordnet. Über der sog. Eingangshalle im Erdgeschoß der Nordostseite ist ebenfalls ein Tonnengewölbe vorhanden. Die meisten Geschoßdecken sind Holzbalkendecken. Im Museumsteil über dem sog. Jagdzimmer im Erdgeschoß ist eine Massivdecke vorhanden. Sie besteht aus Ziegelkappen zwischen Stahlträgern. (…)
Die Dächer sind zimmermannsmäßige Holzkonstruktionen, die mit Schieferplatten gedeckt sind. Zur Fundamentierung sind die Außenmauern bis 1,0 m unter Oberkante Gebäude geführt. Darunter befindet sich noch eine „Auffüllung“ aus Tuff, Sandstein oder Basaltblöcken in Mörtel oder Lehm bis zum gewachsenen Boden in etwa 2,5 m Tiefe.
(…)
Die Außenwände der meisten Räume und Türme sind 60-80 cm dick. Wandteile des Zwischenbaues auf der Nordostseite sind zwischen Pfeilern nur 25-35 cm. Die Wand des Treppenturmes ist etwa 1,0 m dick. Die Außenwand des Bergfriedes war etwa 1,3 m dick und zweischalig (…).

Die Gewölbe
Das Gewölbe über der Eingangshalle ist stark geschädigt.
Über der Kapelle sind Kreuzgewölbe aus Ziegelmauerwerk angeordnet.

Die Geschoßdecken
Die Geschoßdecken sind im übrigen überwiegend aus Holzbalkendecken. Die Balken sind zum Teil aus Eichen-, zum Teil aus Nadelholz. Die Ziegelkappendecke über dem Jagdzimmer ist vermutlich bei der Wiederherstellung von 1957 eingebaut worden.

Die Dachkonstruktionen
Als Formen sind Satteldach, Walmdach, Pyramiden- und Kegeldächer vorhanden. Im Bereich des südlichen Tores (…) auch Flachdächer (…).zimmermannsmäßige Holzkonstruktion (…) Dachdeckung besteht aus Schiefer. (…)
Besondere Schwierigkeiten ergeben sich beim Anschluß der Dachflächen an die Zinnen. (…)

Die Baukonstruktion
(…) Für die Decken ergeben sich mit Ausnahme des Bergfriedes und der Kapelle Spannweiten um 6,0 m.
Lichte Raummaße betragen im Erdgeschoß in Deckenspannrichtung z.B.
Rüstkammer 6,20 m
Marstall 1 x 4,60 m
Spielzimmer 5,80 m
Jagdzimmer 5,00 m
Schlafzimmer 5,90 m
Bergfried 7,50 m

(…).
Für die Kapelle und die hohen Türme sind statische Nachweise der bestehenden Bauteile notwendig.
Die Zugfestigkeit und Schubfestigkeit sind in jeder Richtung vernachlässigbar gering. Dadurch können folgende Beanspruchungen nicht schadlos aufgenommen werden:
- Unterschiedliche Fundamentsetzungen, die den unterschiedlich hohen Bauwerkslasten entstehen können oder aus den unterschiedlichen Bodenverhältnissen herrühren.
- eventuelle horizontale Baugrundbewegungen aus der Geländeneigung
- Horizontalkräfte aus Gewölbeschub und aus den Kämpferkräften der Bögen über Fenstern und Türen
- Horizontalkräfte aus Dachkonstruktionen
- Horizontalkräfte aus Windbelastung und aus Lotabweichungen tragender Bauteile (…)
- Erschütterungen aus Explosionen, Sprengungen und Flugzeugknall.
Durch den schlechten Verband im Mauerwerk sind Verbindungen von Längs- und Querwänden, von Vorlagen und Pfeilern mit dem übrigen Mauerwerk kaum wirksam.
Ringbalken zur Verbindung von Längs- und Querwänden und den Wänden mit den Decken sind (…) nicht vorhanden. Maueranker zur Verbindung von Holzkonstruktionen mit dem Mauerwerk wurden nur vereinzelt festgestellt.
Schäden
Wieweit Rissschäden im Mauerwerk aus Baugrundbewegungen entstanden sind, kann bisher nicht festgestellt werden
Eventuelle vertikale Setzungen des Baugrundes müssten nach dem Alter des Bauwerks abgeschlossen sein. Horizontalbewegungen aus der Hanglage können nur durch ein langfristiges Messprogramm ermittelt werden.
(…)
Feuchtigkeitsschäden
(…) Die Dachhaut ist an vielen Stellen undicht (…) teilweise durch Bewegungen in der Dachkonstruktion, vor allem aber durch die Anschlüsse der Dachhaut an die Zinnen, Brüstungen, Türme und sonstige Aufbauten (…)
Eindringende Feuchtigkeit hat dazu geführt, dass darunter liegende Holzbalkendecken schwer geschädigt sind. Dies gilt für die Decken über dem 1. OG auf der Westseite in der Wohnung über dem Marstall und im „Küchenbau“.
Durch das Fehlen einer horizontalen Feuchtigkeitsisolierung für die Treppenanlage vor dem Küchenbau wurde das darunterliegende Mauerwerk völlig durchfeuchtet.
Durch unsachgemäße Ableitung des Dachwassers zwischen den Zinnen wird vor allem bei Wind Regenwasser in die Außenwand geleitet.
(…)
Eine horizontale Abdichtung gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit im Mauerwerk ist nicht vorhanden. (…)
(…)
Bisher direkt von Feuchtigkeitsschäden betroffen
sind Decken in den Räume 22 und 32.
Mauerwerksrisse
Im Mauerwerk sind vor allem Vertikalrisse festzustellen (…) über Fenster- und Türstürzen, (…) an Verbindungen von Längs- und Querwänden und in den Türmen (…), häufig über die gesamte Turmhöhe. Die Ursache sind Horizontalkräfte, die durch die fehlende Zugfestigkeit des Mauerwerks nicht aufgenommen werden können. Einzelne Risse, vor allem in den Türmen, sind auch nach Sanierungsmaßnahmen wieder aufgetreten. Bei Gewölben und Bögen sind Risse durch das Nachgeben der Widerlager entstanden. Einige Stürze haben sich nennenswert nach unten verschoben. Sie sind nicht mehr standsicher. Die genannten Schäden sind in allen Gebäudeteilen festzustellen. (…)
Schäden in der Dachkonstruktion
(…) tragen zu den Dachundichtigkeiten wesentlich bei (…).
Ursachen:
- örtliche Feuchtigkeit
- örtliche Überlastung einzelner Holzquerschnitte
- fehlerhafte Ausbildung von Anschlüssen und Verbindungen, z.B. die Kehlen der Dachflächen
- Kriegseinwirkungen
- nachträgliche Änderung von Konstruktionen
- Insektenbefall im Nadelholz.
(…) Sanierung unverzüglich erforderlich (…) insbesondere die Bauteile auf der Ostseite ( Westseite ?) neben der Kapelle
Kapelle
(…) Gewölbe ist 12 cm dick (…) aus Ziegelmauerwerk (…)
In den Gewölben sind feine Risse festzustellen. Ein etwas stärkerer Riß verläuft zwischen dem Gewölbe und der hofseitigen Giebelwand. Diese Risse sind aus geringfügigen Bewegungen in Gewölbekämpfern entstanden. Sie sind zur Zeit für die Standsicherheit ohne nennenswerte Bedeutung. (…)

Sanierungsmaßnahmen
(…)
Die Ableitung des Regenwassers von den Dachflächen ist so zu gewährleisten, daß die vertikalen Wandflächen möglichst nicht naß werden. (…)
Die Anordnung einer durchgehenden horizontalen Wandabdichtung in allen Wänden ist nicht möglich. (…) Die Dränage sollte vor allen Außenwänden, besonders aber auf der Bergseite angeordnet und an eine Vorflut angeschlossen werden. (…)

Behandlung von Rissen
(…) Vernadelung im Bereich von Rissen und bei schlechtem Verband.
Ringbalken bei vertikalen Turmrissen, z.B. über den Fensterstürzen
Ringbalken und/oder Vernadelung sollten nur angeordnet werden, wenn sich Risse ständig erweitern oder klaffen (…). Bei der Vernadelung ist nicht auszuschließen, daß neue Risse außerhalb der gesicherten Bereiche entstehen. Dort wo Mauerwerksteile nicht mehr standsicher sind, z.B. bei Stürzen, müssen diese Teile erneuert werden. Stehen diese Schäden mit weitergehenden Rissen in Zusammenhang, so sollten in diesen Bereichen partielle Stahlbetonzugbalken mit entsprechenden Vernadelungen vorgesehen werden.

Holzkonstruktionen
Die Balken der Balkendecken über den Räumen 22, 23 und 77, 78 sind durch Feuchtigkeit geschädigt.

Zwischenbau
(…) Erdgeschoßdecke, Dachdecke und Dachkonstruktion sind nicht mehr vorhanden, lediglich am Treppenturm ist noch ein kleiner Bereich mit einem Steingewölbe überdeckt. Die Außenwände sind in wesentlichen Teilen über zwei Geschosse erhalten. Auf der Hofseite fehlt ein Wandfeld im Norden im Obergeschoß, auf der Talseite die Wand neben dem Bergfried im Obergeschoß.
Die Querwände sind fast nur im Erdgeschoß erhalten. (…) da das Kämpfermauerwerk der Türsturzbögen nachgegeben hat, sind die Sturzsteine verschoben. (…) ausreichende Aussteifung der Längswände nicht mehr gewährleistet.“
- Vorschläge zur Sicherung der Außenmauern entweder im Zuge mit der Wiederherstellung des Gebäudes oder im jetzigen Zustand durch Aussteifungskonstruktion.
„Bergfried
(…) Erhalten ist das Außenmauerwerk im Erdgeschoß und Mauerwerksreste von zwei weiteren Geschossen im Anschluß an den Treppenturm. (…) Innendurchmesser im Erdgeschoß 7,50 ; die Außenwanddicke 1,34 m. Der Bergfried war vor der Zerstörung etwa 22 m über der Hofebene hoch (…) Das vorhandene Mauerwerk besteht im wesentlichen aus Tuffsteinen in Kalkmörtel. Die Fensterbögen sind innen aus Ziegelmauerwerk hergestellt. Sockel- und Erdgeschoßmauerwerk sind in guten Zustand. Die Wandkrone des Erdgeschoßmauerwerkes ist mit einer Mörtelschicht abgedeckt. Der Sockel ist innen bis in die Hofebene mit Boden und Mauerwerk verfüllt.
Die Mauerwerksteile oberhalb des Erdegeschosses (…) im Anschluß an den Treppenturm sind in schlechtem Zustand. Die Pfeiler sind gegenüber dem Erdgeschoß bis zu 15 cm nach innen verschoben und nicht lotrecht.. Das Mauerwerk, vor allem der Bögen, ist gerissen und zum Teil stark verwittert.
(…)
Bislang ist (…) der Anschluß des Sockels an den Baugrund nicht an jeder Stelle bekannt. Vor dem Wiederaufbau ist zu untersuchen, ob eine Gleitfuge zwischen Sockel und Baugrund ausgeschlossen ist. Der Anschlussbereich sollte freigelegt und vom Baugrundsachverständigen begutachtet werden. (…)
Für den Wiederaufbau wird folgendes empfohlen:
Die gewählte Bauweise soll gewährleisten, daß die auftretenden Lasten möglichst klein werden. (…) auf keinen Fall größer (…), als die des ursprünglichen Bauwerkes.
Für Dach und Decken wird soweit möglich die Rekonstruktion der ehemaligen Holzbauteile empfohlen.
Das Einbeziehen der oberhalb des Erdgeschosses noch vorhandenen Mauerwerksteile in den Wiederaufbau ist schwierig. Im Anschluß des Mauerwerks an die verschobenen und beschädigten Pfeiler sind immer Riss zu erwarten. Die Sanierung der zu erhaltenden Teile ist aufwendig. Die Mauerwerksteile sollten deshalb abgebrochen werden.
Das aufgehende Mauerwerk kann aus Tuffsteinen und Ziegeln bestehen. Ein guter Verbund ist erforderlich. Die Wandstärken sind nach statischen und bauphysikalischen Notwendigkeiten festzulegen.
Jeweils in Deckenhöhe sind Stahlbetonringbalken innerhalb des Mauerringes vorzusehen. Ein Ringbalken wird auch im Bereich des Sockels empfohlen. Er sollte durch Injektionsanker mit dem Sockelmauerwerk verbunden werden.“
Treppenturm
29,9 m hoch, Innendurchmesser 2, 8 m; Wanddicke etwa 1,20 m.
„Das Mauerwerk ist über die Wandstärke mit Bruchsteinen im Verband gemauert. (…) Es muß davon ausgegangen werden, daß das Mauerwerk des Treppenturmes erheblich überlastet ist. Diese Überlastung ist erheblich geringer, wenn der Treppenturm mit dem Bergfried verbunden ist. Es entfällt dann ein Teil der Windbeanspruchung.
Die Dachkonstruktion ist nicht zugänglich. Die äußerlich erkennbaren Holzteile sind teilweise verwittert. Die Wendeltreppe ist im unteren Turmdrittel noch begehbar, im mittleren Drittel stark beschädigt und im oberen Drittel nicht mehr vorhanden.
Das Mauerwerk hat viele, zum Teil klaffende, im wesentlichen vertikale Risse. Sie sind vermutlich durch Überdruck im Turminneren aus Bombendetonation entstanden. Die Risse sind zum Teil zwischenzeitlich mit Beton oder Zementmörtel geschlossen worden. Im oberen Turmbereich sind außen um den Turm Stahlseile angebracht worden, die ein weiteres Auseinandergehen des Mauerwerkes verhindern.“ Gesetzte Gipsmarken zeigen, daß sich einige Risse, wenn auch wenig, weiter öffnen.
1982 Vermessung des Turms vom Staatsbauamt Arolsen. Die horizontale Messdifferenz oberhalb der angrenzenden Bauten ergab eine Erweiterung des Turms parallel in Nord-Südrichtung über die Messhöhe von 7,08 m um etwa 20 cm. Grund: keine einseitige Setzung, sondern die Größe der mit Beton geschlossenen Vertikalrisse. „Mit der Aufweitung des Turms haben sich auch die Widerlager der Fenster- und Türstürze verschoben. Dadurch haben sich einige Sturzbögen nach unten bewegt und sind nicht mehr standsicher. Das Brüstungsmauerwerk des Umgangs ist durch Fugen- und Steinverwitterung nicht mehr ausreichend standsicher.“
Turmsanierung.
Ausbau der Wendeltreppe
Eintragung von Stahlankern zur Verbesserung der Ringzugfestigkeit
Stahlnadeln sind (…) ohne Ankerplatten und ohne Vorspannung vorgesehen. Sie werden damit erst wirksam, wenn zusätzliche Zugbeanspruchungen auftreten und wenn guter Verbund zwischen Nadeln und Mauerwerk erreicht wird. (…) Gegebenenfalls müssen Ankerplatten angeordnet werden.
Ausbesserung und Verpressung von schadhaftem Mauerwerk. Das Mauerwerk des unteren Turmdrittels ist überlastet. Falls das Mauerwerk (…) Hohlräume enthält, kann die Tragfähigkeit durch das Auspressen der Hohlräume mit Trasskalkmörtel oder Trasszementmörtel verbessert werden. (…)
Anordnung von Stahlbetonringbalken unter der Dachkonstruktion und im Bereich des äußeren Umganges.
Wiederherstellung des Gesimses und des Brüstungsmauerwerkes des äußeren Umganges.
Sanierung der Dachkonstruktion.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagworte: Statik, Löwenburg
1984 Jan 18 VSG Kraus / Dr. Mathieu : Ergebnisse der gutachterlichen Voruntersuchungen zum Wiederaufbau:

1. Der statisch gefährdetste Bereich, lt. Prof. Haberland, ist die Galerie zwischen Damen- und Herrenbau. Zu entscheiden. Ob der bereich gehalten werden kann bzw. soll (Hilfskonstruktion) oder abgetragen und wieder aufgebaut werden muss.

2. Baugrunduntersuchung von Dr. Bernhard: Bodenverhältnisse sind zwar problematisch, ein Wiederaufbau aber grundsätzlich möglich, wenn die Belastungen (Bodenpressungen) nicht über den ursprünglichen Zustand, vor der Zerstörung, hinausgehen.

3. Lt. Bayplan-Gutachten ist Festigung des Tuffsteins nur in Teilbereichen möglich; wo dies ausscheidet, muß mit Steinersatz gearbeitet werden. Klärung der Entwässerungsfrage. Ungeklärt ist noch wie nach einer Hydrophobierung der aufsteigenden Feuchtigkeit im Mauerwerk entgegengewirkt werden soll.

4. Die kunsthistorischen Voraussetzungen für eine vollständige Rekonstruktion sind aufgrund der vorliegenden Inventarisierung und der historischen Bauaufnahmen möglich (Korr. besonders günstig!)

5. Die photogrammetrischen Aufnahmen des Ing. büros Haist-Klum (Darmstadt) werden von St.B.A. Kassel bauzeichnerisch umgesetzt und ausgewertet.

weiteres Vorgehen:
- Gesamtkonzeption für den Wiederaufbau
- VSG prüft die Notwendigkeit zweier Dienstwohnungen
- Staatsbauamt erstellt Raumbedarfsplan für alle vorhandenen und neu aufzubauenden Räume
- 1984/85 nur Bauunterhaltungsmaßnahmen.
Hbm, Akte B 1151/7-611/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.10.83-31.03.85, o.Bl.
1984 Okt 25 VSG: Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
Quantitative und qualitative Bedarfsanforderungen mit Raumbedarfsplan

= Vervollständigung des mit Bericht vom 30.6.1983 vorgelegten Bauantrags
Hbm, Akte B 1151/7-611/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.10.83-31.03.85, o.Bl., und Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
10 Bauantrag 1983-1985.
1984 Okt 12 Sprengerschütterungen an der Löwenburg
VSG Dr. Mathieu an Staatsbauamt Kassel

Bitte um fachtechnische Stellungnahme, ob die Erschütterungen aus Sprengungen im Bereich der Steinbrüche in der Nähe der Löwenburg zu Schäden am Gebäude führen können.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagwort: Sprengerschütterungen
1984 Nov 06 Sprengerschütterungen an der Löwenburg
Hess. Landesamt für Bodenforschung an Staatsbauamt Kassel

„Bei der geologischen Situation am Ostabhang des Habichtswaldes sind die Voraussetzungen für die Übertragung von Erschütterungen – ausgehend von Sprengungen – auch über größere Entfernungen (> 1 km) grundsätzlich als gegeben anzusehen.
Der Untergrund wird hier von großflächig zusammenhängenden mächtigen Basalt- und Basalttuffvorkommen gebildet, in denen der Steinbruchsbetrieb umgeht und auch die Löwenburg gegründet ist. Diese Gesteine sind teilweise zur Energieübertragung gut geeignet.“

Zur Frage ursächlicher Zusammenhänge zwischen Gebäudeschäden und Sprengarbeiten sind geophysikalische Untersuchungen notwendig.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagwort: Sprengerschütterungen
1984 Sprengerschütterungen an der Löwenburg
Prof. Haberland an Staatsbauamt Kassel

Die bestehenden Bauteile der Löwenburg sind gegenüber Erschütterungen sehr empfindlich. Die Empfindlichkeit resultiert vor allem aus der Gliederung des Bauwerkes im Grundriß, aus fehlenden Aussteifungen, aus der geringen Festigkeit der Wände und aus den vorhandenen Rissschäden.“

Erforderlich sind Schwingungsmessungen über einen längeren Zeitraum.
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagwort: Sprengerschütterungen
1985 Jun Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg

Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel:  Statische Untersuchungen
Vorplanung der Tragkonstruktion, Juni 1985.
Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel: Bergfried, Statische Untersuchungen aus dem Jahr 2000.
Schlagworte: Löwenburg, Statik
1985 Jun 20 Tragwerkskonstruktion zur Wiederherstellung der Löwenburg:
Vorplanung
Prof. Haberland
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik 1984-1992.
1985 Jun 27 Erläuterungsbericht zur 1. THU-Bau

U. a.:
- Treppenturm: „In den Nachkriegsjahren wurden die durch den Bombentreffer entstandenen Risse zunächst provisorisch verfüllt. Dabei erhielt das obere Turmdrittel einen behelfsmäßigen Spannseilumfassungsanker, der (…) keine ausreichende Wirksamkeit mehr bietet.“

- Verbindungsbauten: „Ein Teilabbruch der Wände im Bereich des 1. OG ist wegen der starken Verwitterung unvermeidbar, zumal beim Öffnen der in den 50er Jahren zugemauerten Fensteröffnungen keine ausreichende Standfestigkeit bestehen dürfte.“

- Küchenbau: „(..) im wesentlichen nur die Südwand und der Westgiebel erhalten. Der Eingangsbereich erhielt in den 70er Jahren eine provisorische Überdachung. Die darunter befindlichen Reste der zerstörten Ostwand sind noch in gutem Zustand und können in den Wiederaufbau einbezogen werden.“

- Dachkonstruktionen: grundlegende Erneuerung notwendig
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
10 Bauantrag ., 1983-1985
Schlagworte: Dach, Küchenbau, Treppenturm Bergfried, Verbindungsbau
1985 Jul 15 Sprengerschütterungen an der Löwenburg

Institut für Lärm- und Erschütterungsmessungen und Bauakustik:
Schwingungstechnisches Gutachten über das Verhalten der Löwenburg in Kassel gegenüber dynamischen Anregungen aus Sprengungen des Steinbruches des Basaltwerkes Drusel der Basalt-AG in Kassel
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik 1984-1992.
Schlagwort: Sprengerschütterungen
1985 Aug 02 Erlaß des HMdF:

Genehmigung der 1. Teil-Haushaltsunterlage Bau
Einstellung in Landeshaushalt 1986
Hbm, Akte B 1151/7-611/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.10.83-31.03.85, o.Bl.
1985 Okt 01 Fotodokumentation Jagott

Fotodokumentation der vor Ort noch erhaltenen Türen, Fenster, Boiserien sowie Zustände der Wandflächen und Decken in den Räumen 3, 5, 7, 8, 9, 51, 52, 53, 54, 55, 59
Fotograf: Jagott
VSG, Abt. R, Akte Löwenburg-Baubestand Wandflächen, Decken, Holzwerk
Schlagworte: Ausstattung, Fenster, Türen
1985 Okt Wandfassungen im Treppenturm des Bergfrieds

Untersuchungsbericht der Fa. Ochsenfarth, Paderborn
Hbm, Akte 201 LÖ II, Beschreibung und Ausstattung der Räume, Raum 41-59, Raum 55.
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1985 Photogrammetrische Bauaufnahme
1985 Planung der Haushaltsunterlage - Bau durch das hbm Kassel Hr. Nagel nach Vorgaben der VSG (Denkmalpflegerische Betreuung) (1)

Statiker Prof. Haberland
Recherchen Akten und Inventare Sabine Wetzig
Recherchen zur Verwendbarkeit hist. Pläne Hans Christian Dittscheid.

Folgende Baumaßnahmen waren geplant.
Rohbau: umfassende statisch-konstruktive Sicherungen und Wiederaufbau der zerstörten Burgbereiche Küchenbau und Bergfried mit Verbinderbau;
Instandsetzung und Erneuerung sämtlicher Dachkonstruktionen einschließlich Deckung, Entwässerung und Blitzschutz; Heranführen eines neuen Elf-Kabels.

Ausbau:
Erneuerungen aller Ver- und Entsorgungsleitungen (Wasser, Gas, Heizung, ELT, Telefon)
Grundinstandsetzung der Dienstwohnungen
Rekonstruktion und Einbau der Fenster und Türanlagen
Sanierung der gesamten Tuffsteinfassade einschließlich Figurenschmuck
Sanierung der historischen Hofpflasterung
Rekonstruktion und Ausbau der wiedererrichteten zentralen Burgbereiche für museale Zwecke
Restaurierung der Kapelle einschließlich der historischen Verglasungen.

Außenanlagen:
Sanierung der Wolfsschlucht und der Burgmauer mit den Zwischengebäuden entlang der Straße
Rekonstruktion des Turnierplatzes, des Weinberges, der Felsenlandschaft und des Burggartens.

Ausführungszeitraum: 1986-1992 zu einer geplanten Summe von 19 Mio. DM

Erläuterungsbericht vom 27.6.1985 (2)
(1) Akten hbm und VSG

(2) Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
10 Bauantrag ., 1983-1985
Schlagworte: Außenanlagen, Bergfried, Burghof, Kapelle, Küchenbau, Verbindungsbau
1985 1987 Bergfried EG und Treppenturm:

Sicherung und Instandsetzung:
mehrere Ringvernadelungsebenen im Turm sowie Radialvernadelungen und Injektionen des Tuffsteinmauerwerks; Anbindung des Restmauerwerks des Bergfrieds durch Vernadelungen an den Treppenturm
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagworte: Bergfried, Treppenturm Bergfried
1986 1992 Begonnen wurde mit Sicherungsarbeiten am Ost-, West- und Nordflügel der Löwenburg unter Verwendung von Restmengen Tuff aus Trümmerbeständen. Erst im Zuge dieser Sicherungsarbeiten wurde der z. T. schwerwiegende Umfang der Bauschäden erkennbar, zusätzliche Arbeiten zur Abwendung für Gefahren für die Besucher wurden im Zuge der Maßnahme wegen der höheren Dringlichkeit erledigt und so wich man von Teilen der ursprünglich geplanten Maßnahmen ab. Als Resultat eines Gutachtens über Temperierung der Räume der Löwenburg verzichtete man auf die Heizzentrale (geplant im nordöstlichen Vorhof zwischen Damenbau und Bergfried) und Heizkanal.
Erläuterungsbericht zur Ausgleichs HU - Bau des hbm, Nov. 1993
1986 Okt 02 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Untergrundverhältnisse im Ostteil (Bergfried mit Verbindungsflügeln) der Löwenburg in Kassel-Wilhelmshöhe

Gutachten des Hessischen Landesamt für Bodenforschung,
Dr. Bernhard

16 Kernbohrungen im Innern des Gebäudes, 5,5m bis 16,0m tief, in 2 Fällen horizontal, einmal als Schrägbohrung; 2 Kernbohrungen östlich außerhalb des Gebäudes , 41,5 bzw. 38,0 m tief

Ergebnis:
„2. Untergrundverhältnisse
(…) Zusammenfassend ist festzuhalten, dass im untersuchten Ostteil der Löwenburg sehr wechselhafte Untergrundverhältnisse vorliegen (…)
3. Baugrundverhältnisse im Bereich Bergfried mit Verbindungsflügel
(…) So ist nach den neuerdings ausgeführten Bohrungen sicher nachgewiesen, dass der Bergfried vollflächig – einschließlich des Rückwärtigen Treppenturmes – auf einem Unterbau, bestehend aus kalkvermörteltem Tuffstein-Mauerwerk (Gussmauerwerk) steht (…) Nach augenscheinlicher Beurteilung der Bohrkerne ist das ’Gußmauerwerk’ insgesamt als fest, der Verbund Mauerwerk-Mörtel teils als gut, teils aber auch als mäßig bis schlecht zu bezeichnen. Hinzuweisen ist auf eine eindeutig vorhandene Durchlässigkeit des Mauerwerks, die dadurch belegt ist, dass das Spülwasser der Untersuchungsbohrungen schon nach kurzer Zeit an der Ostseite des Bergfrieds etwa ab 2,5 m über Geländeoberfläche (…) aus dem Außenmauerwerk austrat. Dem ist zu entnehmen, dass das Gussmauerwerk nicht als kompakte ‚Platte’ unter Bergfried und Treppenturm vorhanden, sondern in einzelne Teile unbekannter Größe zerlegt ist. Ob die Ursachen dafür untergrundbedingt sind, auf Mängel in der Bauausführung – einschließlich Materialauswahl – zurückzuführen oder in Zusammenhang mit den Bombentreffern im Jahre 1945 zu sehen sind, muß offen bleiben.
Angaben über die Druckfestigkeit der für das Gussmauerwerk verwendeten Tuffsteine wie auch über das Gussmauerwerk selbst, d.h. den Verbund Steine-Mörtel lagen dem Gutachter nicht vor, sind aber für die Burteilung der Tragfähigkeit des „Unterbaues“ von großer Bedeutung und sollten (…) baldmöglichst beschafft werden. Gleiches gilt auch für chemische Untersuchungen des Mörtels (…).
Die konisch ausgebildete Ostseite des Bergfrieds ist offenbar eine Art Halbschale aus hammerrechtem bzw. unregelmäßigem Schichtmauerwerk (…). Die Mauerwerk-Schale ist offensichtlich auf einer kalkvermörtelten ‚Packlage’ (Gussmauerwerk) gegründet, (die) nur eine geringe Stärke aufweist und keinesfalls als ‚Fundament’ im Sinne der Statik zu betrachten ist. Von den Erbauern des Bergfrieds wurde hier offenbar nur eine Art Bodenaustausch vorgenommen, wobei geringmächtige lehmige Hangschuttauflage bis zur Oberfläche des darunter anstehenden Tuffsteins ausgeräumt und durch das o.g. Gussmauerwerk ersetzt worden ist. (…)
4. Folgerungen
(…) So steht nunmehr fest, dass der Bergfried und der Treppenturm ab Erdgeschoßfußboden vollflächig auf einem ‚Unterbau’ aus kalkvermörteltem Tuffsteinmauerwerk, sog. ‚Gußmauerwerk’ stehen, das bis zu einer Tiefe von 3,6 m bis 4,1 m unter Fußbodenoberkante (…) reicht. Der östliche, nach außen abgeschrägte Fuß des Bergfrieds ist bis zur jetzigen Geländeoberfläche (…) als Werksteinmauer (unregelmäßiges bzw. hammerrechtes Schichtenmauerwerk) ausgeführt. (…) Die sehr starke Wasserdurchlässigkeit (Spülverlust) und auch den Bohrkernen feststellbare größere Fehlstellen im Mörtel des Gussmauerwerks unter Bergfried und Treppenturm zeigen an, dass von einem intakten Gesamtverbund dieses Unterbaues nicht ausgegangen werden kann.
Weiter wurde nachgewiesen, dass im Ostteil des Bergfrieds unter dem o. g. Gussmauerwerk Tuffstein ansteht, der bis zu eineer Tiefe von 38,8 m unter Geländeoberfläche (…) vorliegt und von Sedimenten (Ton, Schluff, Feinsand) des Tertiärs unterlagert wird. Auch dieser Tuffstein kann keinesfalls als kompaktes Gestein mit intakter mineralischer Bindung angesehen werden. Er ist durchweg mehr oder weniger Stark (eng- bis mittelständig) von Trennflächen (Klüften) durchsetzt, die häufig spaltenartig aufgeweitet, teils mit Lehm erfüllt und teils offen sind. Die bevorzugt N-S, also hangparallel, verlaufenden Klüfte zeigen Öffnungsweiten bis 3 cm. Derartige Klüfte wurden auch bereits bei zurückliegenden Untersuchungen in Schürfen am Fuß des Bergfrieds festgestellt.
Im Westteil des Bergfrieds und im Bereich des Treppenturmes liegt unter dem Gussmauerwerk des Unterbaues sandig-grusiger Lehm mit Tuff- und Basalt-Brocken und stark – in situ – verwitterter Basalt in insgesamt steifer bis halbfester Beschaffenheit bis zur Endtiefe der Bohrungen.
Die (…) Untergrundverhältnisse sind im Hinblick auf den geplanten Wiederaufbau des Bergfrieds und des Treppenturmes bis zum 5. Obergeschoß (OK Plattform + 22,38 m …) bzw. bis zur Turmspitze als mäßig bis ungünstig zu bezeichnen.“
Empfehlungen
„ (…) den Gussmauerwerk-Unterbau, dessen innerer Verbund nicht oder nicht mehr gegeben ist, durch Zementinjektionen zu verfestigen (…)
In gleicher Weise erscheint auch eine Verbesserung bzw. Verfestigung des an der Ostseite des Bergfried-Fußes im Untergrund anstehenden und von Klüften durchzogenen Tuffsteins möglich und zweckmäßig. Die Verfestigung (…) sollte anschließend an den o. g. Fuß halbkreisförmig in einer Breite von ~5 m bis zu einer Tiefe von ~ 10 m unter jetzige Geländeoberfläche vorgesehen werden. (…) ist als Abstützung des östlichen Fußbereiches des Bergfrieds anzusehen. (…).“

Weitere Möglichkeit:
Rückverankerung über Daueranker nach Verfestigung des Gussmauerwerks unter Bergfried und Treppenturm. Ziel einer „Fundamentplatte“ unter beiden Bauteilen.
Für die evtl. beabsichtigte Nachgründung oder Neugründung flach gegründeter Fundamente des Ostflügels kann auf dem anstehenden Untergrund (…) eine Bodenpressung (…) angesetzt werden. Zum Ausgleich von Inhomogenitäten des Bodenaufbaues und der Lagerungsdichte bzw. Konsistenz wird eine zumindest konstruktive Bewehrung von je 3 Fe Ø16 mm oben und unten auf 0,5m Fundamentbreite empfohlen.
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löenburg, B 1151/7-611/121/92, Gutaachten
Schlagwort: Gründung
1986 Dez 17 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Bestandsdokumentierung der Treppe im Treppenturm Bergfried durch die Firma Brühmann & Meier OHG Korbach

Zeichnung Nr. D/1
Eintrag der vorhandenen Konstruktion, Kennzeichnung auszubauender Teile und fehlender Treppenteile
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1986 Dez 18 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
„Wiederherstellung der Treppe und Beseitigung konstruktiver Mängel“

Zeichnung Nr. D/3, M 1 : 1, 1 : 20 (Außenwange, Tritt- und Setzstufe)
Sanierungsvorschlag der Firma Brühmann & Meier OHG, Korbach
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1986 Dez 19 Treppe im Treppenturm Bergfried

Beschreibung und zeichnerische Dokumentation durch die Fa. Brühmann & Meier OHG , Korbach
Hbm, 201 LÖ II, Beschreibung und Ausstattung der Räume, Raum 41-59, Raum 55.
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1986 Instandsetzung der Dachkonstruktion
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagworte: Dach, Treppenturm Bergfried
1987 Vernadelung des Turmschaftes
Abnahme des Brüstungs- und Zinnenmauerwerkes am Treppenturm
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1987 Injektionen des Mauerwerksockels
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Bergfried
1987 ? skizzenhafte Dokumentation von originalen Wandflächen, Deckenflächen, Holzwerk

1 beigeheftetes Fotoblatt mit vier Abbildungen von Wandöffnungen in Raum 90 ist beschriftet: 1987 Aufnahmen (Staatsbauamt Kassel)
VSG, Abt. R, Akte Löwenburg-Baubestand Wandflächen, Decken, Holzwerk
1987 Apr 07 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Prof. Haberland: Aktennotiz über Ortstermin:

Vereinbarung folgender Maßnahmen:
1. Zum Verpressen des Treppenturmmauerwerks mit Trasskalkmörtel müssen die Risse auf der Innenseite des Turmes verdämmt werden. Trotzdem ist ein Austreten des Verpressmaterials nicht auszuschließen und in Grenzen auch wünschenswert, um das vollständige Verpressen zu kontrollieren. Im Bereich der Mauerwerksrisse muß der Innenputz entfernt werden. Für rissfreie Putzflächen wird eine Sicherung dieses Putzes empfohlen.

2. Die vorgesehenen Ringvernadelungen werden von Herrn Nagel und Herrn Schulze örtlich angegeben. Grundlage sind weiterhin die vom Büro Haberland erstellten Vernadelungspläne T1-T3. Die Ringvernadelungen werden vor dem Verpressen abgenommen, ggf. werden zusätzliche Tangentialnadeln angeordnet.

3. Risse an der Aussenseite des Treppenturmes werden zwar verfugt, aber weiterhin gezeigt. Nicht mehr tragfähige Steine werden =20 cm ausgestemmt und mit Tuffsteinen ersetzt.

4. Nicht mehr intakte Stürze an der Innenseite des Treppenturmes werden vor dem Verpressen entfernt und mit Tuffsteinen neu aufgemauert.
(…)
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Statik, Treppenturm Bergfried
1987 Jun 01 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Dipl.-Ing. Heinz Jungmann. Prüfingenieur für Baustatik
Abnahmebericht Nr. 1 mit Aktennotiz vom 7.4.87:

Stand der Arbeiten:
1.1 Radialbohrungen am Treppenturm begonnen
1.2 Aussteifungsgerüst für Anschlussbauten stehen

Problemstellung
„Das Problem auskragender Steinkonsolen muß bis zum Aufbau des Bergfrieds gelöst werden. Es besteht darin, dass Natursteine nach DIN keine Zugspannungen aufnehmen dürfen. Das bedeutet, dass Natursteine nur bei Nichtbeachtung der DIN als Konsole verwendet werden können. Wenn jegliches Risiko ausgeschaltet werden soll, sind Betonfertigteile möglich, wen man sie entsprechend einfärbt. Will man auf Natursteine nicht verzichten, ist das Risiko eines Abbrechens vorhanden.“

Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Statik, Treppenturm Bergfried
1987 Jun 05 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Prof. Haberland: Aktennotiz über Ortstermin:

1. Verpressen und Vernadelung des Treppenturmes im wesentlichen durchgeführt. Zur Zeit wird Turmumgang eingerüstet.

2. Nach Abschluß der jetzt vorgesehenen Treppenturmsanierungen werden die nicht standsicheren Wandteile des Bergfriedes gekennzeichnet, abgebrochen und zwischengelagert. Die Abbruchbereiche werden vorher in einem Plan dargestellt.

3. Mit Abbau des Gerüstes am Treppenturm werden die Fenster- und Türstürze im Turminnern gesichert. Dazu müssen Steine ausgewechselt werden.

(…)
5. Die begonnene Fundamentsicherung im Zwischenbau wird abgeschlossen.

6. Im nächsten Baulos werden folgende Arbeiten ausgeführt:
- Verpressen des Baugrundes unter dem Bergfried
- Verpressen des vorhandenen Sockelmauerwerkes und des Erdgeschossmauerwerkes mit Trasskalkmörtel einschließlich des Verfugens.
- Ausschachtung des Kriechkellers unter dem Bergfried
- Einbau des Ringbalkens und der Bergfriedsohle
- Sicherung der Fundamente des Zwischenbaues.
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Bergfried, Statik, Treppenturm Bergfried, Verbindungsbau
1987 Jun 10 Gesamtrestauratorisches Gutachten:
VSG, Dr. Mathieu an Staatsbauamt Kassel:

Ersucht vor Erstellung eines gesamtrestauratorischen Gutachtens um die Durchführung von Freilegungsproben in den einzelnen Räumen, um die Richtigkeit der Angaben in den kunsthistorischen Gutachten nachweisen und konkrete und detaillierte Angaben der jeweiligen endgültigen Raumfassungen einschließlich der hierfür notwendigen einzelnen vorbereitenden Restaurierungsarbeiten und Sicherungsarbeiten machen zu können.
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagwort: Ausstattung
1987 Jun 19 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg

Plan-Nr. B 3a
„Abzunehmende Mauerwerksteile der Bergfriedruine, Aussenschale“
Mit abzunehmendem Umgang des Treppenturms
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
Schlagworte: Bergfried, Treppenturm Bergfried
1987 Jul 01 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg

Plan-Nr. Blatt-Nr. 7, M 1 : 100
EG – Planung
Eintrag gesicherter, noch zu sichernder, instandgesetzter Bauteile
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Pläne
1987 Jul 08 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Dienstwohnung im Marstallgebäude einmalige Instandsetzung

Planung Staatsbauamt Kassel
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Schriftverkehr 1990-1995.
Schlagwort: Wohnung Marstall
1987 Aug 26 Plan: Erdgeschoss Damenbau, Treppenerweiterung ins KG

Wurde nicht ausgeführt.
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagwort: Damenbau
1987 Okt 12 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Beurteilung der Festigkeit von Tuffsteinmauerwerk
Gutachten Gesamthochschule Kassel, Prof. Haberland, Massivbau und Tragwerkskonstruktionen
Akte Hbm, Sanierung der Löwenburg in Ks-Wilhelmshöhe. Gutachten
Schlagwort: Statik
1987 Okt 16 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Presseinformation:

„ (…)
1. Nach Prüfung und Genehmigung der 1. Teil-Haushaltsunterlage-Bau (6,1 Mio) wird z. Z. die statisch-konstruktive Sicherung des Treppenturmes durchgeführt.

2. Die Rohbauausschreibung für den Wiederaufbau des zerstörten Küchentraktes und des „Bergfriedes“ mit Verbindungsbauten werden z. Z. vorbereitet.

Es ist vorgesehen, die notwendigen Originaltuffsteine im früheren Steinbruch an der Druseltalstraße abzubauen. (…)“
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Bergfried, Küchenbau, Steinbruch, Treppenturm Bergfried, Verbindungsbau
1987 Okt 20 Statik:
Heinz Jungmann: Gründungssicherung des Bergfriedes und Sanierung und Wiederaufbau des ehem. Küchenbaues
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik, 6 Haustechnik
Schlagworte: Bergfried, Küchenbau, Statik
1987 Dez 01 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Haberland: Stand der Tragwerksplanung

„1. Küchenbau
Die Aufstellung der statischen Berechnungen ist abgeschlossen. Für wichtige Beeiche sollen Ausführungspläne angefertigt werden. (…)

2. Bergfried
Bei den bevorstehenden Sicherungsarbeiten am Sockelbereich des Bergfrieds soll das Mauerwerk sowie der klüftige Untergrund verpresst werden. Eine zusätzliche Vernadelung ist nicht vorgesehen. Vorschlag, 3 Kontrollmesspunkte zu setzen, die zur Kontrolle von evtl. Setzungsbewegungen in ca. halbjährlichen Abständen überwacht werden könnten. Für den Turmumlauf sollen den historischen Vorgaben entsprechend wieder Sandsteinkonsolen eingebaut werden. Ausschließlich zur Sicherung gegen eventuelles Abbrechen ist eine Bewehrung vorgesehen. Es soll noch untersucht werden, ob mineralisch oder mit Epoxidharz eingebundene Glasfaserstäbe verwendet werden können

3. Verbindungsflügel
Da die strukturierten Pfeiler und Bögen der Fensterelemente aus einer feinsandigen und besonders erosionsgefährdeten Tuffsteinvariante bestehen und nicht über neue Tuffvorkommen ersetzt werden können, soll untersucht werden, ob ein Druckimprägnierverfahren auf Acrylharzbasis angewendet werden kann. Zu diesem Zweck sind der Verwaltung Schlösser und Gärten entsprechende Probesteine aus Beständen übergeben worden, um diese bei der Firma Ibach behandeln zu lassen. Nach Kenntnis der Druckfestigkeit ist zu entscheiden, ob die vorhandenen meistenteils stark abgewitterten Pfeiler zur Vollimprägnierung ausgebaut werden sollen. Bis zur weiteren Klärung sind die zur Zeit geschlossenen ursprünglichen Fensteröffnungen vorerst zu belassen, um die Standfestigkeit der Westwand nicht zu gefährden.
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Bergfried, Küchenbau, Statik, Verbindungsbau
1987 Dez 09 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Materialuntersuchungen am Basalttuff

Protokoll der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse durch Zollerninstitut, HLfB Wiesbaden, BBP Kassel
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
1987 Dez 30 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Festigkeitseigenschaften der Sandstein-Konsolsteine des Bergfrieds:
Baustoff- und Bodenprüfstelle Kassel des Hessischen

„(…) Die Gesteinsprobe wurde vom Hess. Landesamt für Bodenforschung der Triasformation und hier dem Unteren Buntsandstein zugeordnet. Innerhalb des Unteren Buntsandsteines gehört nach Aussage des Hess. Landesamtes für Bodenforschung die Gesteinsprobe zu dem „Alheimer Sandstein“, einer Sonderstellung innerhalb des Unteren Buntsandsteines. Beschrieben wird der Alheimer Sandstein wie folgt: grauweiße und schmutzig bunte, blassfarbene lockere Sandsteine, die mit tonigen, rotbraunen Horizonten wechsellagern und häufig wenig Bindemittel aufweisen.

Nach der äußeren Beschaffenheit der angelieferten Probe ist der Sandstein als feinkörnig, hellfarbig mit dunklen-schmutzigen Farbbändern (Eisenoxyden) und massig zu bezeichnen. Wenige linsengroße nur schwach gebundene Sandsteineinschlüsse, die sich leicht auskratzen lassen, sind vorhanden.
(…)
Nach den mittleren Häufigkeitswerten für die Festigkeitskennwerte (DIN 52100) gehört der Sandstein zu dem „sonstigen Quarzsandstein“ und ist aufgrund der Druckfestigkeit den weichen Sandsteinen nach DIN 1053 Blatt 1 zuzuordnen. (…)
Von dem geologisch beschriebenen Alheimer Sandstein bestehen nach Kenntnis der Baustoff- und Bodenprüfstelle keine Abbaustandorte mehr.

Von der Baustoff- und Bodenprüfstelle Kassel werden derzeit Sandsteinproduktionsstätten überwacht bzw. liegen Güteprüfungen vor, die vergleichbare gute Festigkeitseigenschaften aufweisen und die farblich mit den vorhandenen Sandsteinkonsolen verträglich wären. (…)“
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88

Schlagwort: Bergfried
1987 Instandsetzung des Sockelmauerwerks durch Injektionen
Abnahme von absturzgefährdeten Mauerwerksteilen
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Bergfried
1987 Statische Berechnung: Nachweis des Sandsteinumganges am Bergfried in den Außenwänden über dem 1. Obergeschoß

Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
HAZ 1987
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik, 6 Haustechnik
Schlagwort: Bergfried
1987 Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg

Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel:  Statische Untersuchungen
Aufmaß 1987.
Haberland + Archinal + Zimmermann, Kassel: Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg. Bergfried, Statische Untersuchungen aus dem Jahr 2000.
Schlagworte: Bergfried, Herrenbau, Herrenflügel, Kapelle, kleiner Burghof
1988 Jan 15 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel: Baugrunduntersuchungen im Damenbaukeller

„Zur Unterbringung einer Technikzentrale im Damenbaukeller muß die vorh. Kellersohle um ca. 1,00 m abgesenkt werden. Um die Gründungsverhältnisse beurteilen zu können, wurden in Abstimmung mit Dr. Bernhard entsprechend dem beigefügten Grundrissplan drei Schürfgruben angelegt. Es zeigte sich, dass das Kellermauerwerk im Bereich der Freilegungen auf gewachsenem Basalttuff gegründet wurde. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Absenkung der Kellersohle möglich. Unterscheidungen beim Absenken sollten jedoch unbedingt vermieden werden. Hohlräume und klüftige Abschnitte sind im Bedarfsfall abschnittweise durch Einbau von Unterfangungen zu sichern. Durch eine seitliche Betonaufkantung sollen die freigelegten Fundamentbereiche gegen eventuelle Setzung abgestützt werden.“

Dazu Eintragung der 3 Schürfgruben in einen Plan von 1985
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagwort: Damenbau
1988 Jan 27 Sanierung und Wiederaufbau Bergfried
Hess. Landesamt für Bodenforschung an Staatsbauamt Kassel

Der Verbrauch von 180 t Verpressgut gegenüber veranschlagten 40 t ist in der ungünstigen Untergrundbeschaffenheit begründet (s. Gutachten vom 2.10.1986). Die im Dezember 1987 durchgeführten – praktisch drucklosen - Injektionen werden bestätigt.
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/12/92, Schriftverkehr 1988-1989
Schlagworte: Bergfried, Gründung
1988 Feb 08 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel: Rohbau Küchenbau
Ortstermin Büro Haberland, Staba Kassel

„Um die bei den Abbrucharbeiten der durchgefaulten Zwischenwände u. Geschoßdecke im Küchenbau teilweise sichtbar gewordenen Risse in den Außenwänden voll erfassen zu können, ist es aus statischer Sicht notwendig, die verbliebenen Altputzflächen abzuschlagen, um auch verdeckte Klüfte u. Risse für gezielte Sicherungsmaßnahmen zu lokalisieren. Der Putz war bereits großflächig durch Feuchtigkeit und Wurzeleinwuchs vom vorhandenen Mauerwerk abgelöst u. nicht mehr zu halten gewesen.
Es ist beabsichtigt, das Mauerwerk vollständig mit Trasskalk zu verpressen u. Risse mit Nadelankern aus V4A zu sichern.“
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagwort: Küchenbau
1988 Feb 09 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Staatsbauamt Kassel, Bauleitung, an VSG: Bauablauf 1988/89

Gewinnung von Baumaterial Tuffsteinbruch voraussichtlich nicht vor Frühjahr 1989
„Die bereits laufenden Aufbauarbeiten am Küchenbau können zum Teil mit vorhandenen Tuffstein-Lagerbeständen ausgeführt werden und dauern voraussichtlich bis Mitte 1989 an.“

Weiterer Bauablauf:
Anfang November 1989 – Sanierung der Dächer über dem Remisengebäude, Marstall und Burgkapelle. Zur Erprobung der geplanten Anschlussdetails im Traufenbereich werden diese Arbeiten zunächst am Remisengebäude beginnen und dann abschnittsweise weitergeführt. In Abstimmung mit Prof. Haberland werden die freigelegten Dachstuhlkonstruktionen untersucht und schadhafte Teile ausgewechselt.
September bis November 1988 – Sanierung der Mauerwerksfugen am Südflügel zwischen Herrenbau und Schweizer Wache, Burgkapelle, Marstall sowie Nordflügel und Damenbau einschließlich Vernadelung schadhafter Bauteile am Nord- und Westflügel.
Oktober bis Dezember 1988 – Sicherung und Unterfangung der hangseitigen Verbindungsmauer zwischen Bergfried und Herrenbau einschließlich Abbau der Außentreppenanlage. Zur Weiterführung der Arbeiten ist Ihre Stellungnahme zu folgenden Ausführungsdetails erforderlich:

Gesimsausbildung über der Kapellengruft (z. Z. in Beton ausgeführt)
Ausbildung der Mauerabdeckung über der Schottwand im Burggraben zwischen Küchenbau (R 19/20) und westlicher Burgmauer
Kartierung der Ostflügel-Hofseite mit Angabe der zu erhaltenden Fassadenpartien
Angaben zum Sachstand der mit Avcrylharz behandelten Steinproben (Fa. Imchemie)

PS: „Die Schottwand erhält eine bit. Horizontalisolierung, die mit Tuffplatten abgedeckt wird. Die seitl. Tuffaufkantungen bleiben erhalten.“
Hbm, Akte B 151/7-611/121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.06.87-28.02.88
Schlagworte: Burggraben, Kapelle, Küchenbau, Marstall, Remise, Steinerne Treppe, Steinbruch, Verbindungsbau
1988 Apr 29 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel:
Vorstellung und Erläuterung des vom Fraunhofer Institut für Bauphysik vorgeschlagenen Beheizungs- und Klimatisierungssystems:

Damenbau – Nordostsektor I
Relative Raumluftfeuchtigkeit 38-80%
Holzfeuchtigkeit 15-18 %
„(…)
Im Sockelbereich des Eingangsraumes sind zur Zeit Schäden an der Innenseite der Außenwände erkennbar. Der vorhandene Putz ist stellenweise mürbe und sandet ab.
Der Grund dafür ist, dass die Lufttemperatur im Bereich der Wandoberfläche die Taupunkttemperatur unterschreitet und sich deshalb überschüssige Luftfeuchtigkeit in Form von Kondensatwasser in der Wand und vor der Wand absetzt. Diese Feuchtigkeit zerstört den Baustoff bzw. die Bekleidung, wenn keine Möglichkeit zur Austrocknung besteht.“

Herrenbau – Südostsektor
Relative Raumluftfeuchtigkeit zum großen Teil über 80%
Taupunkttemperatur unterliegt größeren Schwankungen als im Damenbau

„Empfehlungen des Fraunhofer Instituts für ein Beheizungssystem

Aus vorgenannten Überlegungen und Erfahrungen von der Beheizung und Klimatisierung anderer, ähnlicher historischer Bauwerke spricht Herr Dr. Künzel und Herr Dr. Holz von Vorteilen bei einem flexiblen, dynamischen, an die Außenluft angepassten Beheizungssystem. Das heißt: ‚Die Beheizung würde (wie früher) von Einzelöfen übernommen, die aber durch zentrale Steuerung
auf das jeweilige Außenklima reagieren und diesem nachgesteuert werden und
auf Innenraum-Klimaeinflüsse durch zentral überwachte Raumthermostate Rücksicht nehmen.

Demnach könnte auf eine Be- und Entfeuchtung bei den meisten Räumen verzichtet werden.

Nur bei kritischen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten für die Exponate und das Bauwerk sollte bei länger anhaltenden Zeiträumen eine Regulierung durch Be- und Entfeuchtung stattfinden.

Kurzzeitige Feuchtigkeitsschwankungen bleiben unberücksichtigt und werden innerhalb festgelegter Grenzen als bedenkenlos angesehen.

(…) 2 Musterräume, südlich und nördlich orientiert

Eventuell sollen vorhandene Einzelöfen reaktiviert werden, d.h. es soll durch Einbau von Heizregistern die nötige Beheizung sichergestellt werden.

Nachts und an besucherfreien Tagen soll die Beheizung

- bei extremer Witterung abgesenkt und
- bei gemässigten Außenlufttemperaturen ausgestellt werden.

Dadurch kann das Gebäude die verlorene Feuchtigkeit und Temperatur wieder aufnehmen; das heißt, es stellt sich über einen längeren Zeitraum eine gleichmäßige, insgesamt geringere Lufttemperatur und Gebäudetemperatur ein, die dem Gebäude und den Exponaten weniger Schaden zufügt.
(System der intermittierenden Einzelofenbeheizung)
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Damenbau, Herrenbau, Klimatisierung
1988 Apr 29 VSG, Herr Schmid, verwies „auf ein wiedergefundenes Modell der Löwenburg, das den historischen Zustand von ca. 1830 darstellt und von einem Möbeltischler gebaut wurde. Es ist zur Zeitzerstört und soll wieder restauriert werden.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
1988 Mai 20 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel: Gründungssicherung Küchenbau Westseite
Ortstermin mit HLfB Wi und Staba Kassel

„Bei dem o.g. Ortstermin wurden die freigelegten Grundmauern des Küchenbaus sowie der Burgkapelle vom westlichen Burggraben aus besichtigt. Dabei wurde folgendes einvernehmlich vereinbart:
Zur Verfestigung des Baugrundes werden Trasszementinjektionen in Abständen von 1,00-1,50 m eingebracht.
Das Tuffmauerwerk im Bereich der Erdanschüttung wird ebenfalls mit Trasszement verpresst.
Auf eine Dränage im Bereich des Küchenbaus wird verzichtet, da eine durchgehende Verlegung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich ist (Felsansatz, Mauerversprung). Um eine kapillare Feuchtewanderung zwischen Erdreich und Tuffmauerwerk zu unterbinden, wird um den Mauerwerkssockel eine Filterschicht aus Kiessand 0/32 eingebaut.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Küchenbau, Statik
1988 Jul 08 Instandsetzung eines historischen Holzmodells:
OFD Frankfurt/M. an Staatsbauamt Kassel:

„Der Instandsetzung des von der VSG in dessen Inventar aufgefundenen historischen Holzmodells der Löwenburg M 1 : 200 kann ich im Rahmen der baulichen Maßnahme nicht zustimmen.
Für die Restaurierungs- und Wiederaufbauarbeiten der Burganlage wurde bereits, im Einvernehmen mit dem HMdF, der Anfertigung eines Architekturmodells im M 1 : 100 mit einem Kostenaufwand von rd. 27.300,-- DM am 30.04.1986 (…) zugestimmt. Dieses Modell hat u. a. die Aufgabe, wesentliche Erkenntnisse zur Erstellung der Baupläne zu liefern.
Aus dem Bezugsbericht (…) und den beigefügten unterlagen geht hervor, dass zur Rekonstruktion des Holzmodells bereits vorhandene Aufnahmen, Grundrisse u. Skizzen benötigt werden. Das Modell erachte ich deshalb, auch wegen des kleineren Maßstabes, für die weitere bauliche Bearbeitung der Maßnahme für nicht erforderlich.
Da es sich m. E. um ein Ausstellungsstück handelt, stelle ich anheim, die Kosten der Instandsetzung in der HU-Gerät zu erfassen.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
1988 Jul 14 Sanierungsarbeiten im Bereich des Burggrabens
Vermerk Staatsbauamt Kassel
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagwort: Küchenbau
1988 Jul 14 Sicherung der westlichen Burgmauer im Bereich des Küchenbaus
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Schäden der Gesteins- und Fugensubstanz infolge „partieller Auswitterung zahlreicher Steine, insbesondere im Sockelbereich“, gefährdete Standsicherheit, zumal die Burgmauer „eine Geländedifferenz von ca. 3,0 m auffangen muß“.
Reparatur in Absprache mit Hr. Dr. Bernhard vom HLfB und Hr. Prof. Haberland: „die schadhafte Mörtel- und Gesteinssubstanz (wurde) abschnittweise im gesamten Mauerbereich herausgelöst und anschließend mit Kalkmörtel neu verfugt. (…) Verpressen von Klüften und Hohlräumen im Mauerwerk sowie im Gründungsbereich (…)“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagwort: Burggraben
1988 Jul 18 Aktennotiz Prof. Haberland, Ortstermin 15.7.1988, zum Turm (Raum 21)

Turm ist eingerüstet, Fugen sind ausgeräumt.
Mauerwerk in sehr schlechtem Zustand, Steine besonders weich und verwitterungsanfällig, unterschiedliche Formen und Formate.
Durch schlechte Mauerwerksausführung klaffende vertikale Risse, Brüche (Risse) in einzelnen Steinen aus Überbeanspruchung und geringer Festigkeit.
Folge: unterschiedliche Setzungen, Schiefstellung des Turmes zum Burggraben hin, Abriß zwischen Turm und Küchenbau.
Sicherung:
Mindestens 3 Nadelöffnungen zwischen Öffnungen. Im Bereich des Umganges zusätzlich einzelne radiale Nadelanker erforderlich; Bohrungen als Kernbohrungen auszuführen.

„Zur langfristigen Sicherung ist der Abbau des Turmes und die Neuerrichtung in besserer Steinqualität und mit verbessertem Mauerwerksverbund erforderlich.“
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/12/92, Schriftverkehr 1988-1989
Schlagwort: Küchenbau
1988 Aug 02 Reparatur Löwenburg:
avisierte Raumuntersuchung durch Fa. Kramer, Fulda:
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Raum 71
- Befunduntersuchungen an Farb-, Putz- und Holzflächen
- Materialanalyse an Fugenmörtel und Wandputz
- Setzung von Gipsmarken an der Kuppel
- Kennzeichnung aller Holzbauteile und Auslagerung in das Ökonomiegebäude nach Fotodokumentation
- der offensichtlich nachträglich eingebaute, schiefstehende linke Fensterpfeiler der südöstlichen Fenstergruppe ist auszuwechseln
- Fußboden im Bereich der Entlastungsbögen unterhalb der Fenster ist zur Untersuchung der Deckenkonstruktion zu öffnen; Schurf von ca. 30-40 cm Breite
- weitere Öffnung im Bereich der Dachkonstruktion über R. 71.

Turm des ‚Fleischgewölbes’ (Raum 21)
Problematik der Gesteinsauswechslung insbesondere im Sockelbereich und am oberen Turmumlauf

Südturm Schweizer Wache
Hydrophobierung der Dachsteine? Klärung durch Hr. Schmid
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Küchenbau, Schweizer Wache
1988 Aug 30 Reparatur Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Fugen: Einstellung aller Verfugungsarbeiten bis zur Klärung der Ausführung im Rahmen des BMFT-Forschungsprogramms.
Bei statisch-konstruktiv notwendigen Verpressungen ist eine „2 cm zurückgesetzte Rohfuge anzulegen“.

Steinaustausch: die „Blöcke sollen steinmetzmäßig scharfkantig bearbeitet und dann engfugig, lagergerecht eingebaut werden“.

Turm der Bratküche: Verpressungen und Steinauswechslungen
(13.9.1988: Kritik von Dr. Mathieu an den „teilweise sichtbaren sägeglatten Steinflanken“, Veranlassung steinmetzmäßiger Nachbearbeitung)

Remisengebäude; Dachdeckungsarbeiten mit den Randgewerken Zinnen, Vernadelung, Steinauswechslung im Fassadenbereich
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Küchenbau, Remise
1988 Sept 13 Grabungstätigkeit im westlichen Burggraben (archäolog. Grabungstechnikerin Frau Rädlein), Treppe an NW-Seite der Burgkapelle,
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Befunde
Treppe an NW-Seite der Burgkapelle: verm. in 1930er Jahren errichtet, da „im Unterbau des Treppenlaufes Beton sowie ein Zollstock angetroffen wurden“

Ursprüngliche Grabensohle hat stellenweise „unterhalb der Burgmauerfundamente gelegen“; weitere Grabungen im Außenbereich sollen klären, „ob die Burgmauer in einer späteren Zeitphase erbaut worden ist“.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Burggraben, Treppe ATR31
1988 Sept 13 Fotodokumentation Löwenburg
Aufruf der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung vom 13.09.1988
Über 50 Bürger aus Stadt und Landkreis stellen Fotos, Bilder, Bücher zur Verfügung
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
1988 Nov 08 Reparatur Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Remisengebäude:
Laut Prof. Haberland Bauschäden insbesondere im Bereich der Rundbögen. Einbau einer „Zugverstrebung zur Aufnahme der horizontalen Schubkräfte ist notwendig, (…) kann in stat. optimaler Lage, d.h. in Höhe der (…) Bogenpfeiler sichtbar eingebaut werden. Evtl. Mauerwerksinjektionen nach stat. Notwendigkeit örtlich begrenzt nur mit Trasskalk. Erst danach erforderliche Bohrungen für Nadelanker; nur diese werden mit Trasszement verpresst.

Sachstand Grabung (archäolog. Grabungstechnikerin Frau Rädlein) zum Bereicht s. 16.1.1989
„(…) freigelegte Pflasterfläche am Nordflügel hinter dem Marstall. An dieser Stelle wurde nach Aussage von Fr. Rädlein vermutlich Viehhaltung für die Bewirtschaftung der Löwenburg betrieben.“ In diesem Bereich wie auch in vergleichbaren anderen Abschnitten kein Einbau einer Dränage. Beschädigte Pflastersteine sollen später ergänzt werden.

Musterstein
Ein mit Epoxydharz verklebter Musterstein soll es ermöglichen, größere Formsteine und Blöcke zu ersetzen. Durch Bearbeiten der Oberfläche ist es möglich, daß Klebenaht nicht mehr erkennbar ist.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagworte: Marstall, Remise, Statik
1988 Dez 08 Reparatur Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Die am Remisengebäude anstehenden Sanierungsarbeiten sollen „exemplarisch für alle folgenden Bauabschnitte nach dem neuesten bautechnischen Erkenntnisstand, insbesondere im Hinblick auf das laufende BMFT-Forschungsprgramm, durchgeführt werden.

Prof. Haberland stellt sein Konzept der statisch-konstruktiven Sicherung der südl. Rundbögen vor (Anlage 1; Zugverstrebung). Nach Prof. Haberland besteht aus statischer Sicht keine Notwendigkeit, die teilweise beschädigten Konsolsteine auszuwechseln.

Steinauswechslung unter Beteiligung von Dr. Mirwald; durchzuführen sind Kartierung und petrographische Gesteinsbestimmung.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagwort: Remise
1988 Dez 19 StaBa Kassel an VSG:
Sicherung historischer Ausbauelemente

In einem Dachraum über der Schweizer Wache wurden zahlreiche Türen, Rahmen und Bekleidungen sowie ein Stuckleistenfragment gefunden. Die Teile werden im Ökonomiegebäude gelagert.



hbm: Akte 201 LÖ 18, Raumerfassung,Ausbau u. Einrichtung halbfertiger Räumlichkeiten, 1997.
1988 Untergrundverbesserung durch Zement-/Sand-Injektionen
Sicherung des Sockels durch Einbau eines kreisförmigen Stb-Ringbalkens und radialer Vernadelung mit dem Sockelmauerwerk
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Bergfried
1989 Jan 16 Eingangsstempel, Untersuchungsergebnisse wurden erstmals beim Orttermin am 8.11.1988 vorgestellt (s. d.)

Treppe in den Burggraben (Ecke Kapelle / Rüstkammer)
Untersuchungen des Treppenfundamentes durch Frau Rädlein

„Die unterste Stufe ist gegründet auf einem unregelmäßigen Beton/Kiesfundament, welches nicht geschalt wurde und ca. 20-30 cm stark ist. Darunter befindet sich die aufgeschüttete Grabenfüllung des 19. Jahrh. Der untere Teil der Treppe dürfte wohl in den Jahren zwischen 1950-60 erstellt worden sein.
(s. a. 13.9.1988)

Burggraben
Grabenstück zwischen Remise und Marstall
Kurzgutachten Frau Rädlein

„In diesem Teil des Grabens mussten ca. 25 cm humoses Erdreich abgegraben werden, um ein größtenteils noch vorhandenes Basaltsteinpflaster aus Bruchsteinen freizulegen. Die in dem Aushub gefundenen Pflastersteine wurden geborgen und sichergestellt. Das Pflaster ist gestört durch die Verlegung von 4 Kabeln, welche in 2 Gräben abgedeckt mit gelben Sand und Ziegelsteinen auf dem anstehenden Fels verlegt waren.
Das Burggrabenstück gleicht einem Raum, in welchem Großtierhaltung betrieben wurde.
Außer einem Trog aus Tuffstein auf einem gesetzten Eckfundament befindet sich im parallelen Abstand von 2,3 m eine Kloakenrinne. Die Außenwand der Remise und gegenüber durch eine im Pflaster vertiefte Reihe von Tuffsteinen bilden die innere Abgrenzung eines Stalles. Das Fehlen von Mörtelresten auf diesen vertieften Tuffsteinen lässt eine Balkenauflage einer leichten Fachwerkkonstruktion zu. Im oberen Teil der Remisenaußenwand befinden sich noch die Widerlager der Firstbalken sowie Mörtelreste mit Dachschiefer. Der Stall wäre ausreichend z.B. für 2 Milchkühe.
Unter dem Bogen des Gitterlaufganges an der Außenwand des Marstalles sind ebenfalls Mörtel- und Schieferreste von einer Dachkonstruktion zu sehen.
Dort wurden 27 cm unter der Oberkante des Basaltpflasters Mauerreste entdeckt, welche durch das Verlegen von 3 Kabeln teilweise gestört wurden.
Diese bilden im Untergrund eine Abgrenzungseinheit mit den in der südwestlichen Ecke verlegten Platten, sodaß sich ein weiterer Gebäudeteil im Fundament abzeichnet. Ob dieses mit dem Grundriß Nr. 344 nach Jussow, Raum Nr. 33, dem Abort, identisch ist, kann erst nach der Sicherung des kleinen Mauerstützbogens grabungstechnisch festgestellt und der angrenzende Teil untersucht werden.
(…) Das Basaltpflaster ist vor 1850 angelegt worden bzw. anschließend an die Bauphasen der Gebäude, da unter dem Pflaster keine Funde oder humose Rückstände zu finden sind. (…) Ein kleiner Teil der nördlichen Marstallgrundmauer konnte im Fundament freigelegt werden und sitzt direkt mit einer dünnen Mörtelfuge auf dem anstehenden Tuff auf. Ebenfalls die folgende Bogenmauer, welche mit einem Durchgang an den Außenturm anschließt.“
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/12/92, Schriftverkehr 1988-1989
Schlagworte: Burggraben, Marstall, Remisenhof, Treppe ATR31
1989 Feb 10 Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
Prof. Haberland

Remise
- Dachkonstruktion, Zeltdach aus Nadelholz

- Bögen über den Toren
Vertikale Risse im Scheitel der Bögen; Sicherung durch sichtbares Zugband

Ruinenturm (Nordwestturm) am Nordtor mit anschließender Mauer
- als Ruine errichtet; auf sehr unterschiedlichen Höhen, zum Teil nicht frostfrei gegründet; zum Graben hin durch einen Mauerwerkssockel begrenzt; Sockel durch Erddruck und Turmlast beansprucht; klaffender Vertikalriß gefährdet Standsicherheit zusätzlich; tieferliegende Wand zum Marstall hin durch Erddruck belastet, stark durchfeuchtet, hat sich um 10 cm schiefgestellt.
Zwischen dieser Wand und dem Marstall war vermutlich ein hölzerner Steg angeordnet.
Sicherungsmaßnahmen: Auswechseln verwitterter Steine, Injektionen, Vernadelungen, frostsichere Unterfangung, Erneuerung des Sockels

Wachtürme am Nordtor
Klaffende Risse, Standsicherheit gefährdet
Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik, 6 Haustechnik
Schlagworte: Dach, Nordtor, Nordwestturm, Remise
1989 Feb 27 Genehmigung des Bergamtes Kassel zur Wiedereröffnung des Tuffsteinbruches im Druseltal.

Bitte des Staatsbauamtes Kassel an VSG und LfD um verbindliche Zustimmung zur Verwendung des Steinmaterials beim Wiederaufbau der Löwenburg
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagwort: Steinbruch
1989 Apr 26 Reparatur Löwenburg:
Exemplarische Sanierungsarbeiten am Remisengebäude
Protokoll Staatsbauamt Kassel

- Fugenausräumen
- Steinauswechslungen
- Neuverfugen
- Konservierung der Zinnen
- konstruktive Sicherungsmaßnahmen
- Sanierung der Dächer einschl. der Rinnenkonstruktion

Abgenommene Zinnen sollen nach Acrylharztränkung wieder eingebaut werden; Ersatz zerstörter Zinnen in Einzelfällen durch neues Material aus dem Bruch

Musterdetail der Rinnenkonstruktion am Remisengebäude fand Zustimmung

„Zinnensteine sind ohne rückseitige Ausklinkung vor die Rinnenkonstruktion zu setzen. Zur Vermeidung von Nässestau sind die Zinnen trocken, d.h. ohne Lagerfugenmörtel mit Edelstahlzapfen zu versetzen.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.03.88-30.06.89
Schlagwort: Remise
1989 - Sicherung der Torbögen durch Edelstahlzuganker
- Instandsetzung der Dachgeschoßdecke und Dachkonstruktion
- Erneuerung der Schieferdeckung
- auf Wunsch der VSG Konservierung der Tuffsteinzinnen durch Acrylharzvolltränkung
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Remise
1989 Jul 31 Fotodokumentation Löwenburg
Staatsbauamt Kassel an Foto Bethke, Entenanger 11, Kassel

24 SW Postkarten, 3 SW Fotos, 5 SW Druckvorlagen vergrößern auf Format 20 x 28 cm (SW-Reprografien)
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91
Schlagwort: Löwenburg
1989 Aug 09 Reparatur Löwenburg:
Acrylharztränkung von 43 abgenommenen, teilweise stark abgewitterten Tuffsteinzinnen
Staatsbauamt Kassel an Firma Ibach Steinkonservierung

Bitte um Kostenangebot (DM 95.589,00 brutto), genehmigt durch OFD Frankfurt/Main am 1.9.1989
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
1989 Aug 21 Dachreparatur

HAZ: Sanierungsplanung für die Dachkonstruktionen

Datierung der Satteldächer angeblich 1795/96
Dachdeckung aus Schieferdeckung auf Dachpappe und Schalung.
Mit Beschreibung, Sanierungsmaßnahmen, Fotodokumentation

- Marstall: zwei im Grundriß senkrecht zueinander angeordnete Satteldächer; Kelhbalkenlage über zweifachen Stühlen

- Kapelle: Satteldach mit einem Walm über der Apsis auf der Westseite; Satteldach ist über die Seitenschiffe abgeschleppt.

Pitz & Hoh GmbH, Sammelordner Löwenburg
5 Statik, 6 Haustechnik
Schlagworte: Dach, Marstall, Kapelle
1989 Sept 19 Reparatur Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

„(…) 3. Nach Beendigung der Natursteinarbeiten im Bereich der Dächer über Marstall u. Rüstkammer sollen noch im September die Sicherungsarbeiten an den Bogenfenstern der Bratküche (R. 71) begonnen werden. Im Oktober werden (…) die Arbeiten am Remisengebäude nach den BMFT-Vorgaben fortgeführt. Anschließend folgen die Sicherungsarbeiten am Nordturm. (…)
4. Sanierung des Dachstuhls:
Zur Kontrolle der Dachbalken im südl. Deckenfeld über der ehem. HM-Wohnung Claus werden die alten Lehmwickel gem. der örtl. Festlegung ausgebaut. Der spätere Einbau neuer Lehmwickel soll auf ausdrücklichen Wunsch der VSG sowie dem LfD der ausführenden Zimmerfirma übertragen werden (…)
5. Die beiden Ecktürmchen an der Westfassade des Marstallgebäudes erhalten keine Schieferdeckung. Ausführung wie Südwest Ecktürmchen.“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Dach, Küchenbau, Marstall, Nordturm, Remise
1989 Sept 19 Reparatur Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

„(…) neben den bereits ersichtlichen Schäden im Bereich der Balkenlage über dem Marstall (sind) weitere Stichbalken, Schwellen, Balken bzw. Balkenauflager so stark durchfault (…), dass sie durch neues Material ersetzt werden müssen. Daher ist es notwendig, die Lehmschläge in den südlichen Balkenfeldern ebenso wie die Holzverschalung an dem hofseitigen Satteldach vollständig zu entfernen.“

Instandsetzung der Dachgeschoßdecke
Instandsetzung der Dachkonstruktion
Instandsetzung und teilweise Erneuerung der Zinnen
Erneuerung der Schieferdeckung
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91, und HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.

Schlagwort: Marstall
1989 Okt 03 Reparatur Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Aufgrund der Durchfeuchtungsschäden in der Burgkapelle soll zur Abwendung weiterer Gefahren für das Inventar die Kapelle eingerüstet und überdacht werden.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1989 Nov 11 Kapelle, Glasfenster

Sabine Wetzig: Komplettierung der Kapellenfenster:
"Durch die Auffindung der ursprünglichen Kirchenfenster der Löwenburg können die 1969 eingebauten Fenster aus Bad Wildungen wieder herausgenommen (...) werden. Sie sind heute als Fenster 2 (Geburt Christi) und Fenster 4 (Himmelfahrt Christi) bezeichnet und befinden sich rechts und links der Apsis. An ihre Stelle treten die Katharinen- und die Konstantinslegende, die sich jeweils aus den aufgefundenen und den heute im Mittelfenster eingebauten Scheiben zusammensetzen. Das Mittelfenster zeigte ursprünglich einen Heiligenzyklus. (...)"

In der Anlage Rekonstruktion der Fenster.

hbm: Akte 201 LÖ 17, Kapelle, Fenster, Glasmalereien, Reinigung u. Restaurierung
Schlagwort: Kapelle
1989 Dez 28 Reparatur Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Regenwasserschäden: Schutzüberdachung noch nicht erfolgt, provisorische Notüberdachung veranlaßt
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1989 Instandsetzung der Dachgeschoßdecke
Instandsetzung der Dachkonstruktion
Instandsetzung und teilweise Erneuerung der Zinnen
Erneuerung der Schieferdeckung
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Rüstkammer
1990 Jan 12 Reparatur Löwenburg:
Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/Main

„Infolge der umfangreichen Sanierungsarbeiten an den Dächern, insbesondere an dem an die Kapelle angrenzenden Dach über der Rüstkammer sind nach intensiven Regenfällen erhebliche Durchfeuchtungsschäden in der Kapelle eingetreten. Um die akute Gefährdung von Decken- und Wandausmalungen sowie diverser Bilder abzuwenden, musste kurzfristig eine Schutzüberdachung über der gesamten Kapelle erstellt werden.“
Bitte um nachträgliche Zustimmung zur freihändigen Vergabe an Firma Schneider Jun. GmbH Habichtswald.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Kapelle
1990 Jan 17 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Vermerk Staatsbauamt Kassel

Regenwasserschäden im Zuge der Baumaßnahmen an Remise, Marstall, Rüstkammer

„Für die o. a. Baumaßnahme wurden als Teilbaumaßnahme die Zimmer- und Holzbauarbeiten sowie die Dachdeckungsarbeiten am Remisengebäude, dem Marstall und der Rüstkammer ausgeschrieben und beauftragt. Für diese Gebäude wurde ein Schutzdach errichtet.
Bei den Arbeiten an der Dachfläche der Rüstkammer wurde festgestellt, dass diese Dachkonstruktion mit der Balkenlage der an die Rüstkammer anschließenden Burgkapelle verbunden war. Um die Arbeiten an der Rüstkammer fachgerecht ausführen zu können, musste die angrenzende Dachkonstruktion im Bereich der Kehle demontiert werden. Trotz einer Schutzabdeckung der freigelegten Dachflächen kam es infolge intensiver Regenfälle zu Durchfeuchtungsschäden in der Burgkapelle.“
Durchfeuchtung im Bereich der nördlichen Kapellenwand Abnahme der im Bereich der Durchfeuchtung hängenden Wandbilder. Vorschlag, die Bilder nicht in die Rüstkammer, sondern in das Schloß auszulagern, damit Burgkapelle und Rüstkammer weiter für Führungen genutzt werden können.
Fertigstellung des Schutzdaches am 29.12.1989.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Dach, Kapelle, Marstall, Remise, Rüstkammer
1990 Jan 19 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
VSG Vermerk (Schmid)

1801 wurden mittelalterliche Glasmalereibestände aus Bad Hersfeld (1. Drittel 14. Jh.) und dem Kloster Möllenbeck (um 1510-1530) eingebaut, 1944 sichergestellt, bis 1969 zum Teil wiederhergestellt. Als Ersatz für noch stark beschädigte Glasmalereien wurden in die beiden Apsisseitenfenster 1969 Glasmalereien aus der Stadtkirche Bad Wildungen eingebracht (19. Jh.).

Schadensbild: Glaszersetzung, „ein Korrosionsvorgang, bei dem sich die Glassubstanz teilweise rapide auflöst. Der Zerstörungsvorgang wird an der Glasoberfläche durch die Einwirkung von Luftschadstoffen (Schwefeldioxid und Laugen) und Feuchtigkeit ausgelöst, bei beschädigter weicher Oberfläche wandert Wasser weiter in die obersten Glasschichten ein. Es bildet sich der ‚Lochfraß’, der in flächige Korrosion übergeht.“
Insgesamt sind 120 Teile zu restaurieren.

Anlage 1 Bestandsplan
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Schriftverkehr 1990-1995; auch in: Pitz & Hoh GmbH, Löwenburg, Ordner 4 Kapellenfenster.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1990 Mrz 06 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg:
Sachstand Rekonstruktion
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Arch. Machatschek + Schermann halten Rekonstruktion der zerstörten Bereiche im Ostflügel (Bergfried, Verbindungsbauten) aufgrund der Quellenlage für möglich. Einschränkung: eine Rekonstruktion „allein nach schriftlichen Beschreibungen (ist) nicht möglich (…). Der Küchenbau sowie die Schweizer Wache können wegen fehlender Unterlagen nicht original rekonstruiert werden. Hier ist zu entscheiden, ob die betreffenden Ausbauflächen neutral gehalten oder stilgerecht nachempfunden werden sollen. (…) Zur exakten Nachbildung einzelner Wandverkleidungen benötigt Hr. Schermann die jeweiligen Gemäldeabmessungen. Herr Schmid/VSG wird hierzu einen Bildkatalog mit genauen Maßen für die Räume, in denen lt. Raumbeschreibung Bilder nachgewiesen sind, zur Verfügung stellen. (…) wird die im Öko-Gebäude ausgelagerten originalen Holzelemente sichten und, soweit möglich, räumlich zuordnen.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Bergfried, Küchenbau, Schweizer Wache, Verbindungsbau
1990 Mrz 09 Staatsbauamt Kassel an OFD Frankfurt/Main

Vorgesehen ist die „Restaurierung der historischen Bleiverglasung (…). Um den fortschreitenden Verfall aufzuhalten, wurden die in Blei gefassten Glasmalereien ausgebaut und durch eine Notverglasung ersetzt.“ In zwei Apsisseitenfenstern wurden im Jahre 1969 als Zwischenlösung Glasmalereien aus der Stadtkirche Bad Wildungen eingebaut.
Aufgrund des mehrjährigen Bearbeitungszeitraums Vorschlag einer separaten Teil-HU-Bau.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagworte: Fenster, Kapelle
1990 Mai 03 Tuffsteinbruch im Druseltal
Staatsbauamt Kassel an Bergamt Kassel

Aufgrund der geologisch bedingten hohen Klüftigkeit des anstehenden Tuffgesteins ist ein erweiterter Probeabbau durch Sprengung vorgesehen. Danach Festlegung eines geeigneten Abbauverfahrens.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Steinbruch
1990 Mai 09 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Staatsbauamt Kassel an Magistrat der Stadt Kassel, Brandschutzamt

„Im Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten am Treppenturm wurde die historische Eichenholztreppe ausgebaut und bis zur späteren Verwendung vorübergehend ausgelagert. Da an der Treppe vor dem nunmehr beabsichtigten Wiedereinbau umfangreiche restauratorische, wie konstruktive Maßnahmen vorgesehen werden müssen, sollen zuvor baufachliche wie brandschutztechnische Fragen (…) geklärt werden.
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1990 Mai 22 Sanierung und Wiederaufbau Löwenburg
Protokoll Staatsbauamt Kassel

Maßnahmen zum Wiedereinbau der Eichenholztreppe:
„1) Die Turmtreppe wird zunächst in unbehandelter Holzoberfläche eingebaut und erhält bis nach Fertigstellung aller weiteren Restaurierungsarbeiten im Turm eine Schutzumhüllung.

2) Die unterseitige Treppenverkleidung aus Fichtenholz wird wieder verwendet und erhält nach Rekonstruktion der ursprünglichen Farbfassung einen schwer entflammbaren Klarlackanstrich zur Verminderung der Brandlast.
Da die Laufflächen der Podeste ebenfalls aus Fichtenholz bestehen, wird eine unterseitige, im Podestaufbau liegende Dämmatte auf mineralischer Basis als weitere Schutzmaßnahme für den Brandfall vorgesehen.

3) Zur Erhaltung der Standsicherheit werden in die Podeste (zur Austrittstufe hin) verdeckt liegende Stahl [-Profile eingebaut, die über geeignete Schraubverbindungen die Innenwange kraftschlüssig mit der Außenwange verbinden. Die [-Profile erhalten einen feuerhemmenden Schutzanstrich.
Eine im Treppenauge verlaufende Stahlrohrstütze entfällt.
Die Fa. B & M (Anm. d. V. Bruehmann & Meier, 3540 Korbach) wird einen Detailschnitt ( M 1 : 1) durch das Treppenpodest mit exakter Darstellung der Treppenwange anfertigen nach dem Prof: Haberland die Dimensionierung und genaue Einbaulage des [-Profils festlegen kann.

4. Vor Einbau der Treppe soll zunächst eine Lauflänge (bis 1. OG) in der Werkstatt probeweise aufgebaut und (…) mit VSG, Staba KS und Prof. Haberland gemeinsam besichtigt werden.

5. Vorab wird Hr. Schmid sowie Hr. Nagel die eingelagerte Treppe im zerlegten Zustand auf ev. vorbeugende Massnahmen (Begasung) hin untersuchen“
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Treppenturm Bergfried
1990 Jul CAD-Ausarbeitung der Gesteinsschadenkartierung Löwenburg Kassel durch die Fa. Wißmath, Erlangen

enthält Photogrammetrien, farbige Skizzen auf Folien, Fotokopien der  Photogrammetrien, CAD-Folien.
hbm: Akte 201 LÖ 13, Gesamtanlage, Pläne, Raumkonkordanz, Bauanträge, Archivrecherchen, Gesteinsschadenskartierung 1990; s.a. Akte 201 LÖ 9, Kartierung Gesteinsschäden.
Schlagwort: Löwenburg
1990 Aug 15 Tuffsteinbruch Druseltal
Gesteinssprengung
Staatsbauamt Kassel an Reg.präs. Abt. Forsten u.Naturschutz

Erste Probesprengung von 27 m³ Steinmasse ergab 5 m³ Rohbaublöcke mit ca. 3,6 m³ Nettoausbeute
Zweite Sprengung von 300 m³ Steinmasse zeigte im Verhältnis das gleiche Ergebnis
Hbm, Akte B 1124-1/4-611 121/92 Schloßpark Wilhelmshöhe Kassel, 01.07.89-30.04.91.
Schlagwort: Steinbruch
1990 Aug 25 Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
Rekonstruktion des historischen Innenausbaus

Alois Machatschek und Wilfried Schermann, Bericht zur Entwurfsplanung,
mit Wandabwicklungen der Räume 5, 6, 85, 87.

Auftrag vom Juni1989: "Planung der Rekonstruktion des Innenausbaues des Bergfrieds mit dem Verbindungstrakt und die Neugestaltung des Damenbaues, des Herrenbaues mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden Anpassung an den historischen Zustand".
hbm, 201 LÖ 6, Sanierung und Wiederaufbau, Rekonstruktion des historischen Innenausbaus.
Schlagworte: Bergfried, Damenbau, Herrenbau
1990 Sept 04 Presseinformation zu Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg
Staatsbauamt Kassel

Vorbereitung seit Mai 1986 unter Leitung des Staatsbauamtes
Laufende Planungen:
Der Innenausbau des Ostflügels wird z. Z. nach alten Quellen rekonstruiert.
In enger Zusammenarbeit mit der VSG und einer Garten- und Landschaftsarchitektin werden die Grundlagen für eine Rekonstruktion der Außenanlagen – Turnierplatz, Weinberg, Felsenlandschaft, Burggarten - zusammengetragen
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg, B 1151/7-611/121/92, Schriftverkehr 1990-1995.
1990 Nov Außenanlagen Löwenburg

Gutachten Monica Freiin von Geyr
„Zusammenfassung zur Geschichte der Löwenburger Aussenanlage“
Hbm, Akte Sanierung und Wiederaufbau der Löwenburg B 1151/7 611/121/92
Schlagwort: Außenanlagen
1990 Instandsetzung der Dachkonstruktion
Erneuerung der Schieferdeckung
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagworte: Dach, Kapelle
1990 Herstellen eines neuen Fundamentes unter dem östlichen Fassadenteil des Küchenbaues und den zwei mittleren anschließenden Streifenfundamente nach Westen
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Küchenbau
1990 1994 1990-1994: Wiederaufbau und Instandsetzung
HAZ, Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Baumaßnahmen 1985 bis 2003, Kurzgutachten 20.11.2006.
Schlagwort: Küchenbau


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